Britische Regierung schreibt Photovoltaik-Pflicht für neue Häuser in England vor

London, Doppeldeckerbus, Telefonzelle

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von pv magazine Global

Nach den neuen Vorschriften, die im Herbst 2025 veröffentlicht werden sollen, werden Photovoltaik-Anlagen auf fast allen neu gebauten Häusern in England vorgeschrieben. Der britische Energieminister Ed Miliband bestätigte vergangene Woche, dass der künftige „Future Homes Standard“ die Installation von Solarmodulen auf neuen Häusern in England „fast universell“ vorschreiben wird. Es sprach von „seltenen Ausnahmen“ von der Solarpflicht, wenn eine Photovoltaik-Anlage keinen Unterschied zur Energieeffizienz machen würde. Die Bauvorschriften für Schottland, Wales und Nordirland werden lokal festgelegt.

Der Verband Solar Energy UK schätzt, dass die Solarpflicht für 90 Prozent der neuen Häuser in England gelten wird, was der Branchenverband als „großen Gewinn“ für die Solarindustrie, die Haushalte und die Umwelt bezeichnet. Die britische Regierung hat erklärt, dass ein Durchschnittshaushalt durch die Installation einer Photovoltaik-Anlagen auf der Grundlage der aktuellen Energiepreise rund 530 britische Pfund – umgerechnet knapp 630 Euro – pro Jahr einsparen könnte.

Die meisten Photovoltaik-Anlagen im Vereinigten Königreich werden in Privathaushalten installiert, machen aber nur 31 Prozent der kumuliert installierten Leistung aus, wie aus den vorläufigen Statistiken der Regierung für den Ausbau Ende April 2025 hervorgeht. Nach den ersten Jahren des britischen Einspeisetarifs, für den von 2010 bis 2019 Anträge gestellt werden konnten, ging der Anteil der Photovoltaik-Anlagen an der installierten Leistung rasch zurück. In den 18 Monaten bis April 2025 hat sich das Tempo der Installation auf Haushalten allerdings wieder erhöht.

Die Verpflichtung zur Nutzung von Photovoltaik auf neu gebauten Häusern in England in Verbindung mit der Zusage der britischen Regierung, den Wohnungsbau zu beschleunigen, hat das Potenzial, die auf Dächern installierte Kapazität erheblich zu steigern. Die britische Regierung hat sich verpflichtet, bis 2029 1,5 Millionen neue Häuser zu bauen, obwohl das britische Office for Budget Responsibility (OBR) prognostiziert hat, dass sie dieses Ziel nicht erreichen wird. Allerdings erklärte das OBR im März 2025, dass die Planungsreformen den britischen Wohnungsbau auf den höchsten Stand seit 40 Jahren bringen werden.

In einer Erklärung bezeichnete Energieminister Ed Miliband den neuen Hausstandard als „monumentalen Schritt“ zur Auslösung einer „Dachrevolution“. Zu den weiteren Bestimmungen, die im „Future Homes Standard“ erwartet werden, gehören neue Anforderungen an kohlenstoffarme Heizsysteme wie Wärmepumpen und Wärmenetze.

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