Nach der Baufreigabe hat Flexbase in diesem Monat in der Schweiz ein Großprojekt begonnen. Die Arbeiten am neuen Technologiezentrum Laufenburg starteten. Dafür ist der Bau eines Batteriespeichers mit 1,6 Gigawattstunden und 800 Megawatt Leistung sowie eines Rechenzentrums für Künstliche Intelligenz geplant.
Es handelt sich im Projekt um einen Redox-Flow-Speicher. Wer der Lieferant des Batteriespeichers ist, wollte Raphael Schmid, CMO von Flexbase, auf Anfrage von pv magazine nicht sagen. Auch die genaue Investitionskosten hält das Unternehmen geheim. In einem Bericht der „Badischen Zeitung“ ist jedoch von einem „Milliardenprojekt“ die Rede.
Der Redox-Flow-Batteriespeicher wird auf einer Fläche von 20.000 Quadratmetern entstehen. Die Technologie gilt als nicht brennbar oder explosiv, da die Energiespeicher einen Wasseranteil von 75 Prozent haben, der durch einen metallischen Elektrolyten wie Vanadium oder Brom ergänzt wird. Bis zur Fertigstellung des Speichers werden noch einige Jahre vergehen. Die Inbetriebnahme soll im Sommer 2028 erfolgen, wie der Sprecher von Flexbase erklärt.
In dem KI-Rechenzentrum sollen höchste Sicherheitsstandards gelten. Zudem werde es eine innovative Wasserkühlung geben, so Flexbase. Die Abwärme des Rechenzentrums werde in ein Fernwärmenetz eingespeist, das Laufenburg und umliegende Gemeinden im Radius mehrerer Dutzend Kilometer sowie Industriebetriebe mit erhöhtem Bedarf an Wärme versorge.
Mit dem Technologiezentrum Laufenberg schaffe Flexbase rund 300 bis 350 neue Arbeitsplätze. Die Umsetzung erfolgt dem Unternehmen zufolge am „Stern von Laufenburg“, einer Stromdrehscheibe Mitteleuropas im Dreiländereck Schweiz/Deutschland/Frankreich mit 41 Grenzleitungen. Mit der direkten Anbindung an das europäische Stromnetz werde der Wirkungsgrad der Anlage maximiert.
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.
Solche Ankündigungen wirken nicht seriös. Wenn die wüssten, wer den Redox-Flow-Speicher liefern kann, dann würden sie es auch stolz verkünden. So bleibt ein schaler Nachgeschmack, dass da wohl mehr über Wunsch als über Wirklichkeit berichtet wird. Seit dem letzten Bericht vom September vergangenen Jahres hat sich die Leistung von 500 auf 800MW erhöht – nun gut, das kann man schon machen, solange man noch in der Planungsphase ist. Aber irgendwie konkreter sind die Informationen in dieser Zeit nicht geworden. Ein bißchen kommt mir das vor wie die ständigen Ankündigungen einer ebenfalls schweizerischen Firma, die PV-Module auf Bahnschwellen montieren will. Alle paar Monate kommt eine großspurige Ankündigung, aber von Meldung zu Meldung gibt es keinen sichtbaren Fortschritt, allenfalls Konkretisierungen bei den Schritten, die noch zu erledigen wären.
Na ja, wenn ich wollte dass die Firma ihre gesamte Kapazität auf meine Großbestellung richtet, würde ich den Namen auch nicht preisgeben. Gleiches gilt, wenn ich noch mit mehr als einem Anbieter verhandle.
Veränderung von Leistungsdaten sind sowohl aufgrund der Planung, als auch aufgrund von technologischen Entwicklungen möglich.
Das Verhältnis von Leistung zu Speicherkapazität klingt im Übrigen mehr nach Li-Ionen, was ja auch OK wäre. Das besondere von Redox-Flow wäre hingegen, dass man eine deutlich höhere Speicherkapazität im Verhältnis zur Leistung zu geringen Zusatzkosten erreichen könnte. Wenn es bei diesem Verhältnis billiger als Li-Ionen wäre, würde es ja jeder machen. War’s aber wohl nicht.
Jetzt bleibt es spannend, nachdem sie im alten Betriebsgebäude von Swissgrid das Dach abgedichtet und die Heizung wieder zum Laufen gebracht haben, wo sie die mehreren 100Mio Investitionsmittel für den Speicher, das Rechenzentrum und die sonstigen geplanten Aktivitäten (Windkanal etc.) herbekommen.
schade, ich hätte gerne gewusst auf welcher Technik der Speicher aufbaut. Ich verfolge die Technik seit Beginn aber viele haben den Heimspeicher versprochen und haben dann aufgegeben. Derzeit wieder mal ein Neustart in der Schweiz. Gewerbespeicher gibt es einige. Der Stack ist halt das Schlüsselelement und am teuersten, den Rest kann man skalieren. Bin mal gespannt.
Tja – Vanadium, Brom, Eisen, Vanillin, organisches – da ist einiges in der Pipeline bei Redox-Flow. Aber wenn schon, dann bitte 8-12 Stunden Speicherkapazität im Verhältnis zur Leistung. Das ist doch der Vorteil dieser Technik, dass Kapazität viel einfacher geht als Leistung.
Klingt auf jeden Fall erst mal witzig, auch die Königsdisziplin der Energiewende – die „Abwärmenutzung“ mit im Blick zu haben.
Daumendruck, dass es gut wird.