Bei Photovoltaik-Freiflächenanlagen mit Zentralwechselrichtern kann bereits ein Fehler in einem einzelnen String zur Abschaltung des gesamten Systems führen. Die Fehlersuche in solchen Fällen ist oft zeitaufwändig und kostenintensiv, da hohe Ausfallraten und komplexe Diagnoseprozesse die Betriebskosten steigern. Zu dieser Einschätzung kommt das Unternehmen Q3 Energie GmbH. Mit einem Generatoranschlusskasten, beziehungsweise einer String-Combiner-Box, will es das Problem lösen. Diese Box ermöglicht es, Fehler in einem einzelnen String zu lokalisieren und zu isolieren. Damit wird lediglich der betroffene String abgeschaltet, während der Rest der Anlage weiterläuft und die Gesamtverfügbarkeit des Systems erhalten bleibt. Zudem plant Q3, eng mit Herstellern von Zentralwechselrichtern zu kooperieren, um die Integration und Optimierung des Systems weiter voranzutreiben.
Die „Q3 Super Multi Box“ ist ein Generatoranschlusskasten, der speziell für den Einsatz in Photovoltaik-Freiflächenanlagen konzipiert wurde. Zu den hervorzuhebenden Funktionen gehören die Einzelstringstrommessung für bis zu 24 Eingänge und die Möglichkeit, eine elektronische DC-Freischaltung für bis zu 480 Ampere bei 1500 Volt DC durchzuführen.
Im Falle eines Fehlers, wie etwa einem Lichtbogen oder einem Isolationsfehler, werden zunächst alle Strings abgeschaltet, um das System zu schützen. Anschließend erfolgt eine schrittweise Wiederanschaltung der Strings, wobei das System exakt erkennt, in welchem String das Problem aufgetreten ist. Der betroffene String wird dauerhaft isoliert, während die übrigen Strings weiterlaufen. Diese Funktion ermöglicht eine präzise Fehlersuche und sorgt dafür, dass die Anlagenverfügbarkeit auch bei Störungen weitgehend erhalten bleibt. So kann der Serviceeinsatz gezielt und effizient geplant werden, was wiederum die Betriebskosten senkt.
Die Box ist mit einem integrierten Fehlermanager ausgestattet, der eine Fernwartung ermöglicht. Für zusätzlichen Schutz sorgt der Überspannungsschutz Typ 1 und 2 mit Fernmeldekontakt, der vor Blitzschlägen und Spannungsspitzen schützt. Ferner bietet die „Q3 Super Multi Box“ Sicherungen im Pluspol und optional auch im Minuspol, die mit 32 Ampere bei 1500 Volt DC abgesichert werden.
Für die Kommunikation ist die Box mit verschiedenen Schnittstellen ausgestattet, darunter Modbus TCP/IP, RS485, Ethernet und USB. Die Stromeingänge sind mit MC4-EVO2-Steckern versehen, die für eine einfache und zuverlässige Verbindung sorgen. Die Elektronik wird über den Solarstrom versorgt, wobei eine integrierte Batterie dafür sorgt, dass das System auch nachts kommunikationsfähig bleibt. Mit einer Schutzklasse von IP 66 ist das System vor äußeren Einflüssen wie Staub und Wasser geschützt und für den Einsatz im Freien geeignet.
Die „Q3 Super Multi Box“ wird ab dem dritten Quartal 2025 in Serie produziert. Die projektbezogene Planung und Angebotserstellung sind bereits jetzt möglich.
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.
„Im Falle eines Fehlers, wie etwa einem Lichtbogen oder einem Isolationsfehler, werden zunächst alle Strings abgeschaltet, um das System zu schützen. Anschließend erfolgt eine schrittweise Wiederanschaltung der Strings, wobei das System exakt erkennt, in welchem String das Problem aufgetreten ist. Der betroffene String wird dauerhaft isoliert, während die übrigen Strings weiterlaufen.“
Gibt es Gründe dafür, dass alle Strings und nicht nur der fehlerhafte abgeschaltet werden? Die Begründung „um das System zu schützen“ wäre ja auch erfüllt wenn nur der fehlerhafte String sofort abgeschaltet wird. Es sollte ja nur „die Sicherung des fehlerhaften Strings springen“ oder gibt es hier einen Zusammenhang oder Sachverhalt der es erforderlich macht erstmal alles abzuschalten?
Ich als Laie würde ja auch eher das Problem sehen, dass man erst einen Lichtbogen hat der erkannt und das System dann abgeschaltet wird, danach aber bei der Wiederinbetriebnahme zur Erkennung ein weiterer Lichtbogen erzeugt wird. Man läuft also Gefahr, wenn der erste Lichtbogen keinen Brand auslöst, dass es dann der zweite tut.
Einen Isolationsfehler in einem DC System lässt sich nur lokalisieren, wenn die Subsysteme voneinander getrennt werden. Im Elektrofahrzeug dur (mühsames) Abstecken einzelner Komponenten in der Werkstatt. Hier bei den parallelgeschalteten PV Strings indem alle abgeschaltet werden. Im 230V/50Hz Netz mit dem Fehlerschutzschalter ist das einfacher.