Am ersten Tag der Smarter E in München stellte CATL, der weltweit größte Batteriehersteller, den Tener Stack vor, das nach eigenen Angaben weltweit erste Energiespeichersystem mit neun Megawattstunden Kapazität. „Das System wurde als Reaktion auf die Kundennachfrage nach Produkten mit hoher Kapazität entwickelt, die gleichzeitig leicht zu transportieren sind“, sagte Hank Zhao, CTO von ESS Europe bei CATL, während einer Pressekonferenz. Bisher hätten Transportbeschränkungen dazu geführt, dass Batteriemodule einzeln verschickt werden mussten und das System erst am Ziel zusammengestellt werden konnte, mit Nachteilen für Kosten, Qualität und Gewährleistung. Der Tener Stack ist nun zweigeteilt. Es besteht aus zwei übereinandergestapelten 20-Fuß-Containern. Jeder Container wiege weniger als 36 Tonnen und erfüllt laut Hersteller somit die Transportstandards in 99 Prozent der Länder weltweit.
Die Container könnten nun von üblichen Kränen angehoben und auf Containerschiffe und Lastwagen verladen werden. Auch verringere sich das Kipprisiko beim Straßentransport. Das neueste Produkt setzt die 2024 eingeführte Tener-Serie von CATL fort. Das ursprüngliche Flaggschiffmodell verfügte über eine Kapazität von 6,25 Megawattstunden in einem 20-Fuß-Container und wurde als erstes serienmäßig produziertes Energiespeichersystem ohne Degradation in den ersten fünf Betriebsjahren angepriesen.
Das neueste Produkt des Herstellers enthält 565 Ah Lithium-Eisenphosphat-Zellen (LFP), die gleichen wie die frühere Tener-Version – bietet jedoch mehrere Vorteile. So erreicht das System durch eine veränderte Anordnung eine um 45 Prozent bessere Ausnutzung des Raums und eine 50 Prozent höhere prognostizierte Energiedichte.
CATL betont, dass sich durch den Einbau neuer Sensoren auch die Sicherheit verbessert. Die neuen Komponenten erlauben die Einführung einer um zehn Prozent niedrigeren Alarmschwelle für brennbare Gase und verbessern die Detektionsempfindlichkeit um 40 Prozent. Zudem erhöht sich die Reaktionsgeschwindigkeit bei der Feuerlöschung um 35 Prozent. Das System könne Feuern bis zu zwei Stunden widerstehen. Außerdem sei es erdbebensicher und sturmerprobt. Auf der Oberseite des oberen Containerteils befindet sich die Lüftung, die nach Angaben von CATL auch die Lautstärke des Systems reduziert.
Der Tener Stack soll die AC-seitige Konfigurationen vereinfachen und unterstützt sowohl zentralisierte als auch String-Wechselrichterarchitekturen. Jeder gestapelte Container verfügt über mindestens zwei DC-Ausgänge, was eine flexiblere Integration in verschiedene Systemarchitekturen ermöglicht.
Die neue Lösung biete erhebliche wirtschaftliche Vorteile für Großprojekte, so der Hersteller. An einem Standort mit einem Batteriegroßspeicher mit 800 Megawattstunden würde beispielsweise die Umstellung von sechs auf neun Megawattblöcke die Anzahl der Container von 34 auf 23, die Anzahl der Umrichter von 17 auf 12 und die benötigte Grundstücksfläche von 4.653 Quadratmetern auf 2.753 Quadratmeter reduzieren. CATL rechnet damit, dass dies bis zu 20 Prozent der anfänglichen Projektinvestition einsparen würde.
„Neun Megawattstunden sind nicht die Obergrenze für Batteriegroßspeicher“, sagte Zhao. „Höhere Kapazitäten, auch im zweistelligen Bereich, sind möglich und hängen von der Kundennachfrage ab. Wir bemerken einen klaren Bedarf an einfachen Transportmöglichkeiten und höherer Energiedichte pro Quadratmeter – und das war der Grund für die Entwicklung des Tener Stacks. Die theoretische Obergrenze der Energiedichte wird jedoch letztlich durch die Lithiumeisenphosphat-Chemie bestimmt.“
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Vielleicht können Sie Sich auch diese Lösung von IPS Bulgarien anschauen. https://www.linkedin.com/posts/international-power-supply_day-2-meet-our-exeron-bess-8-at-c2179-in-activity-7326145780258377728-DKVf?utm_source=share&utm_medium=member_ios&rcm=ACoAAFLV_4ABmDTjFQNVen8RJQx3eAZR2NlKAQ4
Finde ich Super,besonders die Kühlung und wie es gelöst wurde dürfte nochmal leiser sein als viele anderer und das ist ein Punkt wo viele Gemeinden sagen, aber bei der Lautstärke bei uns nicht realisierbar…
„An einem Standort mit einem Batteriegroßspeicher mit 800 Megawattstunden würde beispielsweise die Umstellung von sechs auf neun Megawattblöcke die Anzahl der Container von 34 auf 23, die Anzahl der Umrichter von 17 auf 12 und die benötigte Grundstücksfläche von 4.653 Quadratmetern auf 2.753 Quadratmeter reduzieren.“
Stimmen die Quadratmeter Angaben wirklich so? Ein Standard-Fußballfeld (105 m x68 m) hat eine Fläche von 7140 m². Wenn für einen 800 MWh Speicher nur eine Fläche von 2753 m² benötigt werden, passt auf die Fläche eines Fußballfeldes knapp die 2,6-fache Menge, also ca. 2,08 GWh. Ist wirklich nur so wenig Fläche für diese doch extrem große Kapazität nötig? Sind die Wechselrichter in der Flächenrechnung mit enthalten und alles drum herum? Das wäre ja sensationell.
Ein 20 Fuß Container hat 6,058m×2,438m=14,769m².
Mach noch 1m Abstand um jeden Container rum (also 2m Abstand zwischen jedem Container) sind es 35,76m² pro Container. Also bringt man auf die 7140m² Fußballfeld 199,66 solche Container. Das mal 8MWh sind 1597,25MWh oder 1,6GWh.
Natürlich braucht man noch etwas Fläche für Logistik und Technik, aber ja. Man bringt auf ein Fußballfeld ziemlich viele solcher Container und es wäre auch kein Problem die Dinger mit PV zu überdachen, also gleich noch Strom vor Ort zu erzeugen. Sagen wir man bringt 1,3GWh da drauf.
In Deutschland gibt es 10.751 Gemeinden. Wenn jede Gemeinde nur EINE fußballfeldgroße Fläche bereitstellte, wären das schon rund 14TWh Speicherkapazität. Das würde reichen um Deutschland beim heutigen durchschnittlichen Stromverbrauch 8½ Tage komplett zu versorgen.
Wenn jede Gemeinde …
Was braucht so ein 800MWh Speicher für einen Netzanschluss? 220kV oder noch mehr? Das teure ist dann nicht nur der Speicher, sondern v.a. der Netzanschluss ans Hochspannungsnetz, wobei fast alle Gemeinden keinen Netzanschluss haben.
Die nötige Übertragungsleistung des Netzanschlusses hängt ja zum einen von der Konzipierung des Speichers ab und zum anderen welche Leiterquerschnitte auf der Netzseite genutzt werden.
Wenn der Speicher z.B. nicht auf hohe Leistungen sondern hauptsächlich auf Kapazität ausgelegt ist, kann man diesen mit zwar mit 800 MWh aufstellen, aber nur mit 400 MW, 200 MW oder noch weniger anbinden.
Außerdem kann man bei 1200 mm² Leiterquerschnitt (Leiterkabel mit 3,9 cm Durchmesser) auf der Netzseite selbst mit 110 kV noch problemlos 400 MVA übertragen. Nutzt man Bündelleiter sind sogar noch mehr möglich bei identischer Spannung. Das 110 kV Netz ist im Vergleich zum 220/380 kV Netz in Deutschland auch um einiges besser ausgebaut.
Man muss ja auch nicht wirklich jede Kommune mit so einem Speicher ausstatten, sondern kann sich auch auf Ballungs- und Industriegebiete beschränken, wobei man dort wahrscheinlich auch problemlos min. die doppelte bis Vierfache Fläche nutzen könnte.
An jedes Windrad und bei jeder PV-Anlage ab 1 MW solch einen Container und es wären viele Probleme beseitigt. Die Gesamtkosten des System würden wahrscheinlich nicht mal groß ansteigen, da man den Netzanschluss gleich etwas kleiner auslegen könnte und zu besseren Zeiten den Strom verkaufen kann. Eine Win-Win-Win-Aktion. Schnell CATL-Aktien kaufen.
Rechtlich gesehen nicht möglich in Deutschland. PV Strom muss direkt eingespiessen werden für die EEG vergütung und warum sollte man Strom einspeisen statt direkt einzuspeisen, die Einspeisevergütung ist eh zugesichert?
Zu welchem Preis wird der 9 MWh Tener Stack mit den 2 Containern angeboten ?
Der Preis würde mich auch interessieren.