Die Grid Parity AG wird auf der Messe „KEY Expo“ im italienischen Rimini in dieser Woche sein neues Solarmodul „B80“ vorstellen. Es handelt sich um ein bifaziales, lichtdurchlässiges Glas-Glas-Solarmodul mit monokristallinen n-type-M10-Solarzellen und einer Leistung von 320 Watt, was speziell für den Einsatz in Agri-Photovoltaik-Anlagen konzipiert ist. Die Transparenz liegt Grid Parity zufolge bei 45 Prozent und soll so ein optimales Wachstum der Pflanzen sicherstellen, gerade bezogen auf Beeren- und Obstplantagen sowie Sonderkulturen.
Die Abmessungen des Moduls betragen 2088 mal 1128 mal 30 Millimeter. Das Gewicht liegt dem Datenblatt zufolge bei 27 Kilogramm. Die maximale Systemspannung beträgt 1000 Volt DC und die Betriebstemperatur bewegt sich zwischen -40 und +85 Grad Celsius. Es sei nach EN12600 für die Überkopfmontage zertifiziert. Zudem sei es für den Einsatz bei Windlasten über 2400 Pascal und einer Schneelast von mehr als 5400 Pascal geeignet. Grid Parity gewährt eine 25-jährige Produktgarantie.
Das neue Modul soll ab dem dritten Quartal bei Agora in Vranow (Slowakei) gefertigt werden, wie ein Sprecher von Grid Parity auf Anfrage von pv magazine erklärte. Das Unternehmen ist an Agora Solar und fertigt dort seit Mai 2023 bereits seine Module. Die Produktionsanlage werde im zweiten Quartal erweitert, um die technischen Voraussetzungen für die Fertigung des Moduls „B80“ zu schaffen, so der Grid Parity-Sprecher weiter.
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Lustige Idee. Könnte auch etwas für den eigenen Garten sein.
Mir fehlt die Logik hinter dem Ganzen:
Diese Module sind etwas licht-durchlässig
und bringen ca 140 W/qm …
Das gleiche Ergebnis -bezüglich anteiliger PV-Flächenleistung und anteiligem Licht am Boden-
– aber zu deutlich günstigerem Preis-
hätte man doch wohl auch, wenn mit entsprechend wenig „normalen Modulen“ überdacht wird ?!
Eine schöne Lösung für eine zukunftsträchtige Anwendung.
Aber: Grid Parity wird nicht müde zu betonen, dass seine PV-Module „nach EN12600 für die Überkopfmontage zertifiziert“ seien. Das ist aus mindestens zwei Gründen nicht korrekt:
1) Es gibt im engeren Sinne kein „Zertifikat für Überkopfmontage“.
2) Die Prüfung und Klassifizierung gemäß EN 12600 ist in Deutschland nicht ausreichend als Nachweis der Eignung eines Glas-Produkts für Überkopfanwendungen entsprechend der Landesbauordnungen und der DIN 18008. Sie ist lediglich ein Baustein unter vielen im Rahmen der etablierten Nachweiskonzepte, die das DIBt akzeptiert und die z.B. für eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung erfüllt werden müssen.
In der Landwirtschaft bzw. für AgriPV könnten andere Anforderungen definiert werden, als sie bisher für den konstruktiven Glasbau bestehen. Für Produktionsgewächshäuser ist das schon lange so.
In den Niederlanden ist Prüfung und Klassifizierung gemäß (N)EN 12600 ausreichend für Überkopfanwendungen, wenn das Level „1B1“ erreicht wird.