Die aus der ehemaligen Ampelregierung verbliebenen Fraktionen von SPD und Grünen haben einen Gesetzentwurf in den Bundestag eingebracht. Der „Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Energiewirtschaftsrechts zur Vermeidung von temporären Erzeugungsüberschüssen“ – so der volle Titel – soll bereits am Freitag im Bundestag beraten werden und zwar im Tagesordnungsprogramm zur zweiten und dritten Beratung der Novelle des Energiewirtschaftsgesetz (EnWG). Letztere war noch von der Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP vorgelegt worden. Anscheinend haben die verbliebenen Fraktionen jedoch keine große Hoffnung, noch eine Mehrheit für diesen Entwurf im Bundestag zu finden und daher einen neuen Entwurf eingebracht.
Auf den 90 Seiten des neuen Entwurfs sind wesentliche Regelungen aus dem EnWG-Entwurf aufgegriffen. Unter anderem enthalten ist die Absenkung des anzulegenden Wertes auf Null, wenn die Spotmarktpreise an der Strombörse negativ sind. Dies ist nach dem geltenden EEG eigentlich erst ab 2027 vorgesehen, sollte aber schon mit der EnWG-Novelle auf 2025 vorgezogen werden und würde nun auch mit dem neuen Entwurf so kommen. Nicht greifen soll die Regelung zunächst für neue Anlagen mit weniger als 100 Kilowatt, die noch nicht mehr intelligenten Messsystemen ausgestattet sind und Photovoltaik-Anlagen unter zwei Kilowatt Leistung. Im Entwurf vorgesehen ist dabei auch die Verlängerung des Vergütungszeitraums für die Anlagen um die Phasen der negativen Börsenstrompreise. Sie werden dabei in Viertelstunden-Intervallen erfasst.
In dem Entwurf sind weiterhin Regelungen enthalten, um die Direktvermarktung auszuweiten und zu entbürokratisieren. Damit soll eine niedrigschwellige Teilnahme an der Direktvermarktung ermöglicht werden. Große Erwartungen werden dabei auch an den zügigen Smart-Meter-Rollout gestellt.
Ferner will die Minderheitsregierung mit ihrem Entwurf auch noch die novellierte EU-Strombinnenmarktrichtlinie umsetzen. Dies betrifft die Aufnahme von Regelungen zum Netzanschluss im EnWG. Außerdem soll ist für 2025 die Umstellung der an den Strombörsen in den vortägigen Auktionen am Day-Ahead-Markt gehandelten und für die einheitliche Day-Ahead-Marktkopplung maßgeblichen Stromprodukte von Stunden- auf Viertelstundenkontrakte vorsehen.
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Eine Verständnisfrage meinerseits:
– Messstellenbetreiber
– Verteilernetzbetreiber (Netzbetreiber)
Wer ist in DE was?
Zum Artikel:
Wenn ich hier https://dserver.bundestag.de/btd/20/142/2014235.pdf
auf Seite 8 Punkt 4 lese und richtig verstehe, ist das ja im Grunde genommen die Rückkehr zur 70% Regelung ( nur eben dynamisch) welche in 2022 abgeschafft wurde?
„In dem Entwurf ist unter anderem die Regelung vorgesehen, dass künftig ab der ersten Stunde mit negativen Strompreisen für Neuanlagen in der Direktvermarkung keine Vergütung mehr gezahlt wird.“
Was passiert, wenn bei negativen Strompreisen trotzdem eingespeist wird?
Hier in Norwegen (nur Direktvermartung) schalten Anlagenbesitzer ihre Anlagen ab, da sie sonst zahlen müssen.
Gab es zu viel Glühwein?
„In dem Entwurf ist unter anderem die Regelung vorgesehen, dass künftig ab der ersten Stunde mit negativen Strompreisen für Neuanlagen in der Direktvermarkung keine Vergütung mehr gezahlt wird.“
Bei negativen Strompreisen muss bei der Direktvermarktung der Anlagenbetreiber Geld dafür bezahlen, dass er einspeist. Weil die Preise ja negativ sind. Jetzt kommt ein Gesetz, dassIhrer Auslegung nach Anlagenbetreiber bei negativen Strompreisen keine Vergütung zahlt. Das bewirkt doch aber, dass sinnlos eingespeist wird, weil die Anlagenbetreiber vom „Strafpreis“ befreit sind. Oder verstehe ich das falsch?
Direktvermarktung und Nutzung der Marktmechanismen sind der Weg zum Ausbau von Speichern, Gaskraftwerken, und PV mit Ost-West Ausrichtung. Diese ganzen Eingriffe sind kontraproduktiv. Am einfachsten wäre die Vergütung mit Börsenpreisen für jeden. Alternative: Keine Vergütung oder keine Einspeisung.
@Jacob,
«Gab es zu viel Glühwein?»
Für wen?
Ja, die 70%-Abregelung gibt es nicht mehr. Aber: Aktuell ist es so, dass ein Netzbetreiber entweder den Anschluss einer PV-Anlage komplett ablehnt, eine Nulleinspeisung genehmigt oder erlaubt x kW maximal einzuspeisen (wobei x auch die maximale Leistung der PV-Anlage sein kann) – für die nächsten 20 Jahre. Aber: Der Netzbetreiber kann nicht dynamisch sagen „mach mal bisschen weniger, ist gerade zu viel“ oder „jetzt dürftest du mehr“.
Aktuell schaut der Netzbetreiber wie die Auslastung vom Netz ist und schätzt ab was das Netz noch vertragen könnte und sagt dir das dann für immer zu. Zukünftig soll das aber dynamischer erfolgen. Fällt von jemanden die PV-Anlage aus oder jemand lädt sein Auto, dann können alle in der Straße etwas mehr einspeisen. Ist das E-Auto vom Nachbarn geladen, dann machen eben alle wieder etwas langsamer. Das Netz wird immer so weit genutzt wie es geht.
Ist also weit besser als eine fest Abregelung. Aber: Natürlich kann man als Anlagenbetreiber damit nicht gut planen. Jedoch: Wie das dann umgesetzt wird wird sich zeigen. Bei den flexiblen Netzentgelten sind es auch feste Zeiten, die für Jahre so bleiben. Damit kann man also wieder problemlos kalkulieren.
Zu der Frage
Eine Verständnisfrage meinerseits:
– Messstellenbetreiber
– Verteilernetzbetreiber (Netzbetreiber)
Wer ist in DE was?
Messstellenbetreiber ist der, der den Zähler stellt. Verteilnetzbetreiber ist der, dem das Kabel in der Straße gehört. Das können die selben Firmen sein, muss aber nicht. Typischerweise hat man den Stromzähler von den lokalen Stadtwerken. Wenn die klein sind dann sind da Energieversorgungsunternehmen, Messstellenbetreiber und Netzbetreiber eine GmbH (oder andere Rechtsform). Bei größeren sind Energieversorgung und Netzbetrieb getrennt. Der Netzbetreiber ist aber gleichzeitig grundzuständiger Messstellenbetreiber. Wenn man sich also nicht eine Firma sucht, von der man einen Zähler will, dann bekommt man den eben von den lokalen Stadtwerken.
Wir wollen Energiewende, hin zu 100% Erneuerbaren, und schalten „vorrangig“ diejenigen ab, zu denen wir hin wollen. Dabei müsste es umgekehrt sein. Dazu müssten lediglich die EE wieder in den Bilanzkreisen der Versorger Day Ahead beim Vortageshandel zwingend verkauft werden.
Im Gesetzentwurf heißt es.
Zitat:…Mit dem Gesetzentwurf wird insbesondere Vorsorge für Zeiten temporärer Erzeugungsüberschüsse getroffen, die zuletzt vermehrt aufgetreten sind. Dies sind Zeiten, in denen sehr viel Strom aus EE-Anlagen in das öffentliche Stromnetz eingespeist wird und der Stromverbrauch zeitgleich gering ist. Ergänzt von mir. STROM AUS EE ANLAGEN ABER NICHT „VORRANGIG“ VERBRAUCHT WIRD UND DIE FOSSILEN KRAFTWERKE NICHT ANGEPASST WERDEN:
Welchen Einfluss das vorrangige Verkaufen der EE in den Bilanzkreisen auf negative Preise hat, hat die Praxis in den letzten Tagen unbemerkt bewiesen. Weil ein Sturmtief angekündigt war, haben die Bilanzkreisverantwortlichen am Vortag beim Einkaufen auf die negativen Preise durch das Sturmtief spekuliert, und den EE Strom prognostiziert einkalkuliert. Im Klartext, die EE waren da verkauft und es wurde weniger fossilen Strom bestellt. Und so haben offensichtlich zu Viele der Händler kalkuliert, und aus dem erwarteten Schnäppchen, in Form von negativen Preisen wurde schlagartig eine Preisexplosion nach oben. Die Experten suchten nach den Ursachen.
Die FAZ schreibt.
Strom kostet an der Börse zehnmal so viel wie üblich“ vom 12.12.24.
Hanns Koenig vom Beratungsunternehmen Aurora Energy Research schreibt. Zitat:… „Konkret liefen am Donnerstagmorgen mit 6,1 von 9,5 Gigawatt nur knapp zwei Drittel der eigentlich verfügbaren Steinkohlekraftwerke. Auch von den 15 Gigawatt Braunkohle, die laut Bundesnetzagentur dem Markt zur Verfügung stehen müssten, waren nur 11,1 Gigawatt aktiv. Noch drastischer war es beim Erdgas: Von theoretisch 30 Gigawatt in Betrieb haben nur 17 Gigawatt Strom produziert Zitat Ende.
Man verdächtigt mit den fossilen Erzeugern die falschen. Warum sollen die denn am Erfüllungszeitpunkt mehr fossilen Strom zur Verfügung stellen, als am Vortag von den Bilankreisverantwortlichen bestellt wurde. Jetzt hatten wir ja an diesem Tag nicht nur keine negativen Preise, sondern das Gegenteil war der Fall, die Börsenpreise schossen nach oben, wegen der Spekulanten. Aus diesem Ereignis geht ganz klar hervor, wenn die EE wieder zwingend in die Bilanzkreise der Versorger gewälzt werden, wie das bis 2010 Gesetz war, können die Spekulanten nur noch mit Prognoseabweichungen rechnen. Und die sind vernachlässigbar, und keinen interessieren.
Hallo Hans Diehl,
das Problem mit den hohen Börsenstrompreisen am 12. Dezember hat sich bereits Tage vorher angekündigt, was man leicht an den Preisen der Stromfutures für diesen Tag erkennen konnte. Da wurde wahrscheinlich kein professioneller Marktteilnehmer überrascht.
Das ist nicht das erste Mal, dass am Markt verfügbare fossile Kraftwerke ihre Ka<pazitäten nicht an der DayAhead-Auktion teilnehmen lassen. Offenbar ist es für die Betreiber unwirtschaftlich, die Kraftwerke für nur wenige Stunden hochzufahren.
Mittlerweile gibt es Kraftwerksbetreiber, die ihre Anlagen gerne wegen Unwirtschaftlichkeit stilllegen würden – jedoch von der Bundesnetzagentur daran gehindert werden, weil die Anlagen aus Sicht der Versorgungssicherheit gebraucht werden (Beispel Kraftwert Herne 4 der STEAG).. Dieser Interessenkonflikt wird sich in den nächsten Jahren wahrscheinlich weiter verschärfen.
Zu den EE-Stromüberschüssen: Mittlerweile gibt es Situationen, wo die EE mehr als 100% der prognostizierten Last liefern. Das Ausland ist aufgrund beschränkter Netzkapazitäten nicht in der Lage, beliebig hohe Stromüberschüsse abzunehmen. Und der deutsche Strommarkt ist nicht so elastisch, dass sich trotz negativer Börsenstrompreise genügend Abnehmer finden – die müssen ja zusätzlich zu den Börsenstrompreisen auch Netzentgelte, Steuern und Abgaben für den Strom bezahlen.
Christopher schreibt.
Das ist nicht das erste Mal, dass am Markt verfügbare fossile Kraftwerke ihre Ka<pazitäten nicht an der DayAhead-Auktion teilnehmen lassen. Offenbar ist es für die Betreiber unwirtschaftlich, die Kraftwerke für nur wenige Stunden hochzufahren.
@ Christopher.
Wirtschaflichkeit kann seit 2010 nicht mehr der Grund sein, ob fossile Kraftwerke gedrosselt oder hochgefahren werden, denn von da an werden ja sinkende Börsenpreise durch höhere EEG Umlage ausgeglichen. Logischerweise kann es eigentlich nur so sein, wie ich es in meinem obigen Kommentar beschrieben habe. Wenn aus spekulativem Grund die Nachfrage nach fossilem Strom beim Day Ahead Handel weniger ist, nehmen die Fossilen an dieser Auktion auch mit weniger Angebot teil, so wie es an den besagten Tagen gewesen sein muss. Anders ist es wenn die Händler nicht auf die EE Schnäppchen am Folgetag spekulieren, und ihren vollen Bedarf Day Ahead einkaufen. Dann sind die Erneuerbaren aber nicht im Spiel, weil die seit 2010 aus den Bilanzkreisen raus sind, und am nächsten Tag als Überschuss am Intraday Handel anfallen, und für die Verwerfungen sorgen.
Um das besser zu verstehen, lesen Sie, was das „IWR“ dazu schreibt
Zitat:: Der steigende Anteil erneuerbarer Energien hat am Spot- und Terminmarkt zu immer niedrigeren Strom-Einkaufspreisen geführt. Grund ist ein von der Politik beschlossener Wechsel der EEG-Lieferung ab 2010 (Wälzungsmechanismus). Bis 2009 erhielten die Stadtwerke den EEG-Strom als sog. EEG-Stromband monatlich tatsächlich physisch geliefert, so dass die großen Vorlieferanten (RWE, E.ON, Vattenfall, EnBW, etc.) auch faktisch weniger an die Stadtwerke liefern konnten. Seit 2010 muss der EEG-Strom an der Börse verkauft werden und das hat weitreichende Folgen: RWE, E.ON & Co. beliefern Stadtwerke seit 2010 wieder weitgehend vollständig mit konventionellem Strom, der EEG-Strom an der Börse kommt zusätzlich auf den Markt und drückt auf die Preise. Zitat Ende.
Sie sehen, unser gegenwärtiges Strommarktdesign ist eine monetäre Spielwiese für die großen Player, und die EE sind – weil sie seit 2010 nicht mehr gesetzt sind – der Spielball.
Und wie das in den einschlägigen Medien Europaweit wieder unserem AKW Ausstieg untergejubelt wird, kann man ja gerade lesen. Dabei ist Fakt, dass an diesem spekulativen Verhalten der Händler, mit den Folgen, nichts anders gewesen wäre, wenn noch 5 AKW am Netz gewesen wären.
Hallo Hans Diehl,
wäre mir neu, dass an Betreiber von Kohlekraft- oder Gaskraftwerken EEG-Umlage gezahlt wird,
Haben Sie dafür einen Beleg bzw. eine Quelle ?
Wenn das so wäre, macht es keinen Sinn, dass so viele Betreiber momentan ihre Steinkohlekraftwerke stillegen wollen.
Die Stromhändler erfahren nicht vor der DayAhead-Auktion, welche Kapazitäten an der Strombörse eex angeboten werden. Dass es Gebote der Stromerzeuger an der Strombörse gibt, die keinen Zuschlag bekommen ist normal, da die Stromerzeuger nicht a priori wissen, welche Kapazitäten von derr Konkurrenz angeboten werden und welche Bedarfe der Strombörse gemeldet werden. Die Preisspitze fand bereits im DayAhead-Handel statt, da haben Progniseabweichungen keine Rolle gespielt.
Dass wenn die EE nicht über die Strombörse vermarktet würden, vieles anders laufen würde, bestreite ich hingegen nicht.
Christopher schreibt.
wäre mir neu, dass an Betreiber von Kohlekraft- oder Gaskraftwerken EEG-Umlage gezahlt wird,
@ Christopher.
Da sind Sie sicher nicht der Einzige, so soll sie ja auch funktionieren die Dunkelkammer unseres Strommarktes.
Werfen wie zusammen mal ein Blick mit der Taschenlampe hinein in die Kammer..
Die EEG Umlage beseht aus der Differenz zwischen den EE Vergütungen und den Börsenpreisen.
Schauen Sie sich mal das folgende Video vom Ex Chef des Fraunhofer Instituts an.
https://www.youtube.com/watch?v=VjN_J3QA3RI
Und achten Sie auf das, wo er so ab Minute 3 sagt, das stecken die Leute in die Tasche, die den Strom bereitstellen. Und wer den Strom bereit stellt ist ja bekannt.
Dann betrachten Sie auf der Grafik im Video, das Verhältnis der Vergütungsbalken zu der Umlagenkurve. Bis 2009 war die Welt noch in Ordnung. Da liefen die noch parallel. Dann verabschiedet sich die Umlagenkurve von den Vergütungsbalken steil nach oben. Die Differenz wird größer weil die Börsenpreise sinken. Es geht mehr Geld ein, obwohl für die Vergütungen nicht ein Cent mehr benötigt wird. Wer sonst, als diejenigen die von den Börsenpreisen leben, soll das Geld denn bekommen.
Das meint der Prof. ab der Minute, drei wo er sagt, das stecken die Leute ein, die den Strom bereitstellen.
Christopher schreibt.
Die Stromhändler erfahren nicht vor der DayAhead-Auktion, welche Kapazitäten an der Strombörse eex angeboten werden.
@ Christopher.
Müssen sie auch nicht. Sie erfahren aber den Wetterbericht mit der Ankündigung eines Sturmtiefs. Und wissen, dass dadurch am nächsten Tag negative Preise beim kurzfristigen Intraday Handel zu erwarten sind. Dementsprechend kaufen sie am Vortag weniger fossilen Strom als sie für ihre Kunden benötigen. Weil deshalb am nächsten Tag zu wenig fossile Kraftwerke am Netz sind und dadurch die Börsenpreise hochschießen, statt wie erwartet negativ werden, unterstellen Experten den fossilen Betreibern absichtliche Zurückhaltung ihrer Kapazitäten. Viel näherliegend und logisch ist, dass die Börsenpreise hochgeschossen sind, weil zu „viele“ Händler spekuliert haben, und dadurch der Schuss nach hinten losging. Deshalb musste die Notreserve Redispatch mobil gemacht werden, und die ist nun mal teuer .
Genau diese Tage haben gezeigt, dass, wenn die Fossilen den EE angepasst werden, und nicht umgekehrt, wie gegenwärtig der Fall, haben wir an Stromüberschuss, allenfalls Prognoseabweichungen.
Christopher fragte:
„wäre mir neu, dass an Betreiber von Kohlekraft- oder Gaskraftwerken EEG-Umlage gezahlt wird,“
An wen den sonst? Bei Solar und Wind sind das nur Durchlaufposten auf dem Weg zu den Konten von Kohle und Gas.
Die Gas- und Kohlekraftwerke bekommen Strom, welcher effektiv fast ausschließlich mit Fördermitteln bezahlt wurde, für fast umsonst und verkaufen uns diesen von uns geförderten Strom zu horrenden Preisen.
Erneuerbare dürfen auch an keinen anderen Segmenten handeln und müssen den Strom an der Spot(t)börse für fast Null verkaufen. Und natürlich dürfen auch nur lizensierte Käufer diesen spottbilligen Strom kaufen und lizensiert sind typischerweise Gas- und Kohlekraftwerke. Damit ist von vornherein festgesetzt, dass die Fördermittel auch wirklich systematisch bei den Betreibern von Gas- und Kohlekraftwerken landen.
Eins wissen wir mit Sicherheit, es sind nicht die Wind- und Solarbetreiber, welche mit enormen Übergewinnen überschüttet werden. Ganz im Gegenteil sind diese spezifisch abgeschöpft worden, während Kohle und Gas fleißig Abschreibungen gegenrechnen durften und in einigen Ländern (z.B. UK) zusätzlich sogar komplett per Gesetz von der Besteuerung ausgeklammert worden sind.
Christopher schreibt.
Zu den EE-Stromüberschüssen: Mittlerweile gibt es Situationen, wo die EE mehr als 100% der prognostizierten Last liefern. Das Ausland ist aufgrund beschränkter Netzkapazitäten nicht in der Lage, beliebig hohe Stromüberschüsse abzunehmen.
@ Christopher
Sicher gibt es diese Situationen. Deshalb muss man die Überschüsse auch als „Situation“ behandeln. Das heißt wenn für den nächsten Tag zwischen 12 und 13 Uhr eine Situatiom entsteht, dass 120% Erneuerbare prognostiziert werden, dann muss beim Day Ahead Handel am Vortag, zwischen 12 und 13 Uhr ein Strompaket mit einer bestimmten Menge zu einem Cent oder weniger angeboten werden .Zwischen 13 und 14 Uhr haben wir wieder eine andere Situation, was wieder ein anderes Paket zu einem anderen Preis, und Menge erforderlich macht, und das stündlich immer so weiter. Was dann stündlich an Überschuss anfällt, können nur Prognoseabweichungen plus oder minus sein, die man dann Intraday, beim Viertelstunden Handel noch hin und her verschieben kann. Dafür ist Intraday doch da.
Das geht aber doch nur, wenn die Erneuerbaren auch wieder „Zwingend“ in die Bilanzkreise der Versorger gewälzt werden wie das bis 2010 der Fall war. Denn dort finden die Day Ahead Auktionen statt. Gegenwärtig müssen die EE separat an der Börse verkauft werden, kommen zusätzlich auf den Markt, wodurch das ganze Chaos mit den negativen Preisen logischerweise entstehen muss. Wer dann kurzerhand die EE einfach .abregeln will, hat die Energiewende nicht verstanden, oder will sie nicht verstehen..
Wenn dynamischen Tarife mal zur Pflicht werden sollen, führt kein Weg dran vorbei die EE wieder in die Bilanzkreise der Versorger zu verteilen. Sonst gibt das je nach Wetterlage ein Hauen und Stechen um die frei verfügbaren EE Schnäppchen.
Christhoper schreibt.
wäre mir neu, dass an Betreiber von Kohlekraft- oder Gaskraftwerken EEG-Umlage gezahlt wird,
Haben Sie dafür einen Beleg bzw. eine Quelle ?
Wenn das so wäre, macht es keinen Sinn, dass so viele Betreiber momentan ihre Steinkohlekraftwerke stillegen wollen.
@ Christopher.
Doch es kann Sinn machen, es gibt ja auch eine Stilllegungsprämie. Das ist ein Rechenexempel.
Dirk Schiller schreibt.
Erneuerbare dürfen auch an keinen anderen Segmenten handeln und müssen den Strom an der Spot(t)börse für fast Null verkaufen. Und natürlich dürfen auch nur lizensierte Käufer diesen spottbilligen Strom kaufen und lizensiert sind typischerweise Gas- und Kohlekraftwerke. Damit ist von vornherein festgesetzt, dass die Fördermittel auch wirklich systematisch bei den Betreibern von Gas- und Kohlekraftwerken landen.
@ An Alle
Und die Lizenz für diesen Schnäppchenmarkt ist sündhaft teuer, wie ich aus Stromhändlerkreisen erfahren konnte.
Ich nehme an, hier ist die Einspeisung von Kohle- und Gasstrom gemeint, welche dann unentgeltlich erfolgt?
Uwe Dyroff schreibt: die Rückkehr zur 70% Regelung ( nur eben dynamisch ) welche in 2022 abgeschafft wurden .
Da sieht man mal wieder, wie dynamisch die Ampel-Regierung in den letzten Jahren war . Lol !
Anstatt endlich jetzt einmal ein sinnvolles Gesetz zu verabschieden, welche die Kommunen in Deutschland dazu verpflichtet, Speicheranlagen mit Elektrolyseuren und Wasserstoff geeigneten Gaskraftwerken zu bauen, ( Dunkelflaute und Winter -Vorrat ) sorgt man hier im Schreiben als Abschluss-Weihnachtsgeschenk für den Bürger lieber für negative Strompreise.
WHAT A DISASTER IN GERMANY !
@Michael,
ich habe noch nicht den gesamten Gesetzentwurf gelesen.
Aber ich werde das Gefühl nicht los, daß die, die eigentlich zur Energiewende beitragen (wollen),
so richtig hinters Licht geführt werden.
Kurz vor den Feiertagen und im Zuge vom Wahlkampf hat das Volk andere Sachen im Kopf.
Diese Strategie von der Politik hat sich ja schon mehrfach bewährt.
(zB. bei großen Sportevents / Fußball WM, EM)
Da werden auch schnell irgendwelche Gesetze durchgeboxt, und danach bekommt Otto Normal Bürger ein ganz langes Gesicht.
@Uwe
Du scheinst diesbezüglich voll durchzublicken, bist offenbar doch nicht für die andere Seite hier unterwegs, wie ich vermutet habe. Ich beobachte die Energiewende und ihre „angeblichen“ Macher ja schon seit 1992 dem Stromeinspeisegesetz. Essenzielle Änderungen finden meistens im Durchwinkenverfahren statt. Das heißt, kurz vor Feiertagen, Fußball Welt, oder Europameisterschaften, mit drei bis vier Fernsehübertragungen am Tag, bekommen die Politiker ein 300 Seiten Papier mit nach Hause, um 2 Tage späte oder gar noch kurzfristiger darüber abzustimmen. Das war 2009 bei der Ermächtigungsverordnung, wo die EE aus den Bilanzkreisen der Versorger raus genommen wurden, und seitdem als Überschuss an der Börse verramscht werden, nicht anders. Was daraus geworden ist haben ja die letzten Tage gezeigt, wo die Strompreise nach oben verrückt gespielt haben, weil die EE „offensichtlich“ als Spielball der Spekulanten dienten. Näheres zum Spielball, habe ich in meinem obigen Kommentar dargelegt.
Die meisten hier im Artikel genanntern Vorschläge sind seit Monaten in der öffentlichen Diskussion. Teilweise wurden hier im PV-Magazin auch schon negative Stellungnahmen des BSW zu den Vorschlägen veröffentlicht.
Wenn ich Kommentare in den Tageszeitungen verfolge, sind nur wenige Bürger mit diesem Thema so vertraut, dass sie eine sinnvolle Meinung dazu vertreten können.
„Das heißt, kurz vor … Fußball Welt, oder Europameisterschaften, mit drei bis vier Fernsehübertragungen am Tag, …“
Was ein Glück für mich.
Fußball ist wie Eiskunstlaufen und Synchronschwimmen 😀
Meine sportlichen Interessen beschrænken sich auf Biathlon, Handball, Flyfishing und Weißbieryoga 😎
„@Uwe
Du scheinst … durchzublicken, bist offenbar doch nicht für die andere Seite hier unterwegs, wie ich vermutet habe.“
„Guten Morgen“ 😎 nach „Deutschland“ …
„Oscar Wilde -> «Ideale sind gefährlich. Realitäten sind besser.»“ 🥳
God jul
Eine Frage an alle: Haben die neuen Festlegungen Einfluss auf Elektroenergiespreicher, „kleine“ und „große“?
Bald hat man es geschafft, die Bürgerenergiewende komplett abzuwürgen. Dachanlagen lassen sich wirtschaftlich kaum mehr darstellen, wenn sie mehr als Eigenverbrauch liefern. Einzige Folge ein immenser Zubau von zuviel Hausspeichern, die dann nicht netzdienlich eingesetzt werden und dabei wäre Quartiertsspeicher am jeweiligen Ortstrafo günstiger und netzdienlicher.
Wer soll denn bitte noch eine Volleinspeiseranlage auf ein Süddach bauen, wenn die auf 60% abgeregelt wird?
Stattdessen werden ungehemmt in allen Landkreisen hektarweise Solarparks auf landwirtschaftliche Flächen verstreut. Finde den Fehler! Follow the money!
Dieses Mal ist es wohl nicht nur FDP, die die Energiewende abwürgt und tausende Arbeitsplätze opfert, sondern auch die Grünen.
„wäre Quartiertsspeicher am jeweiligen Ortstrafo günstiger und netzdienlicher.“
Es wäre ein sinnvoller, wenn ein Ort nur die Hälfte der Autos hat und über ein KI gesteuertes Modell mitsamt Plattform alle Bürger sich ohne jeglichen Komfortverlust(!!!) die Ressourcen teilten.
Sie ahnen es: Die Frage, was „günstiger“ oder „dienlicher“ ist, führt in die Irre, weil man aus dieser Diskussion nie ein zufriedenstellendes gemeinschaftliches Ergebnis rausbekommt. Es braucht konkretere oder abstraktere Modelle. In der Regel laufen hierzuladen und in unserem Wirtschaftssystem die Lösungen am besten, die konkrete Rahmenbedingungen setzen, aber den Akteuren die Handlung offen lassen. Dann was am Ende „sinnvoller“ oder „günstiger“ wäre, ist immer so eine vermaledeite Perspektivfrage, die für einen selbst vielleicht total glasklar erscheint, aber eben auch nur für einen selbst.
@ Andreas Fendt
Bis jetzt haben wir ja noch Antreiber wie 1Komma5 und Sonnen. Bin mal gespannt, was die noch für gesetzliche Hindernisse in den Weg gelegt bekommen, bei ihren Bemühungen der Allgemeinheit vom Geschenk des Himmels was zukommen zu lassen.
Uwe Dyroff schreibt: ich habe noch nicht den gesamten Gesetzentwurf gelesen.
Lieber Uwe,
Brauchst du vielleicht auch gar nicht, wenn Friedrich Merz im März 2025 das alles den Bach runter laufen lässt. Die Rede vom CDU Fraktionsvize Jung bei http://www.energiezukunft.eu lässt hoffen. Dort ist man sich zumindest mit den Grünen einig. Und das könnte doch mal ( vielleicht ) eine Weichenstellung in Berlin sein.
@Michael Hündgen
„Lieber Uwe,
Brauchst du vielleicht auch gar nicht, wenn Friedrich Merz im März 2025 das alles den Bach runter laufen lässt. Die Rede vom CDU Fraktionsvize Jung bei http://www.energiezukunft.eu lässt hoffen. Dort ist man sich zumindest mit den Grünen einig. Und das könnte doch mal ( vielleicht ) eine Weichenstellung in Berlin sein.“
Lieber Michael,
mir steckt nach wie vor die „Klima Union“ https://uploads-ssl.webflow.com/6061c563550e14acdb20989a/60d95b437a8c3d8ec40a2139_Klimaplan_KlimaUnion_28_06_21.pdf von Juni 2021 in den „Knochen“ ( vor allem auf Seite 4)
Das erinnert mich irgendwie an ⤵️
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Bl%C3%BChende_Landschaften
… 🤔
@Uwe Dyroff
Eine Verständnisfrage meinerseits:
– Messstellenbetreiber
– Verteilernetzbetreiber (Netzbetreiber)
Wer ist in DE was?
Zum Messstellenbetreiber:
In der Regel ist der lokale Verteilnetzbetreiber auch der Messstellenbetreiber.
Es gibt seit ca. 2009 die Möglichkeit einen (unabhängigen) wettbewerblichen Messstellenbetreiber zu beauftragen, der die Energie für Enkunden abrechnen darf. Diese Unternehmen sind natürlich nicht kostenlos, bieten aber meistens einen Mehrwert, z.B. Zugriff auf live Verbrauchsdaten über eine App oder ein online Portal. Daten werden dabei zwischengespeichert und können minutengenau, auch in die Vergangenheit, eingesehen und verwendet werden. Eingesetzt wird dafür ein sogenannten iMSys (intelligentes Messsystem), welches dem Messstellenbetreiber gehört.
Durch diese Möglichkeit kann man vieles, was beim hiesigen Messstellenbetreiber oft (noch) nicht geht, realisieren, z.B. Mieterstromabrechnungen, oder, vielleicht sogar noch aktueller, dynamische Stromtarife buchen um am Spotmarkt teilnehmen zu können. Dafür werden Daten benötigt die im 15 Minuten Takt erhoben werden, ähnlich wie bei einem Lastgang, der bei vielen Industrieunternehmen seit Jahren zum Einsatz kommt.
Verteilnetzbetreiber:
Ein Verteilnetzbetreiber ist der grundzuständige Netzbetreiber, der die Energie bis an die Häuser liefert und diese Mengen mit dem Energieversorger abrechnet mit dem man grade einen Vertrag hat. Unter anderem steuert der Verteilnetzbetreiber auch die Wechsel des Energieversorgers, klärt evtl. Unklarheiten beim Wechsel und vieles mehr. Dieser Netzbetreiber rechnet auch die Einspeisevergütungen der Mengen ab die man einspeist. Netzbetreiber bestimmen in weiten Teilen auch die technischen Anschlussbedingungen, an die sich Installationsunternehmen zu halten haben, z.B. wenn es um den Hausanschluss oder den Anschluss einer Solaranlage oder Wallbox geht. Dies ist nur ein Bruchteil der Aufgaben eines Verteilnetzbetreibers. Einen Netzbetreiber kann man nicht wechseln wie z.B. einen Energieversorger oder Messstellenbetreiber.
@Frank,
danke schön für die Erklärung.
Hier in Norwegen hat man 2019 (nach nahezu flächendeckenden Ausbau von SmartMeter)
ELhub ins Leben gerufen (im groben Sinn -> Meßstellenbetreiber)
vereinfacht dargestellt:
ELhub Netzbetreiber
ELhub Stromanbieter
ELhub Verbraucher
über diesen ELhub läuft praktisch die komplette Kommunikation.
Meine monatliche Abrechnung bekomme ich vom Stromanbieter (da ist aber Stom und Netzgebühren getrennt aufgeführt/ wurde vom Gesetzgeber auferlegt/ davor waren es 2 separate Rechnungen)
Den Stromanbieter kann ich innerhalb von einem Tag wechseln, die ganze Prozedur dauert keine 5 Minuten/ sind nur ein paar Klicks.
Der Netzanbieter ist Konzessionsgebunden, dito wie in DE.
Und wie vor beschrieben: das läuft alles über den ELhub.
Viele Grüße nach Analogistan 😉
Anscheinend will man eine 60% Regel einführen: §9 .3
Bis zum Einbau von intelligenten Messsystemen und Steuerungseinrichtungen nach § 2……..
3. Anlagen, die der Einspeisevergütung oder dem Mieterstromzuschlag nach § 19 Absatz 1 Nummer
2 oder Nummer 3 zugeordnet sind, oder KWK-Anlagen jeweils mit einer installierten Leistung
von weniger als 25 Kilowatt am Verknüpfungspunkt der Anlagen mit dem Netz die maximale
Wirkleistungseinspeisung auf 60 Prozent der installierten Leistung begrenzen.
und zwar indem man sagt §17 2b
Betreiber von Elektrizitätsversorgungsnetzen können Anschlussnehmern den Abschluss einer
flexiblen Netzanschlussvereinbarung „ANBIETEN“. Eine flexible Netzanschlussvereinbarung nach Satz 1
gibt dem Betreiber von Elektrizitätsversorgungsnetzen das Recht, vom Anschlussnehmer eine statische
oder dynamische Begrenzung der maximalen Entnahme- oder Einspeiseleistung zu „VERLANGEN“.
man macht ein Angebot das man ablehnen kann, lehnt man ab dann wird man abgeschaltet.
Wenigstens muss ein Zeitraum genannt werden für den die Regelung gilt. §17 .2
Wenigstens hat man verstanden, dass es gar nicht genug Steuereinheiten gibt um alle neuen Anlagen ab 2kWp steuern zu können.
Ich kann den Ärger nachvollziehen, aber teile ihn nicht. Bislang waren die Stromerzeuger (PVA) von den Risiken des Marktes befreit. Und diese Situation hat bald ein Ende. Was ist falsch daran?
@Radlcaesar
„Ich kann den Ärger nachvollziehen,…“
Sicher?
„…aber teile ihn nicht.“
🤔
„ Bislang waren die Stromerzeuger (PVA) von den Risiken des Marktes befreit.“
Richtig …via garantierte EEG Einspeisevergütung.
„Und diese Situation hat bald ein Ende.“
Gehe ich mal ganz stark davon aus.
„Was ist falsch daran?“
Jetzt darfst Du noch mal über ⤵️
„Ich kann den Ärger nachvollziehen, aber teile ihn nicht.“ nachdenken 😉
Das es zu Lasten der kleinen, dezentralen PV Dachanlagen geht.
Die Energiekonzerne und Netzbetreiber bekämpfen sie seit 25+ Jahren, da sie ihr Geschäftsmodell zerstören.
Ein Geschäftsmodell das sichere Profite auf Kosten aller, aber zum Nutzen weniger und die Zerstörung unserer Welt durch massiven CO2 Eintrag zur Folge haben wird.
Falsch daran ist, dass Energieversorger ohne Risiko und eigenen Beitrag an dem System bereichern können, indem Sie Strom zu 0 Cent kaufen.
Wenn man Leistung längerfristig verkaufen würde (Strom aus 2 GWP für einen Monat oder Jahr) wäre das Ergebnis nicht so sehr vorhersehbar und die Käufer würden sich in gewisser Weise an den Verlusten beteiligen.
Falsch ist auch, dass ich meinen Strom nicht an Person XY verkaufen kann.
Radlcaesar
Was sind den Ihrer Meinung für PVA die Risiken des Marktes, von denen sie befreit waren. Ist Ihnen noch nicht aufgefallen, dass die PVA seither vom Markt nur als Mittel zum Zweck benutzt werden. Strom aus PVA werden außerhalb des Versorgungssystems separat an der Börse als Überschuss verramscht. Wenn der Preis niedrig genug ist bedienen sich die großen Player, nach belieben, um ihre Erträge zu optimieren, und jetzt wo sie zeitweise zu viel werden will man sie in die Schranken weisen. So schauts aus.
@radlcaesar:
Es gibt sicher verschiedene Marktmodelle und in mindestens einem davon muss jeder Stromproduzent selber sehen, wie er seinen Strom los wird. Das wäre allerdings neu. Bisher galt vor allem die Versorgungssicherheit als unverzichtbar. Um die zu garantieren, wird eine Kapazitätsplanung betrieben, die beeinhaltet, dass konzessionierte Erzeuger nicht nur produzieren dürfen, sondern sogar müssen. Wer aber Pflichten hat, übernimmt die nur, wenn er auch Rechte bekommt. Das wichtigste Recht für einen Stromproduzenten ist, dass das, was ihm für seinen Strom bezahlt wird, seine Kosten einschließlich einer angemessenen Rendite deckt.
Im „Seht doch zu wo ihr bleibt“-Modell, wie Sie es für zielführend halten, gibt es keine Versorgungssicherheit. Statt dessen bleiben die INvestoren zurückhaltend um Überkapazitäten zu vermeiden. Wenn sich Strommangel abzeichnet, halten sie vorhandene Erzeugungskapazitäten zurück, um die Preise in die Höhe zu treiben. Das Ergebnis für den Verbraucher ist schlechtere Qualität zum höheren Preis, so wie das Gesundheitssystem in den USA: Die Amerikaner zahlen gemessen am Anteil am Bruttoinlandprodukt etwa das doppelte für ihre Gesundheit, gleichzeitig sind aber sehr viele Menschen unterversorgt, weil sie sich die Preise nicht leisten können. Für die Leistungsanbieter ist das eine sehr komfortable Situation, für die Unterversorgten nicht. Und auch die ausreichend versorgten stöhnen über die hohen Versicherungsprämien. Soweit sie über ihren Arbeitgeber versichert sind, stöhnt der über diese Prämien und bei den daraus unvermeidlich resultierenden Insolvenzen besteht ein wesentlicher Teil der Sanierung darin, dass das Unternehmen sich genau dieser Versicherungspflicht entledigt. Schöne freie Welt!
@Radlcaesar: So ist es.
Die Energiewende ist auf dem Besten Weg den Status des Kulturbetriebs zu errreichen.
Und das bedeutet, ohne öff. Förderung geht nix. Und auch der DAX-Vorstand, der im vornehemen Openhaus Platz nimmt, wird nicht gefragt, ob er die Vollkosten tragen könnte.
Wir brauchen jezt ein Geschäftsmodell, dass sich selber trägt.
Ich habe diesen Gesetzentwurf https://dserver.bundestag.de/btd/20/142/2014235.pdf
soeben mal den norwegischen PV Branchen Akteuren zum Fraß vor geworfen.
Bin mal auf auf eine Reaktion von … gespannt 🤣
Ein ehemaliger Kollege würde sagen: Ich könte kotzen!
Das Ganze um die Strompreise istmittlerweile solch ein Durcheinander.
Bitte, wie haben es die Stromversorger vor dem von Hans Diel genannten unnsäglichen Termin 2010 hingekriegt, die Stromversorgung aufrechtzu erhalten? Mehr vorhalten und einpreisen als gebraucht wird???? Überschuss?? marginal an umliegende Versorgungsgebiete geliefert
Der Grundsatz sollte heute doch auch noch gelten! OK.
Hat das Überangebot von vor 2010 zu neg. Preisen geführt? Wegen der Mengen-Gewichtung wahrscheinlich eher nicht!
Heute, wie von Hans Diehl treffend beschrieben, werden Vorrausberechnungen und vertragliche Lieferungen der gelisteten Energieerzeuger ausgehandelt und….. die mittlerweile Übermacht an Erneuerbaren als not notified volume kommen mal seitwärts zum Marktgeschehen , außerdem meist wetterbedingt ungesteuert dazu.
In der Mathematik eher eine Gleichung mit 4-5 Unbekannten!
Eine eher empfohlene Einschaltung von Lehrinstituten zur Erarbeitung von Grundsatzgröße verläuft auch eher schleppen oder bis gar nicht. Warum?
Nach meiner Meinung würde der ständige Ruf zur Eingliederung der Erneuerbaren in den regulären Handel leider auch nicht Viel bringen; es sind halt mittlerweile 50% wetterbedingte Leistung als heutiger Störfaktor durch die Erneuerbaren.
Nach heutiger Sachlage kann ich nur für den kompletten Umbau der regulartorischen Energieerzeugung werben.
Technik:
1) Abfederung von Spitzen im ersten Erzeugerkreis, privat.
2) Abfederung von Spitzen im lakalem Versorgungsnetz durch Aufbau von lokalen Stromspeichern in JEDEM Orts-oder Stadtwerkenetz.
3) Ausbau von Energiesenken durch variablen Betrieb von „netzdienliche“ Produktion von speicherbaren Energieen, vornehmlich Wasserstoff im Regionalmasstab.
Vertragsgestaltung:
4) Abschaffung der bisherigen Energiebörse;
5) Einsatz von Treuhändlern für die tägiche Beschaffungslogistik.
Bitte um weiterführende Gedanken zu dieser recht unfertigen Philosophie
Das ist das vernünftigste, was ich hier seit langem gelesen habe.
Es folgt den Regeln menschlichen Wirtschaftens (homo ökonomicus) sowie den Naturgesetzen. Die allermeisten anderen Ideen/Inputs blenden mindestens eine dieser beiden Seiten aus 😉
@Thomas: Die Fragen sind eigentlich schon oft beantwortet worden: Im ursprünglichen fossil-nuklearen Stromsystem brauchte man Flexibilitäten nur, um sich an den volatilen Verbrauch anzupassen. Mit den Erneuerbaren braucht man zusätzliche Flexibilitäten, um sich an die volatile Erzeugung anzupassen. Vor 2010 hatten die Erneuerbaren einen geringen Anteil an der Stromproduktion. Die notwendige Flexibilität um sie im Netz zu integrieren (Abschalten von fossilen Erzeugern, wenn die Erneuerbaren etwas liefern, wieder hochfahren, wenn der Verbrauch hoch ist, aber die Erneuerbaren nicht genug liefern) war in Form von „Spitzenlastkraftwerken“ vorhanden. Um 2010 herum wurde plötzlich sehr viel PV und Wind zugebaut, weil die Zinsen niedrig waren, die Einspeisevergütungen hoch und die Investition in die Anlagen vergleichsweise risikolos. Damit überstieg die notwendige Flexibilität die vorhandene. Durch den Verkauf des Erneuerbaren Stroms an der Börse konnten noch Flexibilitäten im Ausland zu günstigen Preisen dienstbar gemacht werden. Gerade der mittägliche PV-Strom konnte dort teuren Spitzenlaststrom ersetzen und gute Preise erzielen. Jetzt stößt auch das an seine Grenzen. Wir brauchen zusätzliche Flexibilitäten, um den steigenden Zubau im Netz zu kompensieren. Beim Wind kommt der ja erst so langsam in Fahrt, wird sich aber auch nicht so schnell abwürgen lassen, wie das bei der PV funktioniert. Die beste Flexibilität sind Speicher, die aber immer noch behindert werden. In Zukunft können neue Erzeuger nur zugebaut werden, wenn auch entsprechende Flexibilitäten gleichzeitig gebaut werden, sonst fliegt uns das System um die Ohren.
Bei 200 GW PV ist eine 35% Regelung notwendig.
200 GW bedeuten das da 1/3 des Stromverbrauchs durch PV gedeckt wird. Die anderen 2/3 sollten aus Windkraft kommen.
Damit hat man halbwegs den Winterbedarfs gedeckt.
Baut man mehr PV zu – wird es zu einem signifikanten Winterdefizite kommen.
Beim bisherigen Ausbauplan hätte die 35% Regelung schon von 9 Jahren verankert werden müssen. Schliesslich bleiben die Regelung für Neuanlagen durch das EEG für 20 Jahre in Kraft.
Haben Sie eine Zahl, wieviel % der Jahresproduktion abgeregelt werden, wenn man die Einspeiseleistung auf 35% begrenzt? Ich würde mal schätzen, dass das so um die 50% sein werden. Damit müsste der PV-Strom doppelt so hoch vergütet werden, damit die Anlagenbetreiber ihre Anlagen finanzieren können. Mir erschiene es besser, wenn man statt Abregelung speichert. Dann ist auch in der Dunkelflaute Erneuerbarer Strom aus Speichern da.
Es geht nicht mehr um die Integration ( und Margenalisierung) der EE, es geht um das kontrollierte Herausnehmen der fossilen Erzeugung in einem fast 100% EE Umfeld.
Dies steht auf der Agenda !
Hier für braucht Ideen und Perspektiven, u. a. V2H, Quartiersspeicher und Reduzierung der Energieverschwengung à la KI.
Thomas I schreibt am 19 Dez. um 20.52 Uhr.
Bitte, wie haben es die Stromversorger vor dem von Hans Diel genannten unnsäglichen Termin 2010 hingekriegt, die Stromversorgung aufrechtzu erhalten? Mehr vorhalten und einpreisen als gebraucht wird???? Überschuss?? marginal an umliegende Versorgungsgebiete geliefert
Der Grundsatz sollte heute doch auch noch gelten! OK.
Hat das Überangebot von vor 2010 zu neg. Preisen geführt? Wegen der Mengen-Gewichtung wahrscheinlich eher nicht!
@ Thomas I
Das war vor 2010 wesentlich einfacher, als heute.
Das Wichtigste ganz kurz vorweg, die Erneuerbaren wurden im Gegensatz zu heute, vor 2010 nicht nur vorrangig eingespeist, sondern „mussten“ auch vorrangig verbraucht werden. „Demand Side“ war gesichert, sie waren im Gegensatz zu heute im Versorgungssystem, sprich dem Markt integriert, und das sagt doch wohl schon alles.
Und nun mal im Einzelnen. Die Versorger bekamen, entsprechend ihrem Versorgungsvolumen, den EEG Strom mit sogenannten Ökobändern zwingend zugeteilt, mussten diesen Vergüten, und ihren Restbedarf mussten sie sich fossil beschaffen. Die „Mehrkosten“ die in ihrem Vertriebsportfolio dadurch anfielen, war die Umlage. Diese Mehrkosten mussten von einem neutralen Wirtschaftsprüfer genehmigt werden. Anfangs, zu Zeiten des Stromeinspeisegesetzes, nannte man das noch Ökoabgabe. Wenn damals die Börsenpreise sanken, und der fossile Restbedarf billiger wurde, wirkte das Merit Order bedingt, kompensierend auf die Mehrkosten in ihrem Portfolio. Je nach Beschaffungsart der Versorger für diesen Restbedarf hatten wir bundesweit die unterschiedlichsten Umlagen. Mit einer niedrigen Umlage konnte man Werbung machen. Die EE waren quasi monetär in den Markt integriert.
Und nun zum Physikalischen Teil. Der spielte sich bis 2010 nach Angebot und Nachfrage beim Day Ahead dem Vortageshandel, in den Bilanzkreisen der Versorger ab. In den Bilanzkreisen „zusammen“ mit den EE wohlgemerkt, was seit 2010 nicht mehr der Fall ist, und mit der Grund für das ganze Durcheinander gegenwärtig.
Und wie das geschah, ist auf dem folgenden Merit Order Link, zu erkennen. Wenn man das vierte Bild von unten hoch scrollt,ist dargestellt, wie bis 2010 in den Bilanzkreisen der Versorger, nach Angebot und Nachfrage, der Strombedarf und der Preis ermittelt wurde.
Siehe hier:…https://de.wikipedia.org/wiki/Merit-Order
Weil die EE mit Ökobändern den Versorgern zugeteilt waren, sank deren Nachfrage für fossilen Strom von N1 auf N2 und infolgedessen der Preis automatisch von P1 auf P2.
Nach diesem geordneten System wie bis 2010, hätten wir das gegenwärtigen Durcheinander mit Sicherheit nicht, und die Energiewende wäre auf einem viel sicheren Wege.
Das Argument, dass wir vor 2010 ja auch viel weniger EEG Strom hatten , wird von der Realität widerlegt.
Siehe hier.
https://de.wikipedia.org/wiki/Merit-Order
und hier:
https://greenspotting.de/strompreise-kommt-nach-der-normalisierung-der-sturzflug-nach-unten/
Zitat….Hohe Strompreise ade? Schon in drei, vier Jahren könnten die Preise so richtig runtergehen. Schuld an dem erwarteten Preissturz sind die Erneuerbaren. Sie werden den Strom billig wie nie liefern.Das behauptet einer, der es wissen muss. Stefan Kapferer ist Chef des Netzbetreibers 50Hertz, der den Norden und Osten Deutschlands mit Strom versorgt. Besonders heftig falle der Preissturz aus, wenn der Stromanteil aus nachhaltigen Stromquellen die Grenze von 90 Prozent erreiche. Dies passiert allerdings immer häufiger. Im Juli lag der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung in Deutschland bei 72 Prozent. Zitat Ende.
@ Thomas I
Und nun zu Ihrer Frage
Hat das Überangebot von vor 2010 zu neg. Preisen geführt? Wegen der Mengen-Gewichtung wahrscheinlich eher nicht!
Sie können meiner Darstellung entnehmen, dass vor 2010 gar kein Überangebot möglich war.
Moin .
Warum haben Annalena und Robert das EEG -Strombörse Gesetz von 2010 nicht rückabgewickelt oder reformiert , wenn es denn so ein unfairer Kampfrichter ist? Ein Kampf in welchem von vorne herein die Klimafrevler nach Punkten (Euro) gewinnen, ohne daß die Erneuerbaren überhaupt eine Chance haben, ihre wahre Schlagkraft unter Beweis zu stellen.
… … …
Da müssen Köpfe rollen ! Die Erneuerbaren sind in das Hintertreffen geraten , und werden von den ballistischen Ölfeuern des
kleinkarierten Gegners aufgerieben. Man darf diesem Gesetz nicht das Feld überlassen! Die Erneuerbaren müssen den Schulterschluss üben , und versuchen Land für Installationen zu gewinnen.
Ein zukünftig für die Erneuerbaren günstiges Gesetz muss einschlagen wie eine Bombe , und die bisherige juristische Unordnung regelrecht pulverisieren.
Machen wir uns bereit, wir marschieren Seit an Seit. Liebe Sonne, guter Wind – Bring uns doch den Sieg geschwind ! Vernichtet sind die Gegner bald , wenn unser BEV mit Raumschiffklang erschallt!
Ich wünsche allen L. friedliche, fröhliche und gesunde Jahresendfeiertage.
CM schreibt.
Moin .
Warum haben Annalena und Robert das EEG -Strombörse Gesetz von 2010 nicht rückabgewickelt oder reformiert , wenn es denn so ein unfairer Kampfrichter ist? Ein Kampf in welchem von vorne herein die Klimafrevler nach Punkten (Euro) gewinnen, ohne daß die Erneuerbaren überhaupt eine Chance haben, ihre wahre Schlagkraft unter Beweis zu stellen.
@ CM
Hier im Forum hätte man die beiden dann schlicht und einfach, als rückwärtsgewandt bezeichnet, wie ich das auch erfahren musste, weil ich das gebetsmühlenartig fordere. Es ist natürlich auch alles gut verklausuliert. Nehmen wir z.B. das EEG Konto. Wer sich nur oberflächlich damit beschäftigt dem fällt doch gar nichts verdächtiges auf, wenn da die Erlöse aus dem EEG Strom Verkauf als Einnahmen, den EE Vergütungen als Ausgaben gegenübergestellt werden, und der Saldo als Kosten für die Energiewende deklariert wird, ist das nicht mehr als ein kaufmännischer Ablauf.. Das „Faule Ei“ das dahinter steckt bleibt verborgen. Mit dem EEG Konto wird der Politik und der breiten Öffentlichkeit lediglich dargestellt, seht her, so wenig bekommen wir für den EEG Strom, und „so viel“ müssen wir an Vergütungen bezahlen. Das war es dann auch schon. Es bleibt verborgen, dass man „nur“ deshalb nimmer weniger an Einnahmen bekommt, weil der EEG Strom immer mehr, und deshalb immer billiger wird. Das „Kosten/Nutzen Prinzip gilt seit 2010 nicht mehr. Deshalb nenne ich das EEG Konto hier Nebelkerzen. Weil mit dem EEG Konto dem Staat jährlich Milliarden als Ausgleich untergejubelt werden, für die es keine Ausgaben gibt.
Das alles läuft bei und schon seit Jahren unter europarechtlichen Vorgaben die da lauten , die Erneuerbaren müssen vorrangig in die Netze aufgenommen werden, und „diskriminierungsfrei“ vermarktet werden.
Ich wünsche ebenfalls frohe Feiertage, und ein hoffentlich friedlicheres 2025 als das 2024.
Das rückwärtsgewandte an dem System vor 2010 war der geringe Anteil, den die Erneuerbaren damals noch hatten. Die Zukunft soll ein hoher Anteil sein. dafür müssen die notwendigen technischen Mittel (vor allem Speicher) geschaffen werden. Da für diese bisher (außer Arbitrage-Gewinnen) kein vernünftiges Geschäftsmodell existiert, muss der Markt so umgekrempelt werden, dass sich Speicher nicht nur aus Arbitrage-Gewinnen finanzieren können, sondern auch durch „interesseloses“ Zwischenspeichern. Vor 2010 haben sich die wenigen vorhandenen Speicher (Pumpspeicher) aus Arbitragegewinnen (kaufen, wenn der Strom billig ist, verkaufen, wenn er teuer ist) finanzieren können. Dieses Geschäft kann die Speicher nicht mehr finanzieren, wenn es die Menge davon gibt, die man braucht um das Netz unter allen Auslegungsbedingungen stabil zu halten.
JCW schreibt.
Das rückwärtsgewandte an dem System vor 2010 war der geringe Anteil, den die Erneuerbaren damals noch hatten.
@ JCW
Nein… der geringe EE Anteil war es nicht. 80% EE sind kein Problem hat der Chef von 50 Hertz schon 2014 in einem Interview gesagt.
Siehe hier:
https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/80-prozent-erneuerbare-sind-kein-problem-6619315.html
Danke Hans Diehl!
Und jetzt? Es sollte einer wahrscheinlich ab 23.02.24 neuen Bundesregierung eine Petition zur dringend erforderlichen Überarbeitung des vorliegenden Strommarktdesigns übermittelt werden.
“ wir brauchen keinerlei Börsonstrom“
Zeit wär´s mal
Die Börse gilt für die Verfechter der Marktwirtschaft als zentrales Element. Deshalb muss man es schon sehr detailliert begründen, weshalb sie für die Herausforderungen des Strommarktes ein untaugliches Instrument ist. Gegenwärtig ist sie das ganz offensichtlich. Die daran gehandelten Produkte (peakload und baseload) stammen noch aus der fossil-nuklearen Zeit, sie wird immer wieder manipuliert, wie zuletzt am 11.+12.12.24, und die Preise schwanken zwischen extrem hoch und extrem niedrig. Das ist für ein Infrastrukturprodukt wie Strom nicht akzeptabel und eine Gefahr für die Volkswirtschaft.
Eine reformierte Börse wäre denkbar, aber mir ist noch nichts zu Ohren gekommen, dass sich da jemand rantraut. Von den Politikern, die im Bundestag sitzen, hat es sicher keiner kapiert, geschweige denn ein Konzept.
Die Börse würde auch heute noch, – mit den Erneuerbaren, – funktionieren wenn die „EE“ nur auch „Physikalisch“ da gehandelt würden, wo die Musik spielt, nämlich in den Bilanzkreisen der Versorger. Leider dürfen die EE seit 2010 nur noch „Kaufmännisch“, außerhalb der Bilanzkreise, sprich unserem Versorgungssystems verkauft werden, und sind somit ein monetärer Spielball für die großén Player geworden.
Jüngstes Beispiel der 11. und 12 Dez. wo die erwartete Ramschware Wind ( Sturmtief im Anmarsch ) und etwas Sonne, für die Spekulanten nicht ausgereicht hat, und der Schuss nach hinten los gegangen ist. Die Zocker waren zu viel geworden, und die teure Reserve musste ran, was natürlich die erwarteten niedrigen Börsenpreise ins Gegenteil umschlagen lies..
Jetzt beginnen notgedrungen wieder meine Wiederholungen.
Die Börse würde auch mit den EE funktionieren, wenn diese wieder „Physisch“ mit sogenannten Ökobändern in die Bilanzkreise der Versorger gewälzt würden, wie es bis 2010 Gesetz war.
Dann wären die am Vortage prognostiziert verkauft, und würden durch den Merit Order Effekt die teuersten fossilen Kraftwerke verdrängen. Was dann noch zum Zocken übrig bleibt, können allenfalls Prognoseabweichungen sein, und die sind vernachlässigbar sagt der Ex Chef von 50 Hertz.
JCW schreibt.
@Thomas: Die Fragen sind eigentlich schon oft beantwortet worden: Im ursprünglichen fossil-nuklearen Stromsystem brauchte man Flexibilitäten nur, um sich an den volatilen Verbrauch anzupassen. Mit den Erneuerbaren braucht man zusätzliche Flexibilitäten, um sich an die volatile Erzeugung anzupassen.
Um 2010 herum wurde plötzlich sehr viel PV und Wind zugebaut, Damit überstieg die notwendige Flexibilität die vorhandene. Durch den Verkauf des Erneuerbaren Stroms an der Börse konnten noch Flexibilitäten im Ausland zu günstigen Preisen dienstbar gemacht werden. Gerade der mittägliche PV-Strom konnte dort teuren Spitzenlaststrom ersetzen und gute Preise erzielen. Jetzt stößt auch das an seine Grenzen.
@ JCW
Dieser Kommentar könnte aus der Feder von einem EON oder RWE Manager stammen. Treffender als mit diesen Aussagen kann man deren Interessen nicht darstellen.
Als die treibende Kräfte für diese Ermächtigungsverordnung von 2010 um die es da geht, wurden schon im Referentenentwurf . den ich gelesen habe, u.a. die großen Stromversorger und die FDP genannt.
Ich fasse mal kurz zusammen, was uns der JCW da weismachen will.
Er schreibt, im fossil-nuklearen System musste man lediglich die Erzeugung an den Verbrauch anpassen.Mit der Energiewende kamen die Erneuerbaren, die zusätzliche Flexibilität erforderlich machten. Als 2010 viel EE zugebaut wurde, überstieg die notwendige Flexibilität die Vorhandene.
Mit anderen Worten, die Energiewende kam in Schwung. Was war die Lösung der Stromkonzerne mit ihren Lobbyisten die der „JCW“ hier propagiert.?? Anstatt, – im Sinne der Energiewende – auf der „fossilen“ Seite nach „Flexibilität“ zu suchen, wurden die EE kurzerhand aus dem System, sprich den Bilanzkreisen der Versorger, raus genommen, und müssen seitdem quasi als Überschuss, separat verramscht werden. Die EE müssen von da an nicht mehr „vorrangig“ verbraucht werden. Und das will uns der JCW als Energiewende unterjubeln.