Eon-Umfrage: Steigende Kosten gefährden Akzeptanz der Energiewende

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72 Prozent der Bundesbürger halten die steigenden Kosten für die Förderung von erneuerbaren Energien für gefährlich für die Akzeptanz der Energiewende im Land. Dies ergab eine repräsentative Umfrage und trifft auf alle Altersgruppen und Bildungsniveaus zu, wie Eon am Mittwoch mitteilte. Das Meinungsforschungsinstitut Civey hatte Ende August rund 2500 Menschen zu diesem Thema im Auftrag des Energiekonzerns befragt. Regional am größten ist die Sorge um die Akzeptanz mit 78 Prozent dabei in Thüringen, gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern (77 Prozent), Sachsen-Anhalt (76 Prozent) und dem Saarland (75 Prozent). Die geringsten Sorgen machen sich die Menschen in Hamburg (66 Prozent), Berlin (67 Prozent) und Schleswig-Holstein (69 Prozent).

Viel diskutiert wird derzeit auch über eine Abschaffung oder Änderung der Solarförderung. Für 51 Prozent wäre demnach der Wegfall der EEG-Einspeisevergütung ein Grund, nicht in eine Photovoltaik-Anlage zu investieren. 34 Prozent sagten jedoch, sie würden auch ohne jegliche Förderung eine Dachanlage installieren lassen. 32 Prozent könnten sich dies vorstellen, wenn es statt der bisherigen Einspeisevergütung nur noch einen einmaligen Investitionszuschuss für den Bau von Photovoltaik-Anlagen geben würde. „Diese hohe Bereitschaft, unabhängig von Art und Höhe der Förderung in Solarenergie zu investieren, zeigt, dass ein erheblicher Teil des erneuerbaren Ausbaus auch ohne Förderung realisiert werden kann“, so das Fazit von Eon aus den Umfragewerten.

Dazu passend hatte erst kürzlich Eon-Vorstandschef Leonard Birnbaum erklärt, dass die Erneuerbaren definitiv keine Förderungen mehr im laufenden Betrieb benötigten. Die Systemkosten für das neue Energiesystem müssten in einem finanziell vertretbaren Rahmen gehalten werden, sagte er mit Blick auf die Bezahlbarkeit und Akzeptanz der Energiewende während der Vorstellung der Halbjahreszahlen. Lars Rosumek, Leiter Konzernkommunikation & Politik bei Eon, bekräftigte dies nochmals auf Basis der Umfrageergebnisse: „Die Kostenwahrnehmung der Menschen ist entscheidend für die Akzeptanz der Energiewende insgesamt. Deutschland muss deshalb in der Förderung der Energiewende umsteuern. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, staatliche Fördermittel dort zu reduzieren, wo sie nicht mehr gebraucht werden. Und das gilt vor allem für Solaranlagen.“

Während die Nachfrage nach privaten Photovoltaik-Dachanlagen aktuell rückläufig ist, hält der Boom bei Stecker-Solar-Geräten an und wird wohl auch weitergehen. In der Eon-Umfrage gaben mehr als ein Fünftel der befragten Mieter an, sie könnten sich in den kommenden fünf Jahren die Anschaffung einer Photovoltaik-Balkonanlage vorstellen. In der Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen seien es sogar 45 Prozent.

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