Photovoltaik-Zubau im März nur bei knapp 1100 Megawatt

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Die 1099 Megawatt sind der niedrigste Wert seit mehr als einem Jahr – mit Ausnahme des Dezembers, als der Wert noch etwas niedriger lag. Nachträgliche Korrekturen nach oben sind allerdings wahrscheinlich.

Quelle: Bundesnetzagentur

Der Photovoltaik-Zubau lag im März bei 1098,8 Megawatt. Insgesamt waren damit bis zum Auswertungszeitpunkt des Marktstammdatenregisters insgesamt mehr als 3,917 Millionen Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von gut 86,2 Gigawatt in Deutschland installiert, wie die Bundesnetzagentur am Freitag veröffentlichte.

Allerdings ist es auch einer der niedrigsten Monatswerte für die neu installierte Leistung seit Februar 2023 – nur im Dezember waren die Zubaumeldungen noch geringer*. Im Vergleich dazu sind im März 2023 noch Photovoltaik-Anlagen mit fast 1250 Megawatt Gesamtleistung neu bei der Bundesnetzagentur gemeldet worden. Allerdings lag auch für den Februar dieses Jahres der ursprüngliche Meldewert mit 1071 Megawatt niedriger und ist mit der aktuellen Veröffentlichung auf 1145 Megawatt erhöht worden. Eine weitere Steigerung ist auch noch für die März-Zubauzahlen zu erwarten. Nach den bislang vorliegenden Auswertungen sind im ersten Quartal netto 3718 Megawatt Photovoltaik-Leistung hinzugekommen.

Hochgerechnet auf das Gesamtjahr würde dies einem Zubau von knapp 15 Gigawatt entsprechen. Diese 15 Gigawatt sind 2023 nach Eintragungen im Marktstammdatenregister nahezu erreicht: Es sind knapp 1,06 Millionen neue Photovoltaik-Anlagen mit 14,997 Gigawatt für das vergangene Jahr verzeichnet.

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EWS hat eine Auswertung des Zubaus nach Segmenten gemacht und diese mit den Märzzahlen aus den Vorjahren verglichen. Mehr dazu finden Sie hier.

Quelle: EWS

Die Detailauswertung der Bundesnetzagentur für den März 2024 zeigt, dass gerade das Segment der privaten und gewerblichen Dachanlagen, also unter einem Megawatt Leistung, deutlich hinter den Zubauzahlen des vergangenen Jahres zurückbleibt. Im März entfielen auf dieses Segment jedoch immerhin die Hälfte der neu installierten Leistung mit 550 Megawatt. Gegenüber vielen Monaten im vergangenen Jahr ist dies allerdings nur etwa die Hälfte des Zubauvolumens.

Bei den Ausschreibungsanlagen gab es im März wieder mehr Inbetriebnahmen zu verzeichnen. So wurden Zuschläge für Photovoltaik-Freiflächenanlagen mit fast 320 Megawatt Gesamtleistung eingelöst. Für Dachanlagen waren es 20 Megawatt. Dagegen deutlich hinter den rekordträchtigen Zubauzahlen vom Februar blieben die Photovoltaik-Anlagen zurück, die ohne EEG-Förderung realisiert werden. Hier lag das Volumen der Solarparks bei 179 Megawatt nach 383 Megawatt im Februar, und bei Dachanlagen halbierte es sich auf 15,2 Megawatt.

Vernachlässigbar für den Photovoltaik-Zubau sind weiterhin die Mieterstrom-Anlagen. Im März sind hierfür neue Photovoltaik-Anlagen mit insgesamt 1,2 Megawatt im Marktstammdatenregister verzeichnet worden. Auch der Rückbau von Photovoltaik-Anlagen ist weiterhin gering. Im März gingen 717 Anlagen mit insgesamt 1,5 Megawatt vom Netz.

Sachsen verzeichnet zweithöchsten Zubauwert aller Bundesländer im ersten Quartal

Schaut man sich die regionale Verteilung des Photovoltaik-Zubaus im ersten Quartal an, den die Bundesnetzagentur auch veröffentlicht, fällt Sachsen ins Auge. Das Bundesland verzeichnete mit 599,4 Megawatt den zweithöchsten Zubauwert in Deutschland – hinter Bayern, wo es knapp 770 Megawatt waren und vor Baden-Württemberg mit 547 Megawatt. Allerdings rangiert der Freistaat bei der Zahl der insgesamt neu installierten Anlagen deutlich weiter hinten im Ländervergleich. Die Ursache für den hohen Zubau in Sachsen liegt in der finalen Inbetriebnahme des bisher wohl größten Photovoltaik-Kraftwerks in Deutschland begründet. Es handelt sich um das Photovoltaik-Kraftwerk von Hansainvest Real Assets mit 605 Megawatt, das auf dem ehemaligen Braunkohletagebau „Witznitz II“ entstand und seit Ende vergangenen Jahres sukzessive ans Netz ging.

*Anmerkung der Redaktion: Wir haben den Satz nachträglich korrigiert. Vielen Dank für den Hinweis. Auch die Grafik von EWS ist nachträglich im Artikel ergänzt worden.

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