Westnetz startet Online-Portal „Schnelle Netzanschlussprüfung“ für Photovoltaik-Anlagen ab 30 Kilowatt

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Die Zusage für einen Netzanschlusspunkt von Photovoltaik-, Windkraft- oder anderen Anlagen war und ist oft ein Flaschenhals, wenn es um einen beschleunigten Ausbau geht. Der Verteilnetzbetreiber Westnetz will diesen jetzt beseitigen und das Verfahren für alle Einspeiseanlagen ab 30 Kilowatt vereinfachen und beschleunigen. Dazu hat Westnetz am Donnerstag sein neues Online-Portal „Schnelle Netzanschlussprüfung“ (SNAP) gestartet.

Eine wesentliche Beschleunigung durch SNAP sei, dass jeder potenzielle Anlagenbetreiber selbst digital prüfen kann, ob der gewählte Standort für seine Anlage mit mehr als 30 Kilowatt überhaupt geeignet ist. Dies geht für jeden möglichen Standort, der für die Anlage angedacht wird. Bislang mussten dafür immer wieder separat Anträge auf Prüfung beim Verteilnetzbetreiber gestellt werden, was viel personellen Ressourcen bei Planungsbüros und auch den Netzbetreibern band.

„Die unverbindliche Online-Selbstauskunft ist ein weiterer Schritt in Richtung Digitalisierung der Kundenkommunikation und unterstreicht unser Engagement für eine moderne und digitale Energiewelt“, sagte Westnetz-Projektleiterin Maike Venhaus. So müssten bei SNAP nur Standort, Anlagentyp und Leistung angegeben werden, um direkt eine Information über die Entfernung zum nächsten potenziellen Netzanschlusspunkt zu erhalten.

Exemplarisch erklärt Westnetz die Zeitersparnis an einem Photovoltaik-Kraftwerk, für das ein Investor sechs mögliche Standorte im Sinn hat. Dafür mussten jeweils separate Planungen angelegt und entsprechende Anschlussanfragen beim Netzbetreiber eingereicht werden. Dessen Mitarbeiter mussten dann die sechs Anfragen prüfen und für alle sechs Fälle eine Netzberechnung vornehmen. Nun könnten die Betreiber selbst herausfinden, welcher der Standorte aus der Netzanschlussperspektive der geeignete für ihre Anlage sei. Auf dieser Basis könnten sie dann den Antrag beim Verteilnetzbetreiber einreichen. „Wir rechnen in Zukunft mit weniger Anschlussanfragen und können die, die eingehen, schneller prüfen“, erklärt Venhaus.

Allerdings betont Westnetz: „Das Ergebnis der schnellen Netzanschlussprüfung ist zunächst unverbindlich. Es ergibt sich daraus kein Rechtsanspruch auf einen bestimmten Netzanschlusspunkt.“ Dieser lasse sich erst nach Einreichen aller zur Anmeldung notwendigen Unterlagen ermitteln, heißt es vom Netzbetreiber.

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