Dezentrale Wasserstoffkraftwerke – Der Schlüssel für klimaneutrale Fabriken?

Das neue Wasserstoff-Kraftwerk an der Forschungsfabrik des Fraunhofer IWU. Unmittelbar macht es Wasserstoff als Energiespeicher für die Forschungsfabrik nutzbar.

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Kleine, dezentrale Wasserstoffkraftwerke könnten dem produzierenden Mittelstand bei der Dekarbonisierung ihrer Prozesse helfen. An der Idee forscht ein Team des Fraunhofer-Instituts für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU) in Chemnitz.

In einem Gebäude, das so groß wie ein Carport für zwei Fahrzeuge sein soll, brachten die Forscher einen Elektrolyseur, Wasserstoffspeicher, Brennstoffzellen und zusätzliche Batteriespeicher unter. Dieses dezentrale Wasserstoffkraftwerk versorgt zunächst die Forschungsfabrik des Fraunhofer IWU in Chemnitz. Anhand dieses Demonstrators wollen die Forscher die Praxistauglichkeit so eine Anlage beweisen und Praxiswissen für den Betrieb sammeln.

Die Anlage sei bereits fertiggestellt und in die Energieversorgung der Forschungsfabrik eingebunden. Eine Photovoltaik-Anlage auf dem Areal versorgt den Elektrolyseur mit Strom. Der in der Anlage erzeugte Wasserstoff wird auf 300 bar verdichtet und in einem Flaschenbündel gespeichert. Braucht die Fabrik mal mehr Strom als die Photovoltaik-Anlage liefern kann, soll der Wasserstoff in den Brennstoffzellen wieder verstromt werden. Ein Wärmetauscher sorgt dafür, dass die in der Brennstoffzelle entstehende Wärme auch gleich genutzt werden kann.

An dem Wasserstoffkraftwerk sollen Schulungen für Unternehmen angeboten werden. Der erste Termin dafür finde Ende Mai statt. „Wir untersuchen und beantworten ganz konkrete Fragen, um insbesondere mittelständischen Unternehmen möglichst gute Hilfestellungen zu bieten“, sagt Mark Richter, Leiter des Geschäftsfeldes klimaneutraler Fabrikbetrieb.

Dazu befasst sich das Team um Richter mit der Nutzung wasserstoffbasierter Energiesysteme zur dezentralen Energieversorgung. Außerdem untersucht das Team, wie eine bedarfsgerechte Planung und Auslegung solcher Systeme in bestehende Fabriken aussehen kann. Ein weiteres Forschungsgebiet sind die Anforderungen an ein zum Energiemanagement in so einem System und in diesem Zusammenhang auch die Ökobilanzierung von Unternehmen. Die Anlage soll zusätzlich auf Forschern des Wasserstoffprojektes „H2Mare“ genutzt werden, um Modelle und Simulationen zu validieren.

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