Enpal präsentiert eigenen Energiemanager und Stromtarif ab zwölf Cent pro Kilowattstunde für Neukunden

Energiemangamentsystem Enpal.One

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Enpal hat am Montagvormittag in seiner Berliner Zentrale seine jüngste Eigenentwicklung präsentiert: das Energiemanagementsystem „Enpal.One“. Da die Entwicklung des Produkts komplett „inhouse“ erfolgte, ist das Berliner Unternehmen im Vergleich zu Wettbewerbern spät dran. Doch jetzt soll damit gleich die Revolution gelingen, wenn man den Worten von CEO Mario Kohle folgt.

So werde der „Enpal.One“ mit Smart-Meter und den Energie- sowie Wärme-Komponenten verbunden, um den Strom für die Kunden günstiger zu machen. So werde überschüssiger Strom zu Zeiten hoher Nachfrage und hohen Preisen gezielt vermarktet und in Phasen mit niedrigen Strompreisen in den Haushalten genutzt. Bereits seit vergangenem Jahr arbeitet Enpal an dem Konzept in seinem Joint-Venture Enpal Flexa, etwa durch den Aufbau eines virtuellen Kraftwerks. Daran ist der Algotrader Entrix beteiligt, Enpal hält die Mehrheit des Gemeinschaftsunternehmens.

Aus Energiemanager und Stromhandel will Kohle die „Energierevolution“ stricken „Jeder neue Kunde kann mit Vertragsabschluss den neuen Enpal-Stromtarif ab zwölf Cent pro Kilowattstunden beziehen“, verspricht er. Es sei der aktuell günstigste Stromtarif in Deutschland. Dabei würden die maximalen Schwankungen des Strompreises an der Börse ausgenutzt. Netzentgelte, Steuern, Abgaben, Umlagen müssen die Enpal-Kunden natürlich auch gezahlt werden. Mit dem sogenannten Modul 1 aus Paragraph 14a des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) lässt sich jedoch ein pauschaler Rabatt zwischen 110 und 190 Euro im Jahr auf die Verteilnetzentgelte erzielen. Dies gilt für den Fall, dass sich neu Walloxen, Wärmepumpen oder Batteriespeichern bei Endverbrauchern steuern lassen. Der Rabatt wird von den Netzbetreibern an die Energieversorger gezahlt, die ihn an ihre Kunden weitergeben. So auch bei Enpal, wie das Unternehmen pv magazine bestätigt. Da der Rabatt deutschlandweit nicht einheitlich sei, differiere entsprechend der angebotene Strompreis für Neukunden. In Regionen mit niedrigen Netzentgelten sei ein Stromtarif von  zwölf Cent pro Kilowattstunde möglich*. Daneben sei noch ein sogenanntes Energiegeld von bis zu 600 Euro jährlich geplant, was sich aus den Einnahmen aus dem Stromhandel generieren kann.

Neben seinem Energiemanager stellte Enpal am Montag eine weitere Finanzierungslösung vor. So soll es künftig für Neukunden auch „Easy Flex“ geben. Neben der Miete und dem Sofortkauf bietet das Unternehmen einen flexiblen Ratenkauf an. Dieser sei mit einem Festzins über 25 Jahre ausgestattet. Im aktuellen Angebot liegt er Kohle zufolge bei maximal 5,99 Prozent. Die Anzahlungshöhe sei flexibel, könne auch bei 0 liegen. Sondertilgungen seien über den gesamten Zeitraum möglich. Knapp 6000 Kunden nutzen den Ratenkauf bereits, wie Kohle bei der Präsentation erklärte.

Die dritte Neuheit, die Enpal kurz vor Ostern noch der Öffentlichkeit in seiner Zentrale präsentierte, ist das neue Modul, was ab sofort in allen Photovoltaik-Anlagen eingesetzt werde. Es ist ein bifaziales All-black-Glas-Glas-Modul mit 430 Watt und 30 Jahren Produktgarantie*. Nähere Angaben zum Hersteller und der Technologie machte Kohle nicht. Klar ist, dass das Unternehmen seine Produkte von chinesischen Photovoltaik-Herstellern bezieht.

Enpal hatte sich in der laufenden Diskussion über einen Resilienzbonus im „Solarpaket“ klar dagegen positioniert. Zugleich machte das Unternehmen Ende Februar vage Andeutungen, dass es in Gesprächen mit Herstellern sei, bei denen es um die Investition in eine gemeinsame Modulproduktion in Europa ginge. Nähere Angaben machte Kohle auch am Montag dazu nicht, außer dass es sein Unternehmen in einer Mittlerrolle zwischen Herstellern und Installateuren sehe. Zudem sagte Kohle weiter: „Wir hören damit nicht auf, bevor die europäische Solarindustrie wieder stark ist.“ Wie das klappen soll, blieb offen.

*Anmerkung der Redaktion: Die Stellen in dem Artikel wurden nachträglich angepasst.

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