Wasserstoffanschluss für Stahlwerk Duisburg ab 2028 – Thyssenkrupp unterzeichnet Vertrag

Teilen

Das Thyssenkrupp Stahlwerk in Duisburg soll bis 2028 an das Wasserstoffkernnetz angeschlossen werden. Einen entsprechenden Realisierungsvertrag unterzeichneten Thyssenkrupp sowie die Fernleitungsnetzbetreiber Nowega, Open Grid Europe und Thyssengas.

Thyssenkrupp betreibt eine Direktreduktionsanlage, in der Eisenerz zu Eisenschwamm umgewandelt wird. Aktuell funktioniert dieser Prozess der Stahlherstellung noch durch die Zugabe von Erdgas. Wenn in Zukunft Wasserstoff den Prozess antreibt, sollen in der Anlage in Duisburg 3,5 Millionen Tonnen CO₂ jährlich gespart werden.

Der Anschluss des Stahlwerks soll an das GET H2 Netz erfolgen, über das die europäischen Importe erfolgen. Die beteiligten Unternehmen teilen mit, dass der Wasserstoff für die Stahlproduktion aus den Niederlanden über den Grenzübergangspunkt Vlieghuis kommen soll. Von dort aus geht es bis Duisburg-Walsum über das bereits geplante Netz. Neu wäre der 40 Kilometer lange Abschnitt von Duisburg-Walsum nach Dorsten. Bis 2027 soll die Leitung betriebsbereit sein, wobei der Anschluss an die Anlagen des Stahlwerks nochmals einige Monate in Anspruch nehmen werde.

Thyssengas Wasserstoff Ruhrpott, Chemiepark, Stahlwerk, Thyssenkrupp Duisburg

„Mit dem Vertrag nimmt die Wasserstoffwirtschaft in NRW und Deutschland weiter konkrete Formen an“, unterstreichen die Unternehmen. „Wir schaffen so die Möglichkeit, trotz noch ausstehender politischer Entscheidungen die Bausteine weiter vorzubereiten.“ Die Leitungen sollen Teil des Wasserstoff-Kernnetzes sein, dessen Finanzierung voraussichtlich erst im März in der Novelle des Energiewirtschaftsgesetzes offiziell beschlossen wird.

Im Juli des vergangenen Jahres veröffentlichten das Bundeswirtschaftsministerium den Planungsstand des Wasserstoffkernnetzes. Dementsprechend sollten 11.200 Kilometer Wasserstoffleitungen neu gebaut beziehungsweise Gasleitungen umgewidmet werden. Bis 2032 dürfte die Stahlindustrie in Deutschland rund 50 Terawattstunden Wasserstoff verbrauchen. Dass die Hütte in Duisburg nun schon 2028 das Wasserstoffkernnetz in Anspruch nehmen will, ist ein gutes Zeichen. Ein Gutachten, das im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums erstellt wurde, warnte kürzlich davor, dass ein Leerlauf der Wasserstoffpipelines in den ersten Jahren zu einem erheblichen Förderbedarf seitens des Bundes führen könnte.

Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.