Eine europäische Forschergruppe hat eine Studie über die Auswirkungen von Solarparks auf Vögel in einer mitteleuropäischen Agrarlandschaft durchgeführt. Sie untersuchten 32 Solarpark-Flächen und 32 angrenzende Kontrollflächen in der Slowakei während einer Brutsaison.
„Wir haben Solarparks mit einer Fläche von mindestens zwei Hektar ausgewählt“, erklären die Forscher. „Alle untersuchten Solarparks verfügten über Montagesysteme mit fixem Neigungswinkel, eines davon auch für Module, die auf biaxialen Nachführsystemen montiert waren. Sie waren allesamt mindestens seit acht Jahre in Betrieb. 17 Solarparks wurden auf Ackerland und 15 Parks auf Grünland entwickelt.“
Die Wissenschaftler besuchten jede Parzelle zwei Mal und beobachteten sie jeweils 20 Minuten lang mit einem Fernglas, um alle Vögel zu erfassen, die sie sehen oder auch hören konnten. Anschließend wurden die Vögel nach Arten, Populationstrends, Nistplätzen, Nahrung und Futterschichten klassifiziert. Die Parzellen wurden auch nach Höhe, früherer Landnutzung, Landtyp und Vegetationsmanagement klassifiziert.
Solarparks als winterliche Schlafplätze
Insgesamt entdeckte die Forschergruppe 353 Individuen von 41 Arten in den Solarparks und 271 Individuen von 40 Arten in den Kontrollparzellen. Gartenrotschwanz, Schwarzkehlchen, Bachstelze und Feldsperling wurden als Arten identifiziert, die sich am häufigsten in Solarparks aufhielten.
Der Forschergruppe zufolge waren der Artenreichtum und die Artenvielfalt von Vögeln sowie der Artenreichtum und die Häufigkeit von Amphibien und Reptilien in den Solarparks höher als in den Kontrollparzellen. Als Grund nennt die Forschergruppe unter anderem die Nahrungsverfügbarkeit für insektenfressende Vögel.
„Da die Nahrungsverfügbarkeit im Winter gering ist, kann davon ausgegangen werden, dass sich Solarparks außerhalb der Brutzeit positiv auf die Vögel des Ackerbaus auswirken können – sie können während des Zugs und der Überwinterung als Zwischenstopp-, Nahrungs- und Schlafplätze dienen. Ein Grund dafür ist, dass der Boden unter den Modulen im Winter schneefrei bleiben kann“, erklärten die Wissenschaftler.
„Wir beobachteten, dass die Stützstrukturen vom Gartenrotschwanz und der Bachstelze als Nistplätze genutzt wurden. Der Feldsperling nistete in Rohren des Montagesystems, während das Schwarzkehlchen in der unkultivierten oder extensiven Vegetation unter den Modulen oder neben dem Zaun nistete“, so die Forscher weiter.
Noch mehr Biodiversität mit alternativen Bewirtschaftungskonzepten
Sie betonten auch, dass die für die Studie berücksichtigten Solarparks ausschließlich für die Stromerzeugung konzipiert und betrieben wurden. „Daher kann davon ausgegangen werden, dass der Nutzen für die biologische Vielfalt noch größer wäre, wenn sie synergetisch mit einem stärkeren Fokus auf Wildtiere bewirtschaftet würden“, so die Forscher abschließend.
Sie stellten ihre Analyse in der Studie „Solar parks can enhance bird diversity in the agricultural landscape“ vor, die im Journal of Environmental Management veröffentlicht wurde. Die Studie wurde in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der Slowakischen Akademie der Wissenschaften, des Gemer-Malohont-Museums, der Comenius-Universität in Bratislava, der Katholischen Universität im slowakischen Ružomberok, der Slowakischen Ornithologischen Gesellschaft/BirdLife Slowakei und der belgischen Universität Antwerpen durchgeführt.
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