Bundesnetzagentur schätzt Photovoltaik-Zubau für 2023 auf 14,1 Gigawatt

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„Vor allem beim Zubau von Photovoltaik-Anlagen haben wir einen großen Schritt nach vorn gemacht. Die Zubau-Leistung hat sich gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt“, erklärte Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, am Freitag. Seine Behörde veröffentlichte erste Schätzungen zum Erneuerbaren-Zubau im vergangenen Jahr. Sie basieren auf den Eintragungen im Marktstammdatenregister, wobei für Dezember die Zahlen abgeschätzt wurden und Ende Januar abschließend veröffentlicht werden sollen.

Der Photovoltaik-Zubau lag demnach 2023 bei 14,1 Gigawatt, was vor allem auf viele neue private Dachanlagen zurückzuführen sei. Aber auch Photovoltaik-Anlagen auf Gewerbedächern und Freiflächen seien stärker als 2022 zugebaut worden. Etwa 70 Prozent der neuen privaten Photovoltaik-Dachanlagen seien zudem mit einem Speicher kombiniert worden. Der größte Zubau ist nach der Auswertung der Bundesnetzagentur in Bayern erfolgt. Im Freistaat gingen Photovoltaik-Anlagen mit 3,5 Gigawatt Gesamtleistung neu ans Netz. Die kumulativ installierte Photovoltaik-Leistung stieg bis Ende 2023 auf 81,7 Gigawatt.

Damit macht die Photovoltaik fast die Hälfte der installierten Erneuerbare-Energien-Leistung in Deutschland aus. Diese hat sich der Behörde zufolge im vergangenen Jahr um 17 Gigawatt auf knapp 170 Gigawatt erhöht. Dies sei ein Anstieg um zwölf Prozent. Die zugebaute Windleistung betrug im vergangenen Jahr netto 2,9 Gigawatt und damit mehr als 2022. Die insgesamt installierte Leistung der Windparks an Land in Deutschland summiert sich damit auf 60,9 Gigawatt. Sie soll bis 2030 auf 115 Gigawatt steigen, was einen jährlichen Zubau von 7,7 Gigawatt erfordern würde. „Beim Wind an Land sind wir noch nicht da, wo wir hin wollen. Optimistisch stimmt mich aber, dass 2023 deutlich mehr Genehmigungen ergangen sind. Das wird sich in steigenden Zubauzahlen auszahlen“, erklärte Müller dazu. Während in Schleswig-Holstein im vergangenen Jahr neue Windkraftanlagen mit 1,1 Gigawatt neu in Betrieb gingen, kamen in Bayern gerade einmal 23 Megawatt hinzu.

Bei der Windkraft auf See ging ein neues Kraftwerk in der Ostsee mit 300 Megawatt neu in Betrieb. Der Zubau blieb damit konstant und insgesamt ist eine Leistung von 8,5 Gigawatt in Nord- und Ostsee installiert, so die Bundesnetzagentur. Auf niedrigem Niveau verdoppelt hat sich der Zubau von Biomasseanlagen auf 120 Megawatt im vergangenen Jahr. Insgesamt sind etwa etwa neun Gigawatt solcher Anlagen in Betrieb.

260.000 neue Photovoltaik-Balkonanlagen verzeichnet

Die Bundesnetzagentur wertete auch die Daten zu Stecker-Solar-Geräten aus. Etwa 260.000 dieser Photovoltaik-Balkonanlagen seien 2023 neu im Marktstammdatenregister eingetragen worden. Dies sei eine Verdreifachung gegenüber 2022. Aufgrund der geringen Leistung der Anlagen liegt ihr Anteil am gesamten Photovoltaik-Zubau bei 1,5 Prozent, wobei die Bundesnetzagentur von einem noch höheren Anteil ausgeht, da wohl viele Stecker-Solar-Geräte nicht registriert würden.

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