BSW-Solar: Mehr als eine Million Photovoltaik- und Solarthermieanlagen 2023 installiert

Photovoltaik-Dachanlage, Deutschland

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Mehr als eine Million Photovoltaik- und Solarthermieanlagen sind im vergangenen Jahr neu installiert worden. Zu diesem Schluss kommt der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) nach einer Auswertung des Marktstammdatenregisters der Bundesnetzagentur. Der Photovoltaik-Zubau allein wird dabei 14 Gigawatt ausmachen. Dies seien 85 Prozent mehr als noch 2022, als die neu installierte Leistung etwa 7,5 Gigawatt betrug. Die enorme Nachfrage liege an den weiter steigenden Strompreisen und der attraktiven Förderkulisse, so der BSW-Solar, und werde sich auch 2024 fortsetzen. Insgesamt sind bis zum Jahresende rund 3,7 Millionen Photovoltaik-Anlagen in Deutschland installiert gewesen.

So wollen nach einer Umfrage von Yougov im Auftrag des Verbands in diesem Jahr mehr als 1,5 Millionen Besitzer von privaten Immobilien eine Solaranlage auf dem Dach errichten. Konkret erklärten 68 Prozent der mehr als 1000 Befragten, die über eine geeignete Dachfläche verfügten, eine Solaranlage errichten zu wollen. 16 Prozent würden dies bereits für 2024 anstreben, hieß es weiter. Die Umfrage erfolgte Mitte Dezember 2023. „Für 2024 erwarten wir einen anhaltenden Solarboom. Als Solarwirtschaft werden wir weiterhin unseren Beitrag zum Klimaschutz leisten und die Regierungsziele bei der Photovoltaik einlösen“, erklärte BSW-Solar-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig. Zugleich forderte er weitere Maßnahmen zur Verfahrensbeschleunigung, um die Strom- und Wärmenetze schneller zu ertüchtigen. Auch größere Speicherkapazitäten seien erforderlich, um den höheren Solaranteil jederzeit verfügbar zu machen, so Körnig weiter.

Rund die Hälfte des Zubaus 2023 entfiel nach der weiteren Auswertung des BSW-Solar auf das Heimsegment – zumindest gemessen an der Leistung. Rund 7 der 14 Gigawatt entfielen demnach auf die privaten Photovoltaik-Dachanlagen. Dies sei ein besonders kräftiges Plus von 135 Prozent gegenüber 2022. 31 Prozent der neu installierten Leistung – also etwa 4,3 Gigawatt – erwartet der Verband für die Photovoltaik-Freiflächenanlagen. Dies seien etwa 40 Prozent mehr als noch im Jahr davor. Auch für dieses Segment erwartet der BSW-Solar eine weitere Steigerung in diesem Jahr, insbesondere wenn – wie im „Solarpaket 1“ vorgesehen – weitere Marktbarrieren abgebaut werden. Der Gesetzentwurf war entgegen der Planung nicht mehr im vergangenen Jahr vom Bundestag verabschiedet worden, soll aber demnächst auf die Tagesordnung kommen. Im „Solarpaket 1“ sind unter anderem Erleichterungen für die Flächenerschließung und den Netzanschluss großer Photovoltaik-Anlagen vorgesehen.

Die Verabschiedung sei auch wichtig, um Investitionen in gewerbliche Photovoltaik-Dachanlagen weiter zu beschleunigen. Sie machten 2023 etwa 18 Prozent oder 2,5 Gigawatt des Photovoltaik-Zubaus aus. Gegenüber dem Jahr davor ist dies dem BSW-Solar eine Steigerung von rund 75 Prozent, allerdings war dieses Segment zuvor auch stark eingebrochen.

Der Verband hat das Marktstammdatenregister auch nach Stecker-Solar-Geräten durchforstet und kommt auf rund 270.000 Einträge von neuen Photovoltaik-Balkonanlagen für das vergangene Jahr. Dies sei eine Vervierfachung gegenüber 2022. Allerdings ist die Leistung dieser Anlagen gering und so kommen sie nur auf etwa zwei Prozent des Gesamtzubaus 2023. Es dürften allerdings noch mehr Photovoltaik-Anlagen in dieser Kategorie im vergangenen Jahr neu installiert worden sein, denn nicht alle Besitzer tragen ihre Systeme im Marktstammdatenregister ein. Mit dem „Solarpaket 1“ könnten auch für die Stecker-Solar-Geräte einige Hindernisse aus dem Weg geräumt werden und damit ihre Zahl in Deutschland weiter steigen.

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