Bundesverband Sachverständiger warnt vor Brandrisiken bei Photovoltaik-Anlagen und Solarspeichern

abgebrannter Photovoltaik-Heimspeicher von LG

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Photovoltaik-Anlagen und Solarspeicher mit Lithium-Ionen-Akkus sind wichtig für Energiewende und Klimaschutz, so der Bundesverband Sachverständiger (BSV) – bergen jedoch ein Brandrisiko. Das gelte auch für Batterien, die mit Stecker-Solaranlagen gekoppelt werden. Hier haben sich die Brände zuletzt gehäuft, erklärt der Verband, ohne dies allerdings mit Zahlen zu belegen.

Häufigste Brandursachen im Zusammenhang mit Photovoltaik-Anlagen sind fehlerhafte Installationen, Schäden an Kabelanlagen im Gleichstrombereich oder defekte elektrische Komponenten in den Speichersystemen, sagt Eckart Wiesenhütter, der als öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Technik und Betrieb von Photovoltaik-Anlagen tätig ist.

„Beschädigte Kabel können zu Lichtbögen führen, diese funkenähnlichen Entladungen von Elektrizität können wiederum Brände auslösen. Daher ist es wichtig, dass die Kabel, die von den Solarpanels zu den Wechselrichtern führen, sicher und fachgerecht verlegt werden“, erklärt Wiesenhütter. Abhängig von der Umgebung, zum Beispiel in landwirtschaftlichen Gebäuden, müssten zudem spezielle Maßnahmen ergriffen werden, etwa um die Kabel vor Nagetieren zu schützen.

Sachverständiger empfiehlt: Sachverständigen beauftragen

Auch weist der BSV darauf hin, dass stark überhitzte Lithium-Ionen-Akkus aufgrund ihrer hohen Energiedichte zu schwer löschbaren Bränden führen können. „Obwohl die Speichersysteme stetig verbessert werden, sind solche Schäden zum aktuellen Stand der Technik noch nicht vollständig zu vermeiden, wie die sich zuletzt häufenden Zwischenfälle zeigen“, so Wiesenhütter.

Für mehr Brandsicherheit bei Photovoltaik-Anlagen und ihren Speichersystem empfiehlt der Sachverständige: „Neu installierte Anlagen sollten möglichst von qualifizierten Sachverständigen begutachtet werden, um mögliche Mängel und Risiken frühzeitig zu erkennen und zu beheben. Um das Brandrisiko zu verringern, sind auch regelmäßige Inspektionen und Zertifizierungen hilfreich.“

Zudem sollten Speichersysteme so in Gebäude integriert werden, dass ein Brand die Baustruktur möglichst wenig gefährdet. Die Zusammenarbeit mit Bauplanern und Architekten sei hier entscheidend, um den baulichen Brandschutz bei Neubau-Projekten mit Photovoltaik-Anlage und Speicher zu optimieren. Für schnelles und sicheres Eingreifen der Feuerwehr seien die klare Dokumentation der Anlagen und die Zugänglichkeit von Anlagenteilen wie Speichern von großer Bedeutung.

Kommt es tatsächlich einmal zu einem Brand sollten, unbedingt Fachleute ran, so Wiesenhütter. „Die Feuerwehr hat hierfür spezielles Personal und Ausrüstung. Eigenmächtige Löschversuche können zu ernsthaften Verletzungen oder weiteren Schäden führen und sollten daher niemals unternommen werden.“

 

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