DNV: Photovoltaik-Stromgestehungskosten sinken bis 2050 auf 2,1 US-Dollarcent pro Kilowattstunde

Teilen

von pv magazine Global

Bis zum Jahr 2050 werden die Stromgestehungskosten (LCOE) für Photovoltaik bei durchschnittlich 2,1 US-Dollarcent pro Kilowattstunde liegen, prognostiziert das internationale Risikomanagement-Unternehmen DNV mit Sitz in Norwegen in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht. Der „Energy Transition Outlook 2023“ – ein 211-seitiges Dokument, das die globalen und regionalen Trends im Bereich der erneuerbaren Energien bis zur Mitte des Jahrhunderts aufzeigt – prognostiziert, dass die Stromgestehungskosten von Photovoltaik bis 2025 bereits nahe bei 2,0 US-Dollarcent pro Kilowattstunde liegen werden.

Dem Bericht zufolge wird eine Senkung der Investitionskosten, die aktuell bei 870 US-Dollar pro Kilowatt liegen, zu diesem Rückgang führen. „Da sich die Photovoltaik-Installationen weiterhin verdoppeln, werden diese Zahlen zwangsläufig sinken und kurz nach 2030 unter 700 US-Dollar pro Kilowatt landen und bis 2050 weiter auf 560 US-Dollar pro Kilowatt schrumpfen.“

Entwicklung LCOE Photovoltaik und Photovoltaik und Speicher

Die Lernrate für Photovoltaik-Anlagen wird bis 2050 von 26 auf 17 Prozent sinken, wobei sich der Wert einpendelt, wenn sich die Kostenkomponenten an die sinkenden Ausgaben anpassen. Bis zur Mitte des Jahrhunderts wird die Photovoltaik ihre Position als kostengünstigsten Energiequelle der Welt behaupten und die Anlagen eine Leistung von 8,8 Terawatt haben – ein 13-faches Wachstum gegenüber 2022. Doch mit dem Wachstum der Photovoltaik wird auch der Speicher-Zubau zunehmen. Der Bericht stellt fest: „Wir gehen davon aus, dass der größte Teil der weltweit hinzukommenden Photovoltaik-Kapazitäten mit Speichern integrieren wird.“

Der „Energy Transition Outlook 2023“ geht davon aus, dass die Photovoltaik bis 2050 etwa 54 Prozent der installierten Stromerzeugungskapazität erreichen wird, aber nur 39 Prozent der weltweiten netzgekoppelte Stromerzeugung ausmacht. „Der Wirkungsgrad oder die Kapazität von Photovoltaik-Kraftwerken bleibt hinter anderen erneuerbaren Energiequellen wie Wind- und Wasserkraft zurück“, heißt es in dem Dokument, „die Ursache für die rasche Verbreitung der Solarenergie liegt jedoch in ihren sinkenden Kosten.“

DNV geht davon aus, dass China und Nordamerika auch in den nächsten zweieinhalb Jahrzehnten bei der Installation von Photovoltaik-Anlagen weltweit führend sein werden, allerdings werden beide Regionen bis 2050 einen „leichten Rückgang“ erleben, da sie eine Sättigung bei der Installation erreichen. Indien, der Nahe Osten und Nordafrika werden in der Photovoltaik-Hierarchie aufsteigen und ihren Anteil von 6 respektive 3 Prozent im Jahr 2022 auf 14 respektive 12 Prozent zur Mitte des Jahrhunderts etwa verdreifachen.

Der Bericht prognostiziert, dass die Photovoltaik im Jahr 2030 die fossile Energieerzeugung in Europa übertreffen wird, da die Region „eine weltweit führende Dekarbonisierungsagenda und eine unterstützende Solarpolitik“ hat. Dieser „überwältigende Anstieg der Solarenergie“ wird jedoch einen Dominoeffekt auf andere Erzeuger erneuerbarer Energien und den Nuklearsektor haben und zu einem leichten Rückgang der Anteile führen.

Es wird erwartet, dass nicht-fossile Energie – Photovoltaik, Wind, Wasserkraft, Bioenergie und Kernenergie – bis 2050 etwa 52 Prozent des Primärenergiemixes ausmachen wird. Damit revidierte DNV seine Prognose aus dem Vorjahr, wie es im neuen Bericht hieß.

Anmerkung der Redaktion: In der ursprünglichen Version war ein Umrechnungsfehler. Wir haben diesen korrigiert. Vielen Dank für die Hinweise an unsere Leser.

Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.