Photovoltaik-Heimspeicher-Sparte lässt Varta hoffen

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Die Varta AG hat schwierige Monate hinter sich und wohl auch noch vor sich. Weltweit hat das Unternehmen angekündigt, rund 800 Stellen zu streichen, um Kosten einzusparen. Das Freiwilligenprogramm am Standort Ellwangen wird noch im August abgeschlossen. Zur Veröffentlichung der Halbjahreszahlen erklärte Varta, dass es bei den Kosteneinsparungen im Plan liege und diese in manchen Bereichen bereits übererfüllt würden. Trotz der weiter herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Lage sei das Unternehmen optimistisch für die Entwicklung in den kommenden Monaten. „Gründe sind die weiter positive Entwicklung des Geschäfts mit den Energiespeichern, anlaufende Kundenprojekte sowie die traditionell saisonal steigende Nachfrage im zweiten Halbjahr.“

Im ersten Halbjahr ging der Umsatz des Konzerns um zehn Prozent auf 339 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurück. Auch das bereinigte EBITDA drehte von einem Gewinn in einen Verlust: von 68,9 auf -6,8 Millionen Euro. Während in den meisten Segmenten von Varta die Krise durchschlug, entwickelte sich im ersten Halbjahr der Bereich „Energy Storage Systems“ erfreulich. Der Umsatz konnte im Jahresvergleich nahezu verdoppelt werden und stieg auf 81,5 Millionen Euro. Das bereinigte EBITDA erhöhte sich von 2,7 auf 8,8 Millionen Euro, wie Varta veröffentlichte.

„Das erfreuliche Umsatzwachstum ist einerseits auf den hohen Auftragsbestand aus dem Jahr 2022 und andererseits auf die weiterhin hohe Nachfrage an Heimspeicherlösungen zurückzuführen“, hieß es dazu. Varta habe die im vergangenen Jahr gestiegenen Herstellungskosten bereits zum Anfang des Geschäftsjahres 2023 vollumfänglich weitergeben können.

Aktuell ist das Unternehmen dabei, eine Gigawatt-Fabrik für Energiespeicher in Ellwangen aufzubauen. Ende des Jahres sollen dort die ersten Batteriemodule gefertigt werden. In der ersten Ausbaustufe soll das Werk eine Produktionskapazität von 500 Megawattstunden jährlich haben. Dies reiche, um rund 50.000 Energiespeicher zu produzieren. „Aufgrund einer leichten Anpassung der Produktpreise wegen gesunkener Rohstoffkosten sowie der Anlaufkosten im Zusammenhang mit der Produktion der „VARTA.wall“ erwarte der Vorstand für das zweite Halbjahr eine leicht rückläufige Marge.

Varta hat als Reaktion auf die weltweiten Krisen und die zunehmende Kaufzurückhaltung bereits im Herbst 2022 einen strikten Sparkurs eingeschlagen. Es verständigte sich mit seinen finanzierenden Banken und dem Mehrheitseigentümer auf ein Restrukturierungsprogramm, das derzeit umgesetzt wird. Die Stellenstreichungen seien dabei nur eine Maßnahme. Daneben gebe es Programme zur Umsatzsteigerung, zur Optimierung der Lieferketten, der Prozesse, der Auslandsverlagerung und des Working Capitals. Der Vorstand ist insgesamt positiv für die weitere Entwicklung. Für das kommende Jahr werde bereits wieder ein Umsatz von „deutlich mehr als 900 Millionen Euro“ angestrebt.

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