Schweiz: Photovoltaik-Zubau bei 1080 Megawatt 2022/Astra gibt Ausschreibungssieger bekannt

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Swissolar hat es bereits vor einigen Tagen verkündet und nun ist es offiziell: Die vom Bundesamt für Energie veröffentlichte „Gesamtenergiestatistik“ zeigt, dass im vergangenen Jahr eine Photovoltaik-Leistung von insgesamt 1080,8 Megawatt in der Schweiz zugebaut wurde. Damit hat das Land erstmals die Marke von einem Gigawatt auf Jahresbasis überschritten. Die insgesamt installierte DC-Leistung der netzgekoppelten Photovoltaik-Anlagen erreichte damit bis Ende 2022 einen Wert von 4729,5 Megawatt. Dazu kommen noch Photovoltaik-Inselanlagen mit insgesamt 7,2 Megawatt. Nach der Statistik sind im vergangenen Jahr rund 42.850 Photovoltaik-Anlagen neu installiert worden.

Astra veröffentlicht Ausschreibungsergebnisse

Gegenstand des Verfahrens sind 350 Lärmschutzwände und 100 Rastplätze in der ganzen Schweiz, die nach geografischen Kriterien zu 15 Losen zusammengefasst wurden: 10 Lose für Lärmschutzwände (Lose A und B) sowie 5 Lose für Rastplätze (Lose C).

Quelle: Astra

In der Schweiz findet der Photovoltaik-Zubau vornehmlich auf Dächern und an Fassaden statt. Doch es wird auch immer wieder nach neuen Flächenpotenzialen gesucht. Eines davon ist die Nutzung von Lärmschutzwänden und Rastplätzen entlang der Autobahnen für Photovoltaik-Anlagen. Das Bundesamt für Straßen (Astra) hat diesbezüglich im vergangenen Herbst eine Ausschreibung gestartet. Es fasste 350 Lärmschutzwände und 100 Rastplätze in der ganzen Schweiz in 15 Losen zusammen. Insgesamt erhielt es bis zum Stichtag 24. Februar 33 Bewerben, 18 für Lärmschutzwände und 15 für Rastplätze, wie das Astra nun bekanntgab. In dieser Woche hat es auch die Liste der Unternehmen und Konsortien veröffentlicht, die einen Zuschlag erhalten haben. Für ein Los gab es keine Bewerbungen, für die restlichen Lose ist jeweils ein Zuschlag erteilt worden. Bis diese Anlagen gebaut werden, dürfte allerdings noch einige Zeit vergehen. Die Gewinner der Lose haben nun drei Jahre Zeit, die Photovoltaik-Anlage zu planen und eine Baubewilligung zu erreichen. Sie sind für daneben auch für die Finanzierung, Bau, Anschluss, Betrieb und Unterhalt der Photovoltaik-Anlagen zuständig und müssen sich selbstständig um die Vermarktung des erzeugten Solarstroms kümmern.

Ewz plant neue hochalpine Photovoltaik-Kraftwerke

Neben den Straßen sind auch die Hochalpen ein interessantes Objekt für Photovoltaik-Projektierer in der Schweiz. Mit diesen hochalpinen Photovoltaik-Kraftwerken will das Land in Zukunft vor allem seinem drohenden Winterstrom-Problem Herr werden. Die bislang größte Photovoltaik-Anlage dieser Art hat Axpo hat der Staumauer des Muttsees mit einer Leistung von 2,2 Megawatt realisiert. Doch auch andere Versorger treiben solche Projekte voran, zumal es nach einem Parlamentsbeschluss im vergangenen Herbst dafür nun lohnende Investitionszuschüsse gibt.

Das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (Ewz) kündigte am Freitag an, dass der Stadtrat neue einmalige Ausgaben von 1,7 Millionen Euro gewährt hat, um das Vor- und Bauprojekt einer hochalpinen Photovoltaik-Anlage im Val Nandro, angrenzend an das Skigebiet Savognin, voranzutreiben. Die Ergebnisse sollen Grundlage für einen finalen Investitionsentscheid sein. Bis zu 80 Gigawattstunden Solarstrom könnte diese Anlage erzeugen, und einen erheblichen Anteil davon im Winter.

Daneben wird ein zweites hochalpines Photovoltaik-Kraftwerk gerade von Ewz eruiert. Es handelt sich um eine Photovoltaik-Anlag auf der Tanatzhöhi im Wintersportgebiet Splügen-Tambo in der Gemeinde Rheinwald. Dort sollen jährlich bis zu 13 Gigawattstunden Solarstrom erzeugt werden können.

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