Pilotprojekt für Photovoltaik-Autobahnüberdachung fertiggestellt

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An der Autobahn 81 – genauer auf der Rastanlage Hegau-Ost – ist ein Pilotprojekt fast fertiggestellt. Am Dienstag besuchte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) die erste Photovoltaik-Anlage zur Überdachung der Autobahn. Bei der Versuchungsanlage handelt es sich um ein gemeinsam finanziertes Forschungsprojekt aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Bereits im Mai 2021 waren die groben Pläne von den beteiligten Forschungsinstituten – Fraunhofer ISE (Freiburg), Forster FF und Austrian Institute of Technology (beide aus Österreich) – vorgestellt worden. Letztendlich ist jedoch nicht die Autobahn direkt überdacht worden, wie ursprünglich geplant, sondern eine danebenliegende Durchfahrgasse. Die 12 mal 14 Meter große Photovoltaik-Dachfläche aus Solarmodulen ist auf einer Stahlkonstruktion installiert. Die Höhe liegt bei etwa 5,50 Meter. Die Solarmodule für das Pilotprojekt lieferte Solarwatt. Nach Angaben eines Sprechers hat die Photovoltaik-Anlage eine Gesamtleistung von 33 Kilowatt. Die Solarmodule verfügten über eine bauaufsichtliche Zulassung. Die finale Fertigstellung der Photovoltaik-Anlage ist für Juli geplant.

Ein Solardach über der Autobahn bietet sich grundsätzlich dort an, wo der Strom direkt genutzt werden kann, etwa in der Nähe von Tunneln oder Rastanlagen, wie es vom Bundesverkehrsministerium hieß. Dabei müssten jedoch hohe Sicherheitsanforderungen für den darunter sehr schnell fließenden Verkehr beachtet werden.

„Photovoltaik an und auf Bundesfernstraßen ist für die Bundesregierung ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Klimaneutralität. Deshalb denken wir Photovoltaik künftig immer mit. Mit unserem Genehmigungsbeschleunigungsgesetz werden wir den Ausbau von Solaranlagen auf und an Autobahnen beschleunigen und vereinfachen“, erklärte Bundesverkehrsminister Wissing. Die Autobahn GmbH des Bundes suche bereits nach geeigneten Standorten. Deren Geschäftsführerin Anne Rethmann bekräftigte, dass der Ausbau von Photovoltaik-Anlagen im Autobahnnetz stufenweise vorangetrieben werde, um das Ziel der Klimaneutralität bis 2040 für den eigenen Bereich zu erreichen. Der Präsident der Bundesanstalt für Straßenwesen, Markus Oeser, ergänzte, dass seine Behörde das Pilotprojekt nun ein Jahr wissenschaftlich begleitet werde.

„Außerdem erleichtern wir es Kommunen, Anliegern und Investoren, Photovoltaik-Module im Bereich der Bundesautobahnen zu errichten“, so Wissing weiter. Die Beschleunigung des Ausbaus von Anlagen für erneuerbare Energie im Bereich der Verkehrsinfrastruktur sei Teil des Genehmigungsbeschleunigungsgesetzes. Das Kabinett hatte den Entwurf am 3. Mai beschlossen. Demnach soll beim Neu- und Ausbau von Bundesautobahnen künftig geprüft werden, inwieweit die zugehörigen Flächen und Einrichtungen für Erneuerbaren-Anlagen genutzt werden können. Es habe sich gezeigt, dass besonders Lärmschutzwälle als Aufstellflächen für Photovoltaik-Anlagen eine gute Eignung aufweisen, erklärte das Bundesverkehrsministerium. Derzeit werde ein Kataster sämtlicher potenziellen Flächen erstellt. „Außerdem wird das anbaurechtliche Verfahren erleichtert, damit Dritte – beispielsweise Kommunen, Anlieger und Investoren – Anlagen für die Erzeugung erneuerbarer Energien auf den an die Bundesfernstraßen angrenzenden Flächen einfacher realisieren können“, so das Ministerium.

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