Der Bundesrat hat das vom Bundestag beschlossene Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende gebilligt. Ziel des Gesetzes ist die unbürokratische und schnellere Installation intelligenter Strommesssysteme, sogenannter Smart Meter.
Anlass für die Neuregelungen ist, dass die Einführung der intelligenten Systeme nicht mit der erhofften Geschwindigkeit vorangeht, was laut Gesetzesbegründung unter anderem an aufwändigen Verwaltungsverfahren liege. Um die Verfahren zu vereinfachen, müssen die Systeme es zum Beispiel künftig nicht mehr vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) freigegeben werden. Die Hersteller am Markt erfüllten mittlerweile die notwendigen hohen Anforderungen an den Datenschutz und die Datensicherheit, heißt es in der Begründung. Das Gesetz baut die bestehenden Auflagen aus und macht präzise Vorgaben zu Speicherungen, Löschungen und Anonymisierung.
Versorger müssen ab 2025 dynamische Stromtarife anbieten
Die Kosten Smart Meters werden für Haushalte und Kleinanlagenbetreiber auf 20 Euro pro Jahr gedeckelt. Entsprechend müssen sich die Netzbestreiber an der Finanzierung der Systeme beteiligen.
Das Gesetz sieht auch vor, dass ab 2025 alle Stromversorger verpflichtet sind, zeitvariable Stromtarife anzubieten. Kunden können damit Strom gezielt dann nutzen, wenn dieser preiswert ist – wenn also viel Strom aus erneuerbaren Quellen verfügbar ist. Das dient sowohl der Stabilisierung des Marktes wie des Stromnetzes.
Der Bundesrat hatte den ursprünglichen Gesetzentwurf der Bundesregierung in seiner Plenarsitzung am 3. März 2023 beraten und hierzu umfangreich Stellung genommen. Die Kritikpunkte des Bundesrates griff der Bundestag in seinem Gesetzesbeschluss teilweise auf. Neben umfangreichen formalen Änderungen enthält er unter anderem Verbesserungen hinsichtlich des Smart-Meter-Einbaus in Mehrfamiliengebäuden.
Das Gesetz wird nun über die Bundesregierung dem Bundespräsidenten zur Unterzeichnung zugeleitet. Es tritt am Tag nach Verkündung im Bundesgesetzblatt in Kraft. Den genauen Zeitpunkt bestimmt die Bundesregierung, da sie die Verkündung organisiert.
„Der Nutzen der intelligenten Messsysteme für die Immobilienwirtschaft ist offensichtlich“, kommentiert Gero Lücking, Head of Smart Metering bei Techem. „Sie bilden den Grundstein für effiziente Prozesse, mehr Transparenz bei Verbrauch, Kosten und Emissionen und damit für die Reduktion von Energieverbräuchen. Somit gehen sie Hand in Hand mit der gesetzgeberischen Zielsetzung, die Digitalisierung der Energiewende zu beschleunigen.“ Mit den jetzt beschlossenen Vereinfachungen sowie der gerechteren Kostenverteilung gebe es zudem keinen Grund mehr, nicht auf die intelligenten Messsysteme zu setzen und damit in die Digitalisierung dieser Infrastruktur zu investieren.
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Ich glaube die Versorgungunternehmen/Netzbetreiber wollen diesen Rollout nicht aktive vorantreiben. Ruhig abwarten bringt mehr Einnahmen und schützt vor den Kosten des Rollout.
Im April hate ich meinen Netzbetreiber gebeten, mir einen Smart Meter Zähler einzubauen um einen Börsenstromtarif nutzen zu können. Antwort: Das macht er nicht. Ich solle mich an einen Elektriker wenn, der würde mir dann umgehend einen solchen Zähler einbauen – natürlich auf Kosten des Kunden.
Deshalb ist es gut das nun dieses Gesetzt entlich kommt.
Ich kann verstehen das Versorger und Netzbetreiber in einer privatisieren Wirtschaft wirtschaftlich denken müssen, mich stört jedoch dass ich als Verbraucher oft das Gefühl habe gemolken zu werden.
Deshalb nutze ich jetzt einen Börsenstromtarif welcher auch mit meinem normalen digitalen Zweirichtungszähler funktioniert und warte geduldig ab, wann denn nun wirklich der Rollout passieren wird.
@ 400Gon schreibt.
Ich glaube die Versorgungunternehmen/Netzbetreiber wollen diesen Rollout nicht aktive vorantreiben. Ruhig abwarten bringt mehr Einnahmen und schützt vor den Kosten des Rollout.
@ 400Gon
Natürlich sind die davon nicht begeistert. Das bedeutet doch, dass der preis mindernde Merit Order Effekt den Sonne und Windstrom auslösen, gesetzlich den Verbrauchern angeboten werden muss.
Gegenwärtig findet dieses Kosten/Nutzen Prinzip noch außerhalb des Systems Anwendung, weil der billig machende Ökostrom separat an der Börse als Überschuss verramscht werden muss.
Lesen Sie dazu meine folgenden Kommentare.
https://www.pv-magazine.de/2023/01/04/co%e2%82%82-emissionen-2022-in-deutschland-kaum-gesunken/
besonders den vom 06. Jan. um 21.49, Uhr wo ich anhand der Merit Order Grafik versuche deutlich zu machen, wie N1 zu N2 würde und infolgedessen P1 zu P2, wenn die Erneuerbaren noch im System integriert wären.
Für Infrarotheizer sind die Smart-Meter interessant, da sie ihren Verbrauch damit sehr gut überwachen können. Ich denke, dass das der IR-Branche nochmals gegenüber den Wärmepumpenanbietern Rückenwind geben wird. Leider wissen zu wenig Bürger über die Alternativen, die die Infrarotheizung bei den Verbrauchs- und Investitionskosten bietet, Bescheid. Die Politiker auch nicht, siehe:
Sehr geehrter Herr Dr. Habeck,
Sie versprechen Energieneutralität und setzen in den Rahmenbedingungen der Gesetze Bedingungen ein, die dieses ausschließen. Dadurch werden Infrarotheizungen gegenüber Wärmepumpen benachteiligt. Einen Grund dafür gibt es nicht. Infrarotheizungen sind technisch weiter entwickelt worden und haben einen Quantensprung in dem nach DIN berechneten Wirkungsgrad gemacht. Für Wärmepumpen gibt es keine Wirkungsgradberechnungen. Sie existieren nur in der Wahrnehmung der Menschen durch falsche Aussagen von Politikern und Medienvertretern.
Dennoch wird die Zulassung von Infrarotheizungen an die Montage von Photovoltaik gekoppelt, bei Wärmepumpen fehlt diese. Da sich die Effizienz einer IR-Heizung mit z. B. 69,5% Wirkungsgrad von physikalisch erreichbaren 70%, leicht mit der einer Wärmepumpenanlage messen kann, ist eine eklatante Ungleichbehandlung gegeben.
Zur Verdeutlichung: es gibt jahrzehntelange gravierende energetische Verluste durch Anwendung falscher physikalischer Grundlagen bei der Erwärmung von Gebäuden.
Eine Konvektionsheizung erzeugt durch Wärmestau unter der Decke und durch kühlende Luftbewegung ca. 10°C an Wärmeverlusten bei der Erwärmung eines Raumes. Außerdem erfordert sie durch Wasser- und Schmutzpartikeltransport eine verlustbehaftete Zwangsentlüftung (nachdem gerade mit großem Aufwand das Gebäude luftdicht gemacht wurde).
Weitere Verluste bei einer Wärmepumpe durch Material- und Aggregatzustands-wechsel:
– Wärme wird über Wärmetauscher an Kühlmittel übertragen
– das Kältemittel wird verdichtet
– das Kältemittel wird verdampft
– Wärmeübertragung durch Wärmeaustausch an Heizsystem
– das Kältemittel wird kondensiert
– das Kältemittel wird verflüssigt
– Wärmetransport durch Rohrleitungsnetze, Pumpen, Ventile, Regler
– Wärmeübertragung an Heizkörper- oder Rohre im Fußboden
– Wärmeübertragung an die Raumluft
– Anheizverluste durch lange Vorlaufzeiten
– Konvektion erzeugt Kältenester im Raum durch ungleichmäßige Verteilung
– Konvektion ist für Allergiker gesundheitsschädlich
Keine noch so optimierte Kompressortechnik der Wärmepumpe ist in der Lage, diese Verluste aufzuheben. Durch den hohen technischen Aufwand bei der Her-stellung der Komponenten einer WP-Anlage ergibt sich außerdem ein exorbitant hoher CO² – Fußabdruck.
Bei einer Wärmepumpe gibt es keine geregelte, nach DIN prüfbare Wirkungs-gradmessung über das gesamte System. Nur diese würde es ermöglichen, die Effizienz verschiedener Heizsystemen zu beurteilen. Die COP-, JAZ-, SCOP- oder PEF-Faktoren sind von der SHK-Branche frei definiert worden und werden von deren Fachleuten auch nicht Wirkungsgrad genannt. – Zu Politikern und Medien-vertretern ist das leider noch nicht durchgedrungen. Hierbei gibt es immer noch physikalisch nicht erreichbare Wirkungsgrade von bis zu 500% (JAZ 3-5).
Bei einer Infrarot-Heizung, insbesondere bei einer Deckenmontage, treten die oben beschriebenen Verluste nicht auf. Sie erwärmt den Raum innerhalb weniger Minuten direkt mit geringstem technischen Aufwand – und mit volkswirtschaftlich relevanten Niedrigkosten bei der Investition.
Zu allerletzt: Herr Dr. Habeck, hatten Sie nicht vor Monaten versprochen das (Merit-Order-Prinzip) abzuschaffen? Statt dessen sozialisieren Sie die Stromkosten der industriellen Verbraucher. – Da dürfen Sie sich über den Frust der Bürger und deren Abwanderung in ein anderes Lager nicht wundern.
Henning Richter schrieb:
„Da sich die Effizienz einer IR-Heizung mit z. B. 69,5% Wirkungsgrad von physikalisch erreichbaren 70%, leicht mit der einer Wärmepumpenanlage messen kann, ist eine eklatante Ungleichbehandlung gegeben.“
Also der gesamte Text scheint mir eine Mischung aus Esoterik und Realität zu sein, mit Schwerpunkt Esoterik. Ich verfolge das Thema Infrarot seit einiger Zeit aus Interesse. Grundsätzlich bin ich nicht gegen Infrarot-Heizungen.
Aber die Sache mit dem Wirkungsgrad ist doch ein wenig matschig. Beide Heizungsarten (Infrarot und Wärmepumpe) haben einen physischen Wirkungsgrad, der liegt bei der Infrarotheizung irgendwo im Bereich von 99+% und bei der Wärmepumpe weit darunter. Aber der Wirkungsgrad hat hier keine relevante Bedeutung, genaugenommen sinkt der Wirkungsgrad bei effizienteren Wärmepumpen sogar (z.B. mehr Luftstrom durch den Wärmetauscher).
Relevanz hat hier der Coefficient of Performance (COP), auch Arbeitszahl, welche angibt, wieviel Wärmeenergie pro Primärenergie aufgewendet wird. Hier liegt Infrarot bei nahezu 1 und Wärmepumpen bei 3-6. Das heißt, pro 1kWh elektrische Energie bekomme ich knapp unter 1kWh Wärmeleistung bei Infrarot, aber 3-6kWh bei Wärmepumpen.
Der ganze Strahlungsquatsch wird hier aber noch wirrer als die Wirkungsgraddiskussion. Jede Heizung hat einen Anteil aus Konvektion, Wärmestrahlung und Wärmeleitung. Da unterscheidet sich die Infrarotheizung nicht vom 10€ Heizlüfter, mal abgesehen von einer leichten Verschiebung von Konvektion zu Strahlung.
Da ich (begrenzten) Zugriff auf Strahlungsheizung, bzw. Daten einer solchen habe, weiß ich mit absoluter Sicherheit, dass die Strahlungsheizungen eben doch die Lufttemperatur anheben und diese auch zur Regelung nutzen. Die Strahlungsheizungen können in der Tat etwas effizienter sein als der 10€ Heizlüfter, allerdings für einen gigantischen Aufpreis. Dies liegt in der Tat an der teilweise leicht geringeren erzeugten Luftströmung (vergleichsweise grössere Wärmetauscheroberfläche zur Luft und dadurch geringere Oberflächentemperatur).
Eine elektrische Flächenheizung (Fußbodenheizung) hat übrigens ebenfalls einen erhöhten Strahlungsanteil in den Wohnraum hinein (aber Achtung auf den Wärmeleitungsanteil ins Erdreich bei unausreichender Isolation).
Die angeblichen Strahlungsheizungen werden wie wild mit solchen esoterischen Behauptungen beworben. Tatsache ist, es gibt sehr schön aussehende Strahlungsheizungen (bedruckt, Spiegel etc.). Aber die Energieaufnahme liegt nur marginal unter der eines Heizstrahlers oder Heizlüfters.
Alleine die bereits erwähnten geringen Oberflächentemperaturen dieser „Strahlungsheizungen“ bedingen einen recht geringen Strahlungsanteil, insofern nicht neue Gesetze der Physik erlassen werden. Hier empfehle ich die Wiki zur Wärmestrahlung.
Strahlungsheizung ist okay und kann auch mit Wärmepumpe kombiniert werden. Warum sollte man z.B. nicht einen beheizten Spiegel im Bad haben, der nur bei Anwesenheit in Betrieb ist? Aber die ganze Wohnung auf Strahlungsheizung umzustellen, heißt, dass man den Primärenergieeintrag multipliziert. Und damit auch die Heizungsrechnung. Also Vorsicht hier!
Übrigens unterscheidet sich die Strahlungsheizung nicht im Geringsten von elektrisch beheizter Zentralheizung in Sachen Strahlungsanteil (abhängig von den verwendeten Heizkörpern), also eine alte, schlechte Wärmepumpe, welche elektrisch zuheizen muss, gewährleistet automatisch eine solche Strahlungsheizung, ganz ohne Zusatzkosten für den Einbau (aber dafür für den Strom).
@Dirk Schiller:
Die Ausführungen von Herrn Richter haben nichts mit Esoterik zu tun. Das Problem ist, dass Herr Richter Geschäftsführer der ABEGSUN Infrarot Heiztechnik in Kassel ist. Mehr ist zu dem Post von Herrn Richter nicht zu sagen, außer dass Infrarot Heiztechnik ob seines sehr schlechten Wirkungsgrades nur in sehr begrenzten Anwendungsfällen wirklich Sinn macht.
Es werden noch viel zu viel Steine im Weg gelegt, das gleiche mit den Zähler Schrank den man benötigt, der Hauseigentümer darf zählen, und die Stadtwerke machen sich breit, Desweiteren wir müssen egal für was bezahlen, und die aber nicht, warum nicht? So ein Zählerschrank kostet um die 2000 € und müssen auch noch solche Schmarotscher ertragen. Warum setzen die keinen Größeren Anschluss kassten hin.?? Denn je nach Größe fehlen einen bis zu 3 Hutschiene Halter
Die dem Eigentümer fehlen um wer was was einzubauen.
Mfg fritz
Datenschutz spielt wohl keine Rolle mehr bei den Grünen
Ein Zweirichtungszähler der ohne Genehmigung Einspeisen erlaubt, wäre was.
Ein Zähler der Börsenstrompreise zulässt auch .
Eine reine Abhöranlage nein.
Wie willst Du preiswerten Börsenstrom nutzen, wenn Dein Stromanbieter Dir den nicht „durchleitet“?
@ Ina
Die Frage ist berechtigt, dieses Probleme lösen auch Smat Meter nicht.
Es geht nicht nur ums Durchleiten.
Die Stromanbieter, die seither die billigen Börsenpreise an ihre Kunden durchgeleitet haben, hat man gerade erst aus dem Markt gedrängt, in dem sie Insolvenz anmelden mussten, weil die Börsenpreise für kurze Zeit gestiegen sind.
Siehe hier meinen Kommentar.
https://www.pv-magazine.de/2022/01/06/enyway-muss-insolvenz-anmelden/
Wie, und durch wen die Börsenpreise zustande kommen, war schon öfter ein kritisches Thema.
Siehe hier. https://taz.de/!280669/
hier.
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wettbewerbshueter-warnen-vor-preismanipulationen-auf-dem-strommarkt-17823799.html
oder hier.
Solange da nichts geändert wird , fürchte ich, dass viele Smat Meter ungenutzt im Keller hängen.
Denn inwieweit Strompreise künftig dynamisch werden, bestimmen weniger Wind und Sonne selbst, sondern diejenigen die diese Stromerzeugung Anbieten, und wo sie anbieten.
Siehe hier.
https://www.pv-magazine.de/2023/01/10/kleine-verbesserungen-fuer-erneuerbare-im-jahre-2023-aber-immer-noch-kein-klimaschutz/#comments
Meinen Kommentar vom 11. Jan. um 10.45 Uhr.
In diesem Zusammenhang wird auch interessant sein, wie die Klage gegen den RWE/EON Deal endet.
@Ina: suche mal nach tibber strom. Habe ich am Freitag gefunden, für diesen Tarif braucht man nur die sogenannte „Moderne Meßeinrichtung“. Da gibt es viele Modelle, von denen viele mit dem Zusatzgerät von Tibber funktionieren.
Wir verstehen die Aufregung über einen smarten Stromzähler nicht ganz. In Schweden ist es standardmäßig und seit Jahrzehnten vorhanden.
Wir benutzen für unser Haus in Schweden nicht alle Funktionalitäten der Stromzähler und Stromanbieter, aber viele tun es und steuern damit der Verbrauch, wenn der Strom billiger ist, smart Home.
Außerdem, die Stromanbieter dürfen nicht, wie in Deutschland, Vorauszahlungen verlangen sonder müssen genau nach Verbrauch abrechnen. Das heißt, wir bekommen jeden Monat eine Stromrechnung. Der beinhaltet dann auch eine Statistik über unser Verbrauch den letzten Zwei Jahren, Monat für Monat.
Hallo Tommy
in Deutschland wird für jede Innovation der Datenschutz vorgeschoben, der dann alle neuen Möglichkeiten verhindert anstatt sie nur sinnvoll einzuschränken.
Seltsam!
Was sind das für Kommentare?
@400Gon
Kosten für Einbau sind unabhänging von der „Mietkosten“ des Smart-Metering zu sehen.
@Hans Diehl
Durch den Einbau von inteligennten Zählern kommt der Nutzer überhaupt ersteinmal in die Situation, erstmals an der Strombörse mitstinken zu können. Ob gut oder nachteilig!
@Hoffmann Fritz
Offensichtlich wurde bei der Erstinstallation keinerlei Reserve mit eingeplant; Pech!
Macht man eigentlich in vorrausschauender Weise.
@H. Rollner
Würden Sie Ihren Beitrag nochmals besser konkretisieren; Danke!
@ Thomas I schreibt.
@Hans Diehl
Durch den Einbau von inteligennten Zählern kommt der Nutzer überhaupt ersteinmal in die Situation, erstmals an der Strombörse mitstinken zu können. Ob gut oder nachteilig!
@ Thomas I
Und was passiert wenn es nichts „Inteligentes“ zu zählen gibt. Das kann passieren wenn das alle so machen wie die bei 50 Hertz.
Siehe hier.
https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/80-prozent-erneuerbare-sind-kein-problem-6619315.html
ZITAT: Wir verstehen uns als Labor der Energiewende. Unser Netzgebiet umfasst mit dem Nordosten etwa ein Drittel Deutschlands. Im vergangenen Jahr lag der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch rechnerisch bei 49,5 Prozent. Wir werden in diesem Jahr deutlich oberhalb von 50 Prozent liegen. Es gibt keine andere Region, die vergleichbar viel nicht stetige Energien, wie Solar- und Windstrom, sicher ins System integriert hat. Die Versorgungssicherheit ist derweil sogar noch gewachsen. . Es gibt inzwischen gute Vorhersagen, wie viel Wind- oder Solarstrom voraussichtlich ins Netz eingespeist werden wird. Das weicht bei Wind nur noch um etwa. „ZWEI PROZENTPUNKTE“ .von der Realeinspeisung ab. Zitat Ende.
Dann bleiben gerade mal etwa 2% zum zählen übrig.
Solange das einzelne Anbieter, wie z.B Tibber machen, mag das noch funktionieren.
Ich bin mal gespannt was draus wird.
@Thomas, I
Richtig! Die Mietkosten (Messstellenbetrieb) fallen immer an – sollen mittlerweile nur noch ca. 20 € pro Jahr sein.
Die Montagekosten (außerhalb des Rollout) verlangt der zu beauftragende Elektriker vom Kunden zu Recht.
Beim Rollout würden die Einbaukosten jedoch beim Netzbetreiber anfallen und eben nicht beim Kunden – deshalb freuen sich die Netzbetreiber über jeden ungeduldige Kunden und verweisen ihn an den Elektriker.
Hallo Ihr Mitdiskutanten.
Schaut mal im Folgenden, weshalb die Smart Meter, noch eine Weile auf Komplikationen stoßen werden.
Zitat einer Hochschulrecherche.
Diese zwei Artikel beantworteten sehr gut unsere Frage, wer eigentlich an der Strombörse einkauft. Denn es wurde immer nur von Versorgungsunternehmen, Stromhändlern, industriellen Großkunden und Banken gesprochen. Nun wissen wir dazu gehören auch die Stadtwerke und Unternehmen, wie E.ON, RWE usw. Es gibt also keinen Zwischenhändler mehr. Der Grund dafür, dass Unternehmen wie RWE auch an der Börse einkaufen, obwohl sie selbst rund 30 Kraftwerke besitzen und somit eigentlich genug Strom produzieren, ist einfach. Es gibt Tage, da ist der Strompreis an der Börse so günstig, dass eine Eigenproduktion viel teurer wäre. Daher werden dann die Kraftwerke gedrosselt und lieber günstig eingekauft. Zitat Ende.
Oder hier https://www.ee-news.ch/de/article/27409
Gegenwärtig geht der preis mindernde Merit Order Effekt den Wind und Sonnenstrom auslösen, noch an die konventionellen Erzeuger. Das werden die auch noch solange wie möglich beibehalten wollen.
Hallo Hans Diehl,
es klingt erst einmal nicht verkehrt, wenn Unternehmen mit fossiler Generation an der Börse erneuerbaren Strom kaufen und daraufhin die eigene Generation zurückfahren.
Allerdings ist dabei wohl ein wenig vergessen worden, dass auch Spekulanten ohne Generation oder Verbrauch an der Kurzfristbörse unterwegs sind. Deren Erträge sind reines Abfischen und haben keine andere Wirkung als eine effektive Preiserhöhung.
Aber das sind kleine Fische im Vergleich zu was an einigen Börsen abgelaufen ist.
Nehmen wir einmal an, ich bin ein bestehender Schnitzelbräter und brate industriell Schnitzel in grosser Menge. Diese kann ich an der Börse verkaufen. Meine Käufer müssen an dieser Börse kaufen, was sie nicht im Tiefkühlschrank gelagert haben. Das ist so gesetzlich vorgeschrieben.
Ich darf aber nicht nur verkaufen sondern auch einkaufen. Ich habe ein Oligopol. Letzte Woche bin ich aufgewacht und habe mir gedacht, eine Verdoppelung oder Verdreifachung meines Profits wäre eigentlich angebracht.
Also habe ich an der Schnitzelboerse meine eigenen Schnitzel zum doppelten Preis ersteigert. Dann zum Dreifachen und Vierfachen. Zum Schluss habe ich sie wieder verkauft, die Käufer müssen ja kaufen, egal welcher Preis.
Normalerweise habe ich für ein Schnitzel ca 10ct bekommen. Jetzt habe ich aber 20ct dafür an mich gezahlt, dann 30 ct, dann 40ct … und zum Schluss mussten die Käufer mir dann 50ct bezahlen für Schnitzel, die ich für 40ct von mir selbst gekauft hatte. Den anderen Tag hatte ich dann Verlust geschrieben, ich musste den Strom für 35ct verkaufen, den ich für 40ct von mir selbst gekauft hatte. Dafür möchte ich jetzt bitte staatliche Unterstützung, um diesen Verlust auszugleichen, sonst gehe ich ja noch bankrott wie schon alle meine kleinen Mitbewerber ohne Schnitzelbraterei.
Parallelen zu anderen Börsen mit ähnlicher Struktur sind rein zufällig und es hat sicherlich keine solchen massenhaften Firmenpleiten gegeben, ebenso wenig wie vervielfältigte Gewinne und staatliche Unterstützung.
Oops, Strom sollte natürlich Schnitzel heißen, wie ich nur auf Strom komme? *gruebel*
Dirk Schiller schreibt.
es klingt erst einmal nicht verkehrt, wenn Unternehmen mit fossiler Generation an der Börse erneuerbaren Strom kaufen und daraufhin die eigene Generation zurückfahren. Allerdings ist dabei wohl ein wenig vergessen worden, dass auch Spekulanten ohne Generation oder Verbrauch an der Kurzfristbörse unterwegs sind. Deren Erträge sind reines Abfischen und haben keine andere Wirkung als eine effektive Preiserhöhung.
@ Hallo Dirk Schiller.
Gerade umgekehrt ist es. Die Erstgenannten, mit der eigenen fossilen Erzeugung, sind die Abfischer. Die kaufen billig dazu, um..die .“eigenen“… Erträge zu optimieren, wie Sie meinen vorherigen Links entnehmen können. Während die anderen, ohne fossile Erzeugung nur kaufen, und verkaufen, dabei die besonderen niedrigen „Merit Order Phasen an ihr Kunden weitergeben haben. So war es jedenfalls, als die noch nicht insolvent waren. Jahre lang wurde selbst von Regierungsstellen empfohlen zu diesen Anbietern zu wechseln, weil die die gesunkenen Börsenpreise an ihre Kunden weitergeben würden, während bei allen anderen die Preise, gestiegen sind ( Umlage ) weil die Börsenpreise gesunken sind.
Sie kennen doch das „Paradoxon“ das seit 2010 gilt,“Je niedriger die Börsenpreise, desto höher die EEG Umlage“.
Leider mussten, wie gesagt, die meisten dieser Discounter unterdessen Insolvenz anmelden, weil die Börsenpreise mal kurzfristig rapide nach oben gingen, und diese ihre Kunden nicht mehr Kosten deckend bedienen konnten. So kann man auch die „dynamische“ Konkurrenz vom Leibe halten. Wie wird das erst mit den Smart Metern werden ????. Wie gesagt, für mich waren diese billig Anbieter die echten Energiewender, zu denen man wechseln konnte, wenn man das nutzen wollte, was Sonne und Windstrom, uns dynamisch zur Verfügung stellt. Einziger Nachteil, sie wurden zum Spielball der große Player
Hallo Hans Diehl,
„Die Erstgenannten, mit der eigenen fossilen Erzeugung, sind die Abfischer.“
Nennen wir diese einmal „vertikal integriert“.
Ich stimme Ihnen uneingeschränkt zu, bitte aber darum noch einmal die Passage mit den Schnitzelbrätern zu lesen und zu schauen, wer da wohl was an dieser rein hypothetischen Börse getan haben könnte.
Ein Vergleich zur Strombörse und eine Analogie des Schnitzelbräters zu einem vertikal integrierten Anbieter wäre kein bisschen beabsichtigt.
Hallo Dirk Schiller.
Ich habe mir Ihre „Schnitzelpfanne“ noch mal angeschaut
Wenn ich Sie richtig verstanden habe, und für alle Mitleser. Sie meinen mit den Schnitzelbrätern, diejenigen, die sowohl Strom produzieren als auch kaufen und verkaufen. Bezogen auf Ihre folgende Aussage bedeutet das
Zitat:.. Dirk Schiller….Also habe ich an der Schnitzelboerse meine eigenen Schnitzel zum doppelten Preis ersteigert. Dann zum Dreifachen und Vierfachen. Zum Schluss habe ich sie wieder verkauft, die Käufer müssen ja kaufen, egal welcher Preis. Zitat Ende.
Ohne Zweifel sitzen diejenigen, die so wohl produzieren, als auch kaufen und verkaufen, am längeren Hebel der Möglichkeiten. Denn die Margen reichen im Stromhandel einmal „bis“ an die Börse, und zum anderen „ab“ der Börse. Wer da in beiden Segmenten handeln kann, ist klar im Vorteil. Ich gehe mal davon aus, dass die Schnitzelbräter deshalb auch diejenigen sind, die die Insolventen Discounter auf dem gewissen haben. Zumindest die Discounter, die keine fixen Langzeitverträge am Terminmarkt hatten. So ist das nun mal im „Kalten Krieg“ zweier rivalisierenden Systeme. Deshalb bin ich ja so gespannt, wie das mit den Smart Metern wird. Da sollen ja auch die „Altgedienten“ vom „Nutzen“ durch Sonne und Wind was an die Allgemeinheit abgeben, was sie seither für sich in Anspruch genommen haben. Deshalb reicht es ja nicht wenn die Dinger im Keller hängen, sondern es muss ja auch was lukratives zum Messen angeboten werden.
viel zu kompliziert für kleine Kunden, das können nur Firmen mit sehr hohem Stromverbrauch sinnvoll nutzen.
Was außer die Waschmaschine dann einschalten wenn der Strom billig ist können private Haushalte den machen ? Welche Hausfrau verfolgt denn die Börsenstrompreise im Internet ?
Sinn würde es machen generell einen Zweirichtungszähler einzubauen und auf die Anmeledbürokratie für Solaranlagen komplett zu verzichten.
Ich habe einen dynamischen Tarif mit smartmeter und ich kann Ihnen versichern, dass es extrem einfach ist. Der größte Nutzen ergibt sich mit dem E-Auto, wenn ich alle 1-2 Wochen mein E-Auto mit 11 Cent die kWh belade. Das geschieht völlig automatisch mit dem preiswerten go-e charger, in dem man nur seine Preisschwelle einzugeben braucht. Ein weiterer Nutzen ergibt sich mit der Wärmepumpe, wenn man einfach nur den internen timer so einstellt, dass die teuren Morgen- und Abendzeiten vermieden und ausgepuffert werden. Mit Hausspeicher hat man noch weitere Möglichkeiten, wenn bei den 11 Cent dieser beladen wird und/oder bei moderaten Preisen einfach aus bleibt. Das macht man natürlich auch nicht manuell, das automatische Management dafür wird zunehmend für die Wechselrichter verfügbar sein… da muss man noch etwas abwarten, bis dyn. Strompreise etablierter sind und in die Algorithmen (mit Wetterprognose) der Hersteller integriert werden..
Waschmaschine oder Spülmaschine sind für Fans und nicht wirklich relevant für Einsparungen, viel wichtiger sind die großen Verbraucher E-Auto und Wärmepumpe, die mehr als die Hälfte des Stromverbrauchs in privaten Haushalten ausmachen dürften. So klappt dann auch aus meiner Sicht die Energiewende, wenn man so direkt von den Erneuerbaren und von der Sektorenkopplung mit wirklich guten Preisen profitieren kann…
Hallo Detlef K.,
Waschmaschine und Geschirrspüler sind nicht ganz ohne, im Sparprogramm brauchen meine ca. 1kWh pro Vorgang und die sind fast täglich in Gebrauch. Das summiert sich schnell zu erklecklichen Beträgen.
Der Unterschied bei mir wäre zwischen 150 und 300 Euro im Jahr alleine für Waschmaschine und Geschirrspüler.
Wenn Waschmaschine wie Spülmaschine fast täglich relativ kurz im Gebrauch sind, ist der Preishub nicht allzu groß… geschätzt vielleicht 5 Cent pro kWh…. dann relativiert sich die Einsparung vielleicht auf 10 bis 20 Euro im Jahr. Das kann sich natürlich noch ändern und ich denke auch, dass diese Gerätschaften zukünftig intern eine Schnittstelle haben werden, sodass der Start auf günstige Zeiten automatisch gelegt werden kann. Viele größere Haushaltsgeräte haben ja schon Wlan mit Mikrocomputer, da sind solche einzubauenden Routinen nicht allzu aufwändig. Wer weiß… vielleicht haben irgendwann diese Geräte sogar intern eine 1-2 kWh Pufferbatterie für solche Zwecke. Mit billigsten Na-Ionen Batterien halte ich auch so etwas für möglich…
Detlef K. schreibt.
Ich habe einen dynamischen Tarif mit smartmeter und ich kann Ihnen versichern, dass es extrem einfach ist. Der größte Nutzen ergibt sich mit dem E-Auto, wenn ich alle 1-2 Wochen mein E-Auto mit 11 Cent die kWh belade. Das geschieht völlig automatisch mit dem preiswerten go-e charger, in dem man nur seine Preisschwelle einzugeben braucht.
@ Detlef K.
Ich denke Ihr gegenwärtiges Modell ist nicht für eine Gesetzespflicht geeignet.
Sie haben zur zeit einen Tarif bei einem, noch der wenigen, und freiwilligen Anbieter auf dieser Basis.
Was geschieht denn, wenn das mal gesetzlich Pflicht wird, und viele Versorger sich auf diese „Zeitweisen“ Schnäppchen stürzen müssen um bei ihren Kunden konkurrenzfähig zu bleiben.
Das werden dann aufgrund der drängenden Nachfragen, keine Schnäppchen mehr bleiben. Irgendwann und wo, muss auch der Verteilungsprozeß im sozialen Rahmen bleiben, wenn die Energiewende für alle gelten soll. Ich gehe mal davon aus, dass man dann den billigen Strom von Sonne und Wind ehrlich auf die Allgemeinheit verteilen muss. Und zwar in der Form, dass der billige Ökostrom wieder „physisch“ gewälzt wird. Das heißt den Versorgern – entsprechend ihrem Versorgungsvolumen – anteilmäßig zugeordnet wird, damit jeder Stromverbraucher Anteil hat, an der Tatsache, dass Sonne und Wind keine „Rohstoffrechnungen“ schicken.
Wie das geschieht, habe ich mit meinen folgenden Kommentaren schon einige mal versucht deutlich zu machen.
Siehe hier:
https://www.pv-magazine.de/2023/01/04/co%e2%82%82-emissionen-2022-in-deutschland-kaum-gesunken/
Besonders mit dem, vom 06 Jan. um 21.49 Uhr, wo anhand der Merit Order Grafik erkennbar ist, wie infolge der „Zwangszuordnung“ N1 zu N2 wird, und infolge dessen P1 auf P2 sinkt. Das geschieht alles zugunsten der Allgemeinheit noch ohne Smart Meter. Erst danach gibt es etwas, „dynamisch“ anzubieten, was einen Smart Meter erforderlich macht, nämlich etwa 2% Prognoseabweichungen, die mit Intra Day Handel im Viertelstundentakt raus müssen.
Siehe hier, wie das bei 50 Hertz in der Praxis schon geschieht.
https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/80-prozent-erneuerbare-sind-kein-problem-6619315.html
Es gibt inzwischen gute Vorhersagen, wie viel Wind- oder Solarstrom voraussichtlich ins Netz eingespeist werden wird. Das weicht bei Wind nur noch um etwa „ZWEI PROZENTPUNKTE“.. von der Realeinspeisung ab. Zitat Ende.
Ohne diesen Weg, nämlich den Merit Order Effekt den die EE auslösen, den allgemeinen Verbraucherpreisen zugute kommen zu lassen, werden wir von den höchsten Strompreise in Europa, nicht runter kommen.
@ Detlef K., und auch andere, was meint Ihr dazu.??
Mein Modell ist durchaus geeignet, der einzige Haken ist noch, dass mein Gateway von Meteorit nicht zertifiziert ist und ich vom Anbieter awattar bereits zum Wechsel zu für mich höheren Kosten gedrängt wurde. Daher wechsle ich jetzt zu tibber, die akzeptieren die für sie höheren Kosten meines Gateways (sekündlicher Intervall, Transparenz übers Web, mit Schnittstellen zu anderen Anbietern) für den Börsentarf… vermutlich nicht ewig, irgendwann werde ich mit dann (hoffentlich) besseren Konditionen den Smartmeter wechseln müssen. Tibber bietet auch einen ebenso nicht zertifizierten simplen Aufsatz für gewöhnliche digitale Zähler ohne jegliche Erforderniss eines Smartmeters, die wollen also…
„Was geschieht denn, wenn das mal gesetzlich Pflicht wird, und viele Versorger sich auf diese „Zeitweisen“ Schnäppchen stürzen müssen um bei ihren Kunden konkurrenzfähig zu bleiben.“
Es wird nicht zur generellen Pflicht… nur das Angebot im portfolio wird zur Pflicht. Das heißt dann also, dass so viele auch wieder nicht gleichzeitig sich dem Tarif anschließen werden… aber genug, um die immer üppigeren Überschüsse mitzunehmen. Zubau und Abnahme passt dann schon aus meiner Sicht so halbwegs, wenn man bedenkt, dass wir 2030 360 GW an installierter EE-Leistung im System haben. Vermutlich werden wir dann sogar mit zeitweise deutlich über 100 bis 120 GW im System einiges in Überschussphasen eher wegschmeißen, als es direkt verbrauchen oder speichern zu können. Natürlich gehört für die Organisation ein digitales Management und ein gerechtes wirtschaftliches System dahinter, um hier Chaos zu vermeiden… an den Mengen der Überschussphasen mit Erneuerbaren wird es aber aus meiner Sicht eher nicht scheitern.
Das mit dem Merit Order verstehe ich nicht. Das kann doch nur von Jahr zu Jahr immer weniger relevant werden, wenn Gas immer seltener überhaupt im System ist und wir schon 100% EE im Netz haben. Außerdem merke ich ja heute bzw. seit Oktober nur noch kaum etwas von Merit Order… die Strompreise an der Börse haben sich sehr beruhigt, die Preisspitzen gibt es nicht mehr und die Preise sind bei mir heute sogar mit dem Wegfall der EEG-Umlage deutlich niedriger als noch vor 2-3 Jahren. Bei mir im Schnitt im Winter mit 23 Cent und phasenweise 11 Cent die kWh… ich habe allerdings Glück, da meine Netzentgelte im Kölner Raum niedrig sind. Da liegt aus meiner Sicht noch der Fehler und diese regionalen Ungerechtigkeiten müssen unbedingt beim Strommarktdesign korrigiert werden… und selbstverständlich auch die (digital gemanagte) Zuordnung von echten physischen EE-Überschüssen ohne Redispatch, das ist eher absurdes Theater zur Zeit.
Detlef K. schreibt.
Es wird nicht zur generellen Pflicht… nur das Angebot im portfolio wird zur Pflicht. Das heißt dann also, dass so viele auch wieder nicht gleichzeitig sich dem Tarif anschließen werden… aber genug, um die immer üppigeren Überschüsse mitzunehmen.
@ Detlef K.
Das Angebot im Portfolio lebt aber doch von den „Überschuss Schnäppchen“ Und wenn da Pflichtgedrungen mehrere drauf stürzen, werden die nach Adam Riese teurer.
Ein Sturmtief oder ein längeres Hoch, kommt ja nicht zeitversetzt, damit alle was billig davon abbekommen.
Detlef K. schreibt.
Vermutlich werden wir dann sogar mit zeitweise deutlich über 100 bis 120 GW im System einiges in Überschussphasen eher wegschmeißen, als es direkt verbrauchen oder speichern zu können.
@ Detlef K.
Sie haben die immer sicherere werdenden Prognosen vergessen
Schauen Sie mal hier:
https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/80-prozent-erneuerbare-sind-kein-problem-6619315.html
Gerade mal 2% bleibt da noch.
Detlef K. Schreibt.
Das mit dem Merit Order verstehe ich nicht. Das kann doch nur von Jahr zu Jahr immer weniger relevant werden, wenn Gas immer seltener überhaupt im System ist und wir schon 100% EE im Netz haben.
@ Detlef K.
Dass Gas weniger wird, ist ja nicht das allein billig machende. Schauen Sie mal wie die Kohle auf der Merit Order Kurve kostenmäßig nach unten geht,
https://de.wikipedia.org/wiki/Merit-Order
wenn links immer mehr EE dazukommen, verdrängt der Merit Order Effekt halt allmählich die teuersten Kohlekraftwerke.
Wenn wir dann mal bei 100% EE sind, das heißt kein Kraftwerk mehr haben mit Grenzkosten, muss sowie so alles neu geregelt werden.
Ich bin deshalb so gespannt was draus wird, weil seither der lukrative Merit Order Effekt, mit wenigen Ausnahmen wie Ihr Anbieter, noch bei den „Altgedienten“ zu Buche schlägt. Und bis die mal was aus den Händen geben, das kann dauern. Schaun wir mal.
@ Hans Diehl
„Das Angebot im Portfolio lebt aber doch von den „Überschuss Schnäppchen“ Und wenn da Pflichtgedrungen mehrere drauf stürzen, werden die nach Adam Riese teurer.“
Verstehe „Pflichtgedrungen “ nicht, die Kunden müssen sich ja dann aktiv und völlig frei für einen generellen Tarifwechsel entscheiden. Kunden sind träge, die dynamischen Stromtarife müssen sich erst einmal herumsprechen. Das ist noch vielen mit Datenschutz suspekt und eine Hürde mit dem erforderlichen Smartmeter. Aus meiner Sicht ist es eher wahrscheinlich, dass EE-Zubau und Kundenschar gesund wachsen.
„Gerade mal 2% bleibt da noch.“
Das ist die genaue Prognose, ok. Aber was ändert das daran, dass irgendwann die Leistungsgrenze erreicht ist, wo man nicht mehr weiter den Überschuss verwerten kann? … das dynamische Preismodell kann hier sogar sehr entlastend wirken, wenn es Regionalität (als Datenpaket) einbinden würde. Dann ließe sich diese Leistungsgrenze mit Dezentralität auch bei schmalen Leitungen noch deutlich erhöhen.
„Wenn wir dann mal bei 100% EE sind, das heißt kein Kraftwerk mehr haben mit Grenzkosten, muss sowie so alles neu geregelt werden.“
Diese 100% meinte ich aber auch. Wenn wir den Zubau wirklich ernst nehmen, könnten wir geschätzt in 3-4 Jahren schon recht häufig die 100% erreichen, dann gibt es kein Merit Order mehr. Und wie erwähnt, er ist aktuell im ruhigeren Markt aus meiner eigenen Erfahrung auch immer weniger relevant. Mein dyn. Strompreis ist trotz etwas höheren Börsenpreisen günstiger, als vor 3 Jahren… weil die 7 Cent EEG-Umlage weg ist. Die Spitzen gibt es seit Monaten nicht und die deutlichen Preishübe nach unten sind häufiger. Ich bemerke eine weitere Veränderung in diesem Sommer, die sonnigen Tage waren früher nur ganz unwesentlich überhaupt an der Börse zu Buche geschlagen. In letzter Zeit passiert es aber immer häufiger, dass die Börsenpreise sich am sonnigen Nachmittag ab 14:00 Uhr auf 0-5 Cent bewegen… ein wirklich gutes und hoffnungsvolles Zeichen, wie ich finde, wenn auch hier leider noch fossile Kraftwerke im Spiel sind… aber nicht mehr allzu lange. Viel wichtiger ist aus meiner Sicht der spirit, mit den Erneuerbaren in Echtzeit Geld sparen zu können und sich mit dem Verbrauch daran anzupassen.
Detlef K. schreibt.
Verstehe „Pflichtgedrungen “ nicht,
@ Detlef K.
Mit „Pflicht gedrungen“ meine ich die Versorger, wenn es Gesetz wird, dass diese ihren Kunden so dynamische Tarife anbieten „müssen“, werden sich mehrere auf die Überschuss Schnäppchen stürzen. Gegenwärtig sind es ja noch einzelne Anbieter wie der Ihre, die da auf der Lauer liegen.
Dazu kommt noch, dass die Prognosen, wie bei 50 Hertz zunehmen werden, was auch wiederum den Überschuss in Grenzen hält.
Diese meine Bedenken ziehen sich über alle weiteren Ihre Einschätzungen..
Wenn Waschmaschine wie Spülmaschine fast täglich relativ kurz im Gebrauch sind, ist der Preishub nicht allzu groß… geschätzt vielleicht 5 Cent pro kWh…. dann relativiert sich die Einsparung vielleicht auf 10 bis 20 Euro im Jahr. Das kann sich natürlich noch ändern und ich denke auch, dass diese Gerätschaften zukünftig intern eine Schnittstelle haben werden, sodass der Start auf günstige Zeiten automatisch gelegt werden kann. Viele größere Haushaltsgeräte haben ja schon Wlan mit Mikrocomputer, da sind solche einzubauenden Routinen nicht allzu aufwändig. Wer weiß… vielleicht haben irgendwann diese Geräte sogar intern eine 1-2 kWh Pufferbatterie für solche Zwecke. Mit billigsten Na-Ionen Batterien halte ich auch so etwas für möglich…
So viele kluge Meinungen .Das finde ich immer besonders positiv in diesem Forum .Nerven Sie bitte Ihre Abgeordneten mit Ihrem Wissen.Ich habe oft das Gefühl das die keine Ahnung haben was möglich währe und im Ausland schon längst üblich ist. Werden Sie ein Wirk