Globaler Strommix war 2022 so emissionsarm wie nie zuvor

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Die Erzeugung einer Kilowattstunde Strom verursachte 2022 im globalen Durchschnitt CO2-Emissionen in Höhe von 436 Gramm – so wenig wie nie zuvor. Das geht aus dem Global Electricity Review 2023 von Ember hervor. Als wichtigsten Grund nennt der britische Think Tanks den Ausbau der Solar- und Windenergie, deren Anteil am weltweiten Strommix von zehn auf zwölf Prozent stieg. Die gesamten Erneuerbaren plus die Atomenergie kamen 2022 auf einen Anteil von 39 Prozent.

Die Erzeugung von Solarstrom nahm 2022 um 18 Prozent zu, die von Windstrom um 17 Prozent. Das Photovoltaik-Plus reicht Ember zufolge rechnerisch aus, um den gesamten Strombedarf Südafrikas zu decken. Mehr als 60 Länder weltweit decken mindestens zehn Prozent ihres Strombedarfs mit Solar- und Windenergie.

Nichts desto trotz stiegen die Emissionen des Stromsektors um 1,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr – ein neuer Höchststand. „Elektrizität ist sauberer als je zuvor, aber wir verbrauchen mehr davon“, nennt der Ember-Report als Begründung. So lieferten Kohlekraftwerke weltweit 1,1 Prozent mehr Strom, die Erzeugung der Gaskraftwerke nahm wegen der hohen Brennstoffpreise um 0,2 Prozent ab. Lediglich 31 Gigawatt an neuer Gaskraftwerksleistung wurde 2022 zugebaut, so wenig wie seit 18 Jahren nicht mehr. Zugleich wurden seit sieben Jahren nicht mehr so wenig Kohlekraftwerke stillgelegt wie 2022.

Emissionen sinken ab 2023

Ember rechnet vor, dass das Plus von 557 Terawattstunden bei der Erzeugung von Solar- und Windstrom im vergangenen Jahr rechnerisch 80 Prozent globalen Mehrbedarfs an Strom deckt. Für dieses Jahr erwartet der Think Tank, dass der Zuwachs bei der Solar- und Windenergie die weitere Steigerung der Nachfrage übertreffen wird.

Mit dem Ausbau der Wind- und Solarenergie wird die fossile Erzeugung nach Einschätzung von Ember 2023 leicht – um 0,3 Prozent – sinken. Diese Entwicklung werde sich in den Folgejahren beschleunigen. Das würde bedeuten, dass 2022 der Spitzenwert der Emissionen erreicht worden ist. „Eine neue Ära sinkender Emissionen im Stromsektor steht kurz bevor. Das Jahr 2022 wird als ein Wendepunkt in der Umstellung der Welt auf saubere Energie in Erinnerung bleiben“, heißt es in der Studie.

„In diesem für das Klima entscheidenden Jahrzehnt beginnt das Ende des fossilen Zeitalters“, kommentiert Malgorzata Wiatros-Motyka, Senior Electricity Analyst bei Ember. „Sauberer Strom wird die Weltwirtschaft umgestalten, vom Verkehr bis zur Industrie und darüber hinaus.“

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