Solarpower Europe: Studie zeigt symbiotischen Effekt von Wärmepumpen und Solaranlagen für Privathaushalte

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Es lohnt sich, in Deutschland, Spanien und Italien Wärmepumpen zusammen mit einer Photovoltaik-Anlage in Wohnhäusern zu installieren, anstatt jeweils nur eine der beiden Technologien zu nutzen. Dies ist das Ergebnis einer neuen Studie von Solarpower Europe.  „Eine Photovoltaik-Anlage ergänzt die Wärmepumpen eines Haushalts und deckt einen erheblichen Teil des Strombedarfs ab. Die Einsparungen für beide Technologien zusammen sind dann höher als für jede einzelne Technologie“, heißt es in dem Bericht.

Der europäische Photovoltaik-Verband hat drei Szenarien für mittelgroße Haushalte in Deutschland, Spanien und Italien während der Energiekrise im Jahr 2022 durchgespielt. Ein reines Photovoltaik-Szenario, ein reines Wärmepumpen-Szenario und ein kombiniertes Photovoltaik- und Wärmepumpen-Szenario, das auch einen Puffer – einen Warmwasserspeicher – enthält. Die Einsparungen werden mit dem Preis verglichen, den ein durchschnittlicher Familienhaushalt zahlen würde, wenn er seinen gesamten Strom aus dem Netz bezöge und einen Gaskessel zum Heizen verwendete.

Für die Photovoltaik-Anlage wurde eine Leistung von 8 Kilowatt Leistung in Deutschland sowie 7 Kilowatt in Spanien und Italien angenommen. Für die drei Länder wurde jeweils eine Luft-Wärmepumpe mit 7, 3 und 4 Kilowatt Leistung modelliert. Das Fassungsvermögen des Speichers wurde in Deutschland auf 800 Liter und in Spanien und Italien auf 400 Liter festgelegt.

Der Wärmebedarf für Raumheizung und Warmwasserbereitung wurde mit 12.000 bis 20.000 Kilowattstunden modelliert, für bestehende Gebäude und unter Verwendung eines Gaskessels mit 85 Prozent Wirkungsgrad. Der jährliche Strombedarf für ein durchschnittliches Einfamilienhaus wurde mit 4.000 bis 4.500 Kilowattstunden angenommen, und die Gas- und Strompreise für 2022 sind gemäß dem Energiepreisindex für Haushalte festgelegt worden.

„Alle relevanten Fördermaßnahmen, die für durchschnittliche Einfamilienhäuser gelten, sind berücksichtigt“, erklärte Solarpower Europe. Der Verband wies darauf hin, dass dazu auch die Mehrwertsteuersenkungen auf Gas in allen drei Ländern gehören. Bei der Photovoltaik-Stromerzeugung werden auch die Einsparungen durch die Rückspeisung von Strom ins Netz berücksichtigt.

Die Ergebnisse zeigen, dass italienische Haushalte durch den Einsatz einer Kombination aus Photovoltaik-Anlage und Wärmepumpe mit 3.766 Euro am meisten gespart haben, was wohl auf die hohen Strompreise in Italien zurückzuführen ist. Deutschland folgte mit Einsparungen von 3614 Euro und Spanien mit 2831 Euro. „Die geringeren Einsparungen in Spanien spiegeln die Maßnahmen wider, die der iberische Markt zur Senkung der Großhandelsstrompreise ergriffen hat“, so Solarpower Europe weiter.

Die Kombination beider Technologien senkte die Energierechnung in Deutschland um 62 Prozent, in Italien um 83 Prozent und in Spanien um 84 Prozent im Vergleich zu dem Szenario, bei dem die Haushalte den gesamten Strom aus dem Netz bezogen und mit Gas heizten.

Im Szenario „nur Wärmepumpe“ betrugen die Einsparungen in Deutschland 1884 Euro, in Spanien 958 Euro und in Italien 506 Euro. Beim „reinen Photovoltaik-Szenario“ lagen die Einsparungen in Italien bei 2.935 Euro, in Spanien bei 1.352 Euro und in Deutschland bei 1.263 Euro.

Die Studie ergab zudem, dass Photovoltaik und Wärmepumpen das ganze Jahr über effektiv zusammenarbeiten, wenn der Pufferspeicher ebenfalls installiert ist. In Deutschland kann die Solarenergie in einem kalten Jahr mit geringer Photovoltaik-Leistung 36 Prozent des gesamten Wärmepumpenstrombedarfs decken, wie Solarpower Europe erklärte. Spanien und Italien, die von der Sonne verwöhnt werden, weisen die besten Ergebnisse auf. Selbst in einem kalten Jahr mit geringer Photovoltaik-Einspeisung deckt die Solarenergie 59 Prozent des Wärmepumpenbedarfs in Spanien und 50 Prozent in Italien.

Solarpower Europe schließt den Bericht mit fünf politischen Empfehlungen zur Senkung der Amortisationszeit der Photovoltaik-Wärmepumpenkombination von derzeit etwa 20 Jahren auf wesentlich attraktivere 10 Jahre. Dazu gehören die Erhöhung der Investitionsunterstützung für kombinierte Investitionen, das Angebot von zinsgünstigen Darlehen und die Förderung des gemeinschaftlichen Eigenverbrauchs.

„Der beste Zeitpunkt für die Installation von Photovoltaik-Anlagen und Wärmepumpen war gestern“, sagte Dries Acke, politischer Direktor von Solarpower Europe. „Der nächstbeste Zeitpunkt ist jetzt. Die europäischen Politiker müssen die Vorteile von gasfreien Häusern der breiten Bevölkerung nahebringen.“

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