Sahara-Sand mindert Erträge von Photovoltaik-Anlagen nur kurzzeitig leicht

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In den zurückliegenden Tagen ist einiges an Sand aus der Sahara nach Deutschland gezogen. Zudem sehen Wetterdienste schon die nächste Wolke mit Saharastaub auf Deutschland zuziehen. Die Wetterlage erzeugt teilweise mystisch anmutende Stimmungsbilder. Der Himmel verfärbte sich und die Sonne schien hinter einem Schleier gefangen. Bei Betreibern von Photovoltaik-Anlagen speziell in Süddeutschland, wo das Wetterphänomen stärker auftritt als in den nördlichen Gefilden, sorgt es jedoch auch für Aufregung. Sie fürchten durch die Bedeckung ihrer Solarmodule mit dem Sahara-Sand hohe Ertragsverlust bei ihren Photovoltaik-Anlagen.

Beim Dienstleister Solarreinigung im Allgäu ging eine Flut von Anfragen und Anrufen besorgter Betreiber von Photovoltaik-Anlagen ein, wie Geschäftsführer Stefan Schropp pv magazine mitteilte. Die Reinigungssaison habe gerade erst begonnen und „es brennt an allen Ecken und Kanten“. Die Sorge vieler Betreiber, selbst bei starkem Regen würden die Solarmodule nicht komplett von dem Sahara-Sand befreit, so Schropp weiter.

Pfalzsolar arbeitet bei der Reinigung seiner Photovoltaik-Anlagen mit Fachfirmen zusammen.

Foto: Pfalzsolar

Alexander Pulz, Head of Operations & Maintenance bei Pfalzsolar, bestätigt, dass die Sandpartikel aus der Sahara derart klein seien, dass sie nicht ohne Weiteres durch ein bis zwei Mal Abspülen mit Wasser gelöst würden. Dann helfe nur mechanische Nacharbeit mit einem weichen Besen oder Wasserschieber für private Betreiber oder durch Walze und Roboter durch Profi-Reiniger bei großen Photovoltaik-Anlagen. Allerdings schränkt Pulz ein: „Die Profi-Reinigung wird sich nur in den wenigsten Fällen in Deutschland lohnen.“

Gleichzeitig nimmt er jedoch auch die Sorge vor erheblichen Ertragseinbußen bei den betroffenen Photovoltaik-Anlagen. Pfalzsolar überwacht ein Portfolio von Photovoltaik-Anlagen mit mehr als 300 Megawatt Gesamtleistung. „Wir schätzen den Ertragsverlust durch die Sandpartikel auf weniger als 0,5 Prozent“, sagt Pulz. Es seien bei der Performance Ratio der überwachten Anlagen keine negativen Folgen messbar. In den nächsten Tagen könnte dann der angekündigte Wetterwechsel die Ertragsminderungen bei den Photovoltaik-Anlagen weiter reduzieren. „Glücklicherweise ist in den kommenden Tagen Regen und sogar stelleweise Schneefall gemeldet, dieser Niederschlag hoffentlich über Stunden hinweg wird den Sand erfahrungsgemäß wegspülen“, sagt Pulz.

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