Bayern nimmt Photovoltaik-Speicher-Förderprogramm ab Januar wieder auf und stellt 165 Millionen Euro für Energieeffizenz in Aussicht

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In Bayern gibt es gleich zwei Meldungen zu Fördermöglichkeiten für energetische Sanierungen, Photovoltaik und Speicher. Einmal fließen die Gelder aus den bayerischen Landeskassen direkt an die Eigenheimbesitzer. In einem weiteren Topf stellt die Europäische Kommission Gelder bereit, über deren Verteilung der bayrische Ministerrat jetzt entschieden hat.

In einer ersten Meldung gab der Freistaat Bayern die Wiederaufnahme des Photovoltaik-Speicher-Programms als Teil des bayerischen 10.000-Häuser-Programms in Form einer Kontingentierung bekannt. Ab dem ersten Werktag 2022 können wieder Förderanträge auf der Internetseite des „Energieatlas Bayern“ gestellt werden. Nachdem das Antragsportal am 1. Dezember für kurze Zeit schon geöffnet war, sorgte der besonders große Andrang von Anträgen für den kurzzeitigen Kollaps der Website. Zwar konnte der Betrieb wiederhergestellt werden, doch innerhalb der kurzen Zeit sei das gesamte Antragskontingent für den Monat Dezember aufgebraucht gewesen.

Immer am ersten Werktag eines Monats wird das Kontingent um mindestens 2000 Anträge erhöht. Demzufolge können die ersten Anträge wieder am Montag, den 3. Januar, 2022 ab 8:00 Uhr auf der Webseite des Energieatlas Bayern eingereicht werden. Die genauen Modalitäten der Anstragsstellung für den Januar 2022 sind noch nicht bekannt, werden jedoch zeitnah auf der Seite des Energieatlas Bayern veröffentlicht. Bei dem Programm lassen sich Photovoltaik und Speicher ab drei Kilowatt, mit 500 Euro, bis maximal 3.200 Euro für 30 Kilowatt-Anlagen fördern. Auch größere Anlagen sind förderfähig, doch die maximale Förderhöhe von 3.200 Euro bleibt bestehen. Die Speicher müssen in Kombination mit einer neuen Photovoltaik-Anlage installiert werden.

Im Zuge seiner Photovoltaik-Speicherförderung hatte der Freistaat auch die Installation privater Wallboxen finanziell bezuschusst. Diese war im November 2020 eingestellt worden und soll auch künftig nicht wieder angeboten werden. „Eine Wiederaufnahme der Förderung von Wallboxen über das PV-Speicher-Programm ist auch bei zeitweiser Unterbrechung der Bundesförderung nicht vorgesehen“, heißt es auf der Website des „Energieatlas Bayern“.

Allerdings legte Bayern im November ein eigenes Förderprogramm für öffentliche Ladesäulen auf. Es sind eine Laufzeit bis 2023 und Fördermittel von 20 Millionen vorgesehen. Der Zuschuss beim Normalladen mit 3,7 bis 22 Kilowatt liegt bei 40 Prozent der Kosten beziehungsweise maximal 2500 Euro pro Ladepunkt. Beim Schnelladen mit 22 bis 100 Kilowatt liegt der Fördersatz bei 40 Prozent beziehungsweise maximal 10.000 Euro pro Ladepunkt sowie ab 100 Kilowatt bei 40 Prozent beziehungsweise maximal 20.000 Euro je Ladepunkt.

577 Millionen Euro aus dem neuen EFRE-Programm der EU

Neben dem Förderprogramm für Eigenheimbesitzer verabschiedete der bayerische Ministerrat das neue EFRE-Programm der Europäischen Union. Aus dem Topf des Europäischen Fonds für Regionalentwicklung (EFRE) stehen 577 Million Euro bereit, die über den Zeitraum von 2021 bis 2027 in Bayern verteilt werden.

Ein Teil der EU-Gelder wird dabei in Klimaschutzmaßnahmen fließen. „Mit dem EU-Geld werden wir im Zeitraum 2021 bis 2027 kraftvoll in die Zukunft Bayerns investieren können. Unser Programm ist modern, setzt Impulse für gleichwertige Lebensverhältnisse, Klimaschutz, Innovation und fördert kleine mittelständige Unternehmen“, sagt Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler). Sein Ministerium teilte mit, dass die Fördermaßnahmen in zwei übergeordnete Bereiche zu unterscheiden sind. Die Zuwendungen dienen demnach zum Zwecke der „Innovation und Wettbewerbsfähigkeit“ und des „Klima und Umweltschutz“.

Bayerns Ministerrat beschloss, dass knapp 150 Millionen Euro in die Forschungsinfrastruktur und den Technologietransfer investiert werden sollen. Von den Rund 178 Millionen Euro, die für die kleinen und mittelständischen Unternehmen bereitgestellt werden, sollen etwa 50 Million Euro direkt in Energieeffizienzmaßnahmen investiert werden. Zusätzlich sollen 19 Millionen Euro dabei helfen, dem Fachkräftemangel entgegenzutreten. Dem Ministerium zufolge werden die Gelder in überbetriebliche Bildungszentren gesteckt. Hinzu kommen weitere 64 Millionen für „grüne“ Kommunalmaßnahmen eingeplant werden. Besonders im Fokus stehen hier Energieeffizienzmaßnahmen und Sanierungen. Mit weiteren 51 Millionen Euro will der Freistaat Bayern die energetische Sanierung der staatlichen Liegenschaften vorantreiben.

Der Artikel wurde am 10.12.21 geändert, um richtig zustellen, dass ein Auslaufen des PV-Speicher-Förderprogramms nicht geplant war. Außerdem tellten wir richtig, dass die Förderung von Wallboxen bereits im November 2020 ausgelaufen war. Wir bitten das Misverständnis zu entschuldigen.

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