Meyer Burger sammelt frisches Kapital für beschleunigtes Wachstum an der Börse ein

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Meyer Burger will sich mit der Ausgabe neuer Aktien sowie einer grünen Wandelanleihe neue finanzielle Flexibilität verschaffen. Es werde angestrebt aus der Platzierung neuer Aktien brutto 80 Millionen Schweizer Franken – umgerechnet knapp 73 Millionen Euro – zu erlösen, teilte der Schweizer Konzern am Donnerstag mit. Die Aktien würden für 0,515 Schweizer Franken je Stück platziert, was einen Abschlag von rund vier Prozent auf den volumengewichteten Durchschnittskurs der letzten fünf Handelstage darstellt. Die neuen Aktien sollen voraussichtlich am kommenden Montag an der Schweizer Börse kotiert und zum Handel zugelassen werden. Für diesen tag sei auch die Zahlung und Abwicklung geplant.

Darüber hinaus hat die deutsche Tochtergesellschaft MBT Systems GmbH eine grüne, vorrangige, unbesicherte, garantierte Wandelanleihe in Höhe von 145 Millionen Euro platziert, wie es weiter hieß. Die Fälligkeit der Anleihe gibt Meyer Burger mit dem Datum 8. Juni 2027 an. Sie werde mit einer Stückelung von 100.000 Euro pro Anleihe zu 100 Prozentihres Nennwerts ausgegeben und sei mit einem Coupon von 3,5 Prozent pro Jahr ausgestattet, der halbjährlich nachträglich zahlbar ist. Die Anleihe ist Meyer Burger zufolge anfänglich wandelbar in etwa 247 Millionen Namenaktien des Unternehmens, die aus neu auszugebenden Aktien aus dem bedingten Aktienkapital unter Ausschluss der Bezugsrechte der bisherigen Aktionäre stammen. Der anfängliche Wandlungspreis sei auf 0.5868 Euro festgelegt, was einen Aufschlag von 25 Prozent über dem Ausgabepreis der neuen Aktien nach dem aktuellen Wechselkurs entspreche.

Das Schweizer Unternehmen hat im Mai mit dem Hochfahren seiner Zellproduktion in Thalheim sowie der Modulfabrik in Freiberg begonnen. Beide verfügen über eine nominale Produktionskapazität von 400 Megawatt. Die ersten Solarmodule will Meyer Burger im Juli an Kunden ausliefern. Mit den zusätzlichen finanziellen Mitteln will Meyer Burger den Wandel vom Photovoltaik-Anlagenbauer zum Zell- und Modulhersteller weiter vorantreiben. Die Erlöse aus der Emission der neuen Aktien seien für die Finanzierung und Refinanzierung neuer Investitionen bestimmt. Der Nettoerlös aus der grünen Wandelanleihe zur Finanzierung und Refinanzierung neuer Investitionen in „Eligible Green Projects“, die Meyer Burger in seinem „Green Financing Framework“ definiert habe, hieß es weiter. „Mit der erfolgreich abgeschlossenen Privatplatzierung der neuen Aktien und der grünen Wandelanleihe, welche beide überzeichnet waren, ist Meyer Burger bereit, die nächste Wachstumsphase zu beschleunigen – einschließlich des Eintritts in das Solarkraftwerk-Segment“, erklärte Gunter Erfurt, CEO von Meyer Burger.

Erst kürzlich hatte sich das Unternehmen ein Finanzierungsangebot mit einem Konsortialkreditvertrag über 125 Millionen Euro und einem Factoringvertrag über 60 Millionen Euro gesichert. Mit dem Geld soll der Ausbau der Produktionskapazitäten für die Heterojunction-Solarzellen und -Solarmodule beschleunigt werden. Bereits bis Ende 2022 sollen sie auf jeweils 1,4 Gigawatt steigen. Für die Zellproduktion hatte Meyer Burger dies bereits in seinen ursprünglichen Plänen vorgesehen. Nun sollen aber auch die Modul-Produktionskapazitäten im gleichen Maßstab ausgebaut werden, wobei noch keine endgültige Entscheidung für den Standort des zweiten Modulwerks gefallen sei. Diese will Meyer Burger im dritten Quartal treffen. Von seinen Plänen seine Heterojunction-Solarzellen an Dritte zu verkauft rückt das Unternehmen hingegen ab. Die neue Modulfabrik solle so konzipiert werden, dass sie vorrangig Module für Photovoltaik-Kraftwerke produziert, jedoch bei Bedarf und hoher Nachfrage auch das Dachanlagen-Segment bedienen könne. Für die Realisierung seiner zweiten Wachstumsphase benötigt Meyer Burger zusätzlich zur gewährten Fremdfinanzierung von 185 Millionen Euro weitere 260 Millionen Euro.

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