Northvolt erweitert Batteriefabrik in Schweden auf 60 Gigawattstunden Jahreskapazität

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Die Erweiterung der Unternehmenskapazitäten in den Bereichen Produktion, Recycling sowie Forschung und Entwicklung – dafür hat Northvolt gerade weitere 2,75 Milliarden US-Dollar (etwa 2,26 Milliarden Euro) Eigenkapital eingeworben. Neu an Bord sind mehrere Pensionsfonds, aber auch derzeitige Großaktionäre und Investoren haben an der Kapitalerhöhung teilgenommen. Allein Volkswagen beteiligte sich mit 620 Millionen US-Dollar (rund 509 Millionen Euro).

Wie Northvolt mitteilte, hat das schwedische Batterie-Unternehmen nun mehr als 6,5 Milliarden US-Dollar an Eigen- und Fremdkapital aufgebracht. Mit dem Geld soll bis 2030 die jährliche Produktionskapazität auf 150 Gigawattstunden erhöht werden. Unter anderem soll die Fertigungskapazität von Northvolts erster Gigafactory „Northvolt Ett“ im schwedischen Skellefteå von 40 auf 60 Gigawattstunden erweitert werden. Die Fabrik soll noch in diesem Jahr mit der Produktion beginnen. Auch die Einrichtung von Recyclingkapazitäten sei geplant, um bis 2030 etwa 50 Prozent des gesamten Rohstoffbedarfs aus recycelten Batterien beziehen zu können.

Um sein Kapazitätsziel für 2030 zu erreichen, rechne Northvolt derzeit mit dem Bau von mindestens zwei weiteren Gigafabriken in Europa in den kommenden zehn Jahren und prüfe aktiv die Möglichkeit, die nächste davon in Deutschland zu bauen. Zudem gehe das Unternehmen von einem enormen Wachstum in anderen Teilen der europäischen Wertschöpfungskette für die Batterieherstellung aus – von der Verarbeitung von Rohstoffen über die Komponenten- und Geräteherstellung bis hin zur Produktion von Batteriezellen und -systemen und dem Aufbau einer Recycling-Infrastruktur.

Wie Volkswagen mitteilte, hält der Automobilkonzern mit seiner aktuellen Beteiligung seinen Anteil von rund 20 Prozent an Northvolt konstant. Volkswagen hatte sich im Juni 2019 mit rund 900 Millionen Euro an Northvolt beteiligt und im Gegenzug rund 20 Prozent der Anteile sowie einen Sitz im Aufsichtsrat erhalten. Der Konzern will die Produktion von Batterie-Zellen in Zusammenarbeit mit Northvolt in Skellefteå konzentrieren und hat im März für 14 Milliarden US-Dollar (rund 11,5 Milliarden Euro) Batteriezellen bei dem schwedischen Partner bestellt. Die Fertigung dieser Zellen soll 2023 starten, danach soll das für Volkswagen vorgesehene Volumen schrittweise auf bis zu 40 Gigawattstunden Jahreskapazität ausgebaut werden.

In seiner zweiten Gigafabrik will Volkswagen in Salzgitter ab 2025 die Einheitszelle für das Volumensegment produzieren, perspektivisch ebenfalls bis zu 40 Gigawattstunden pro Jahr. Insgesamt will der Konzern bis 2030 gemeinsam mit Partnern sechs Zellfabriken in Europa in Betrieb nehmen, um den Hochlauf der E-Fahrzeug-Produktion abzusichern. Für die nächsten Zellfabriken nach Skellefteå und Salzgitter werden demnach derzeit mögliche Standorte und Partner geprüft.

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