AG Energiebilanzen: Photovoltaik und Biomasse stabilisierten den Anteil der Erneuerbaren bei Energieverbrauch und Energiemix

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Die Pandemie und das Wetter hat die Arbeitsgemeinschaft (AG) Energiebilanzen als wichtigste Faktoren für Änderungen beim deutschen Primärenergieverbrauch im ersten Quartal identifiziert. Im Vergleich zum Vorjahresquartal verminderte sich der Verbrauch ersten Berechnungen zufolge auf um 0,8 Prozent auf 3441 Petajoule beziehungsweise 117,5 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten. Für diesen Rückgang war demnach die im Zuge der Corona-Pandemie gesunkene Wirtschaftsleistung verantwortlich, außerdem hohe Energiepreise, steigende CO2-Kosten und der im Vergleich zum Vorjahr fehlende Schalttag.

Dass der Rückgang nicht stärker ausgefallen ist, lag den AG Energiebilanzen zufolge am Wetter. Die in allen drei Monaten spürbar kühlere Witterung habe für einen Anstieg beim Verbrauch von Heizenergien gesorgt. Wegen der gleichzeitig aufgetretenen Windflauten sei zudem vermehrt Strom aus fossilen Quellen eingesetzt worden. Daher sei es insgesamt im ersten Quartal zu einem höheren CO2-Ausstoß gekommen.

Mit Blick auf die erneuerbaren Energien hat die AG Energiebilanzen einen insgesamt um sechs Prozent verringerten Beitrag zur Energiebilanz im ersten Quartal berechnet – vor allem wegen einer um 21 Prozent geringeren Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen. Bei Windkraft an Land kam es demnach zu einem Minus von 35 Prozent, bei Windkraft auf See zu einem Minus von 17 Prozent ab. Der Beitrag der Photovoltaik sei hingegen stabil geblieben, ebenso der Beitrag der Biomasse.

Der Verbrauch an Steinkohle ist den AG Energiebilanzen zufolge im ersten Quartal 2021 um knapp neun Prozent gestiegen, vor allem im Zuge der Strom- und Wärmeerzeugung als Folge der kühlen und windarmen Witterung. Der Einsatz von Koks und Kohle in der Stahlindustrie nahm ebenfalls leicht zu. Auch der Verbrauch von Braunkohle hat sich in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres erhöht, und zwar um mehr als 26 Prozent. Dieser Anstieg entspricht den AG Energiebilanzen zufolge weitgehend der Entwicklung der Lieferungen an die Kraftwerke der allgemeinen Versorgung. Der erhebliche Anstieg beruhe im Wesentlichen auf dem Ausgleich der gegenüber dem Vorjahr deutlich geringeren Stromeinspeisung aus Windenergieanlagen. Auch bei der Kernenergie kam es demnach im ersten Quartal zu einem leichten Anstieg der Stromproduktion um 2,4 Prozent.

Der Verbrauch von Mineralöl hingegen ist im ersten Quartal um insgesamt 19,4 Prozent gesunken. Die stärksten Einbrüche verzeichneten demnach das Flugbenzin infolge des stark eingeschränkten Flugverkehrs sowie das Heizöl als Folge der gestiegenen Preise. Der Erdgasverbrauch hingegen erhöhte sich um fast elf Prozent. Hauptursache sei auch hier die deutlich kühlere Witterung sowie der Ersatz von Windstrom durch Strom aus Gaskraftwerken gewesen.

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