EUPD Research: Speicher verringern Lastspitzen im Stromnetz

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Nach der EEG-Novellierung hat die Anzahl an neu installierten Photovoltaik-Anlagen mit einer installierten Leistung zwischen 10 und 30 Kilowatt deutlich zugenommen. Das zeigt eine Analyse von EUPD Research im Auftrag des Speicherproduzenten E3/DC. Am hächsten ist die Dynamik demnach bei Anlagen zwischen 10 und 15 Kilowatt, deren Zubau im Vorjahresvergleich im Januar und Februar jeweils um etwa 200 Prozent und im März um mehr als 500 Prozent gestiegen sei.

Die Bonner Analysten weisen darauf hin, dass gleichzeitig der Strombedarf der Haushalte steigt. Denn anstelle von Gas zum Heizen und Kochen sowie Benzin oder Diesel beim Pkw werde zunehmend Strom für Wärmepumpen und E-Mobile eingesetzt. Es sei davon auszugehen, dass sich im Zuge dieser Elektrifizierung der Strombedarf eines durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalts etwa verdreifachen werde. Die Herausforderung sei nun, Stromangebot und -nachfrage in Einklang zu bringen. Denn während eine Photovoltaik-Anlage im Sommerhalbjahr zur Mittagszeit die höchste Stromerzeugung leiste, bestehe der größte Bedarf eines strombasierten Heizsystems im Winterhalbjahr und das Elektrofahrzeug werde bei Berufspendlern am Abend oder nachts geladen.

Die Analysten haben für ein Einfamilienhaus mit Photovoltaik-Anlage und Elektro-Pkw die Einspeisung und den Netzbezug von Strom mit und ohne Speicher verglichen. Ohne Speicher speist die Solaranlage demnach das Gros des generierten Stroms ins Netz ein und erreicht am frühen Nachmittag das Maximum mit 7,2 Kilowatt. Um 18 Uhr reiche die immer noch anhaltende Solarstromproduktion nicht mehr zum Aufladen des E-Autos aus, was eine sprunghafte Zunahme des Bezugs aus dem Stromnetz bedeute. Nach Abschluss des Ladeprozesses stehe dann wieder ein wenig Überschussstrom zur Einspeisung zur Verfügung, bevor nach Sonnenuntergang die Solarstromproduktion ende und der Netzbezug wieder starte.

Bei Verwendung eines Stromspeichers mit 14 Kilowattstunden kann jedoch nach den Berechnungen von EUPD Research das Laden des E-Mobils sowie der Stromverbrauch nach Sonnenuntergang aus dem Speicher bedient werden. Bei einer netzdienlichen Fahrweise könne die solare Stromeinspeisung begrenzt und die anfallende Stromnachfrage aus dem Stromnetz gepuffert werden. „Im Ergebnis vermindert der Einsatz des Speichers den Strombezug auf null und reduziert je nach Fahrweise die maximale Einspeiseleistung der Photovoltaik-Anlage deutlich“, so die Analysten. Die Betrachtung über ein Jahr zeige, dass ohne Stromspeicher zu keinem Zeitpunkt Einspeisung und Netzbezug ausgeglichen seien, während ein Speicher über fast die Hälfte des Jahres hinweg die Netzbelastung auf null reduziere. Zudem lasse sich mit einem Speicher der Eigenverbrauch von einem Drittel des Solarstroms auf 60 Prozent steigern – bei netzdienlicher Fahrweise seien es immer noch 55 Prozent.

 

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