Um den angestrebten Ausbau der erneuerbaren Energien umsetzten zu können, sind zuverlässige und schnelle logistische Prozesse entscheidende Erfolgsfaktoren. Die Covid-19 Pandemie aber auch die kürzliche Blockade des Suez-Kanals haben nachhaltige Auswirkungen auf globale Supply Chains: Die Nachfrage nach Transportvolumen ist hoch, während die Kapazitäten begrenzt sind. Dies führt gleichermaßen zu Preisanstiegen und Verzögerungen innerhalb der globalen Lieferketten. Der Management-Fokus liegt daher zunehmend auch auf der Sicherstellung reibungsloser logistischer Prozesse, die dank technologischer Innovationen in den letzten Jahren maßgeblich perfektioniert werden konnten. So sorgen wir beispielsweise mit unserem Tracking-Tool „Hellmann Smart Ocean“ für ein transparentes und reaktionsschnelles Supply Chain Management – auch in unvorhersehbaren Zeiten.
Die Herausforderungen für die Logistikbranche in der Corona-Krise sind dabei vielfältig. Insgesamt ist die Nachfrage nach Transportkapazitäten hoch. Als die Wirtschaft zu Beginn der Pandemie, Anfang 2020, für mehrere Wochen stillstand, erlebte die Branche einen noch nie dagewesenen Einbruch. Im zweiten und dritten Quartal des vergangenen Jahres hingegen stieg die Nachfrage rapide an, was maßgeblich auch dem Boom im Online-Handel geschuldet ist.
Die erhöhte Nachfrage steht jedoch einem reduzierten Angebot an Transportkapazitäten gegenüber: Seit Beginn der Pandemie bleiben große Teile der weltweiten Flugzeugflotte am Boden – bis heute. Dadurch geht ein erheblicher Teil der Cargo-Kapazitäten verloren, denn Waren werden zumeist im Frachtraum von Passagierflugzeugen transportiert. Es ist daher kein Wunder, dass die Nachfrage nach Transporten per Seeweg stetig steigt.
Doch auch hier sind die Kapazitäten und das Equipment begrenzt: Die Pandemie hat durch Quarantäne-Pflichten und angepasste Arbeitsprotokolle die Geschwindigkeit der Transportwege reduziert. Laut Sea-Intelligence weisen 86 Prozent der Frachtschiffe von Asien zur US-Westküste eine durchschnittliche Verspätung von mehr als 12 Tagen auf. Zeitgleich hat sich die Effizienz der Häfen vor allem in den USA deutlich verringert. Hinzu kommt die kürzliche Sperrung des Suez-Kanals, die den globalen Verkehr auf einer der wichtigsten Wasserstraßen der Welt nachhaltig beeinträchtigt und so die globalen Lieferketten noch weiter unter Druck setzt.
In diesem herausfordernden Umfeld rückte das Thema Logistik zunehmend in den Fokus der Unternehmensführung, da ohne eine effiziente Logistik weder die Produktion noch der Produktvertrieb funktionieren kann. Das gilt auch für die Solarindustrie.
Daher ist es für Unternehmen aktuell wichtiger denn je, schnell und flexibel auf Verzögerungen und Verschiebungen von Transportketten zu reagieren. Um die Transparenz innerhalb der Supply Chains zu erhöhen, haben wir „Smart Ocean“ entwickelt. Mit dem Tracking-System können Kunden Ihre Ware auf dem gesamten Transportweg in Echtzeit tracken und nachgelagerte Prozesse entsprechend anpassen. Der Mehrwert des Systems liegt konkret darin, komplexe Lieferketten aktiv zu steuern und gegebenenfalls Umladungen auf alternative Empfangshäfen rechtzeitig zu veranlassen. So kann das Logistik Management schnell und zuverlässig auf kurzfristig eintretende Verzögerungen innerhalb der Lieferkette reagieren. Im Zusammenspiel mit Predictive Analytics und Machine Learning wird das System darüber hinaus dauerhaft weiterentwickelt, um auch zukünftige Ereignisse innerhalb der Lieferkette effizient zu kalkulieren und nachgelagerte Prozesse entsprechend anzupassen.
— Der Autor Holger Meyer ist Global Vice President Renewable Logistics bei dem globalen Familienunternehmen Hellmann Worldwide Logistics. www.hellmann.com —
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… oder man kommt zu dem Schluss, dass man Waren doch besser in Europa produziert als in Asien. Man muss davon ausgehen, dass die Schiffahrt wesentlich teurer wird, wenn sie kein Schweröl mehr verbrennen darf, das Fliegen wesentlich teurer, wenn der CO2-Preis steigt. Massenware wie PV-Module lohnt sich dann nicht mehr um den halben Erdball zu schippern. Die Umwelt wird es danken, wir werden aber damit rechnen müssen, dass die lange Abwärtsbewegung beim Preis der PV-Module dauerhaft gebrochen ist, diese dann im Preis steigen, und auch die Anpassungsmechanismen der Einspeisevergütungen angepasst werden müssen. Bei den Auktionen ist das kein Problem, wenn die Maximalpreise für die Vergütungen nicht weiter sinken. Das auktionsfreie Segment sollte man möglichst schnell mit festen Preisaufschlägen für die verschiedenen Größenklassen und Flächenarten an die Ergebnisse der Auktionen koppeln. Das erspart langes Nachdenken, wie geänderte Marktbedingungen jetzt in eine neue Anpassungsformel umgesetzt werden könnten.
Und ob es sinnvoll ist, den Schiffbau zu subventionieren, kann man sich auch fragen. Jedes zusätzliche Schiff verbraucht zusätzliche Energie und verschmutzt die Ozeane noch dazu. Die Subvention von Energieverbrauch muss endlich ein Ende haben!