IRENA: Photovoltaik verzeichnet mit 3,8 Millionen Jobs die meisten Arbeitsplätze der Erneuerbaren-Branche weltweit

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Die erneuerbaren Energien sorgen weltweit weiterhin für neue Jobs. Der jährlich aktualisierte Bericht „Renewable Energy and Jobs“ der Internationalen Agentur für erneuerbare Energien (IRENA) zeigt, dass es im vergangenen Jahr rund 11,5 Millionen Arbeitsplätze in diesem Sektor gab, etwa eine halbe Million mehr als noch 2018. Die Photovoltaik sei dabei führend. Mit knapp 3,8 Millionen Jobs entfielen fast ein Drittel allein auf diesen Bereich. Dabei seien 87 Prozent der Jobs in den zehn Ländern konzentriert, die auch beim Zubau und der Herstellung der Photovoltaik-Produkte führend seien. 59 Prozent der Arbeitsplätze finden sich in China, gefolgt von Japan und den USA. Deutschland findet sich zwischen Brasilien und den Philippinen auf Platz neun (siehe Grafik unten). Bei der Windkraft lag Deutschland dem IRENA-Bericht 2019 zufolge noch auf Platz zwei hinter China, obwohl der Zubau deutlich geringer ausfiel als bei der Photovoltaik.

Regional verzeichnet weiterhin Asien die meisten Jobs der Erneuerbaren-Branche. Rund 63 Prozent aller Arbeitsplätze befänden sich in dieser Region. Die Region verteidigt damit ihren Status als Marktführer, wie es in der 7. Auflage des Berichts heißt. Allein in China arbeiten knapp 4,4 Millionen Menschen in dem Sektor. Im Vergleich dazu sind es in der EU rund 1,3 Millionen Menschen und in Deutschland 309.000. Hierzulande gab es damit gegenüber 2018 einen weiteren leichten Rückgang, wobei die Photovoltaik einen Zuwachs um rund 4000 Stellen verzeichnete. Den Höhepunkt an Jobs im Erneuerbaren-Sektor in Deutschland gab es 2011 mit rund 416.700 Arbeitsplätzen.

Hinter der Photovoltaik folgen Biokraftstoffe mit den meisten Jobs weltweit, wobei viele in der Landwirtschaft angesiedelt seien. Die Wasserkraft verzeichnet rund 2 Millionen Beschäftigte, dann folgt die Windkraft mit 1,2 Millionen Jobs. Knapp ein Drittel aller Arbeitsplätze weltweit sind mit Frauen besetzt, wie der Bericht weiter zeigt.

Um das Wachstum bei den Arbeitsplätzen in der Erneuerbaren-Branche beizubehalten braucht es IRENA zufolge umfassende politische Maßnahmen wie Bildungs- und Ausbildungsangebote oder eine Industriepolitik, die die Nutzung lokaler Kapazitäten stützt. Zudem hat die Organisation ermittelt, dass auf die Energiewende ausgerichtete Konjunkturprogramme zur Wiederbelebung der Wirtschaft nach der Corona-Krise allein in den nächsten Jahren zusätzlich bis zu 5,5 Millionen Arbeitsplätze schaffen könnten. Damit wäre bis 2050 dann im Erneuerbaren-Sektor bis zu 42 Millionen Jobs denkbar.

„Der Ausbau erneuerbarer Energien schafft Arbeitsplätze und steigert das lokale Einkommen sowohl auf den entwickelten als auch auf den sich entwickelnden Energiemärkten“, sagte IRENA-Generaldirektor Francesco La Camera. „Auch wenn heute nur eine Handvoll Länder an der Spitze steht, kann jedes Land sein erneuerbares Potenzial aktivieren sowie Maßnahmen ergreifen, um lokale Kapazitäten für die industrielle Entwicklung zu nutzen, und seine Arbeitnehmer ausbilden.“

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