Agora Energiewende: Mit Prosumer-Standardlastprofil Post-EEG-Anlagen weiterbetreiben

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Einen weiteren Lösungsansatz, um speziell private Photovoltaik-Dachanlagen nach Auslaufen der EEG-Einspeisevergütung wirtschaftlich weiterbetreiben zu könne, hat am Donnerstag Agora Energiewende vorgelegt. In der Studie „Wie weiter nach der EEG-Förderung? Solaranlagen zwischen Eigenverbrauch und Volleinspeisung“ stellt der Berliner Think Tank gemeinsam mit der Beratungsorganisation Regulatory Assistance Project den Ansatz vor. Kern der Idee: Das bestehende System von Standardlastprofilen wird um ein Solarstrom-Prosumer-Standardlastprofil ergänzt. Das könnte den Autoren zufolge eine teure Zählerumrüstung vermeiden, da nur eine Neuverdrahtung des Hausanschlusskastens notwendig wäre, wie sie auch bei den meisten neuen Kleinanlagen praktiziert werde.

Standardlastprofile bestimmen für unterschiedliche Gruppen von Stromverbrauchern, beispielsweise für Haushalte oder Gewerbebetriebe, welche Strommengen die jeweilige Gruppe in jeder Stunde des Jahres im Mittel benötigt. Stromvertriebe beschaffen auf dieser Basis die Energie für ihre Kunden – ein seit Jahrzehnten bewährtes System, das allerdings den Eigenverbrauch von Solarstrom bislang nicht berücksichtigt. „Weil mein Stromvertrieb gar nicht weiß, dass ich eine Solaranlage betreibe, beschafft er auch dann Strom für mich, wenn ich diesen gar nicht verbrauchen kann, weil gerade die Sonne scheint“, so Andreas Jahn vom Regulatory Assistance Project. „Diese unnötig beschafften Mengen müssen ausgeglichen werden – im schlimmsten Fall werden sie vernichtet. Das ist wirtschaftlich und ökologisch komplett unsinnig.“ Ein Solarstrom-Prosumer-Standardlastprofil hingegen würde den Eigenverbrauch beinhalten. Das könne Doppelbeschaffungen weitgehend vermeiden und es den Anlagenbetreibern ermöglichen, Solarstrom vom eigenen Dach zu beziehen und bei Bedarf Netzstrom zuzukaufen. Um Abweichungen zwischen dem Prosumer-Standardlastprofil und dem tatsächlichen Stromverbrauch gering zu halten, müssten die Standardlastprofile jährlich aktualisiert und die Netzbetreiber verpflichtet werden, die Differenzbilanzkreise transparent und aktiv zu bewirtschaften.

Einen Haken hat das Konzept allerdings. „Das Prinzip kommt an seine Grenzen, wenn jemand ein Elektroauto, einen Stromspeicher oder eine Wärmepumpe mit seinem eigenen Solarstrom betreibt“, so Jahn. „Diese Anwendungsfälle sind kaum in einer generellen, statistischen Betrachtung zu fassen, deshalb kommt man hier nicht um den Einsatz eines Smart Meters herum. Dann lohnt er sich aber auch.“

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