Meyer Burger schreibt im ersten Halbjahr 2020 hohen Verlust

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Für Meyer Burger stand das erste Halbjahr 2020 ganz im Zeichen seiner Transformation vom Maschinenbauer zum vertikal integrierten Zell- und Modulhersteller. Das Unternehmen will seine Produktionsmaschinen für die Heterojunction/SmartWire-Technologie in Zukunft nur noch exklusiv zum eigenen Gebrauch herstellen.

In dieser Phase der grundlegenden strategischen Neuausrichtung sank der Nettoumsatz von Meyer Burger im ersten Halbjahr 2020 wie erwartet deutlich – auf 51 Millionen Schweizer Franken (47 Millionen Euro), nach 122,6 Millionen Schweizer Franken (113,9 Millionen Euro) im ersten Halbjahr 2019. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag bei -27,5 Millionen Schweizer Franken (-25,6 Millionen Euro), im Vorjahreszeitraum erzielte Meyer Burger noch ein positives EBITDA von 14,5 Millionen Schweizer Franken (13,5 Millionen Euro). Das Konzernergebnis betrug im ersten Halbjahr 2020 -38,6 Millionen Schweizer Franken (-35,9 Millionen Euro); im Vorjahreszeitraum erwirtschaftete Meyer Burger einen Gewinn von 1,8 Millionen Schweizer Franken (1,7 Millionen Euro)

Das Unternehmen verbuchte in den ersten sechs Monaten dieses Jahres Aufträge im Wert von 32,2 Millionen Schweizer Franken (29,9 Millionen Euro), gegenüber 94 Millionen Euro (87 Millionen Euro) im ersten Halbjahr 2019.

Um die Neuausrichtung finanzieren zu können, hat die Gesellschaft eine Kapitalerhöhung mit einem Bruttoerlös von 165 Millionen Schweizer Franken (153 Millionen Euro) erfolgreich abgeschlossen, nachdem die Aktionäre dem auf der außerordentlichen Generalversammlung vom 10. Juli 2020 zugestimmt hatten. Im Zuge des Strategiewechsels hat Meyer Burger zudem das Mikrowellen- und Plasmatechnologie-Unternehmen Muegge GmbH mit Sitz im deutschen Reichelsheim an die Beteiligungsgesellschaft HQ Equita verkauft. Das führte zu einem Cash-Zufluss von rund 24 Millionen Schweizer Franken (22 Millionen Euro) sowie einem Buchgewinn von etwa 4 Millionen Schweizer Franken (3,7 Millionen Euro).

Produktionsstart für Zellen und Module im 2. Quartal 2021

Meyer Burger bekräftigt, im 2. Quartal 2021 mit der Fertigung eigener Solarzellen und Module beginnen zu wollen. Das geschieht im «Solar Valley» in Bitterfeld-Wolfen (Sachsen-Anhalt) sowie in Freiberg (Sachsen). In Bitterfeld-Wolfen mietet Meyer Burger Gebäude des ehemaligen Solarzellenherstellers Sovello an. Hier will das Unternehmen mit der proprietären Heterojunction-Technologie hocheffiziente Solarzellen herstellen. In Freiberg werden die Zellen in einer Produktionsanlage des ehemaligen Solarworld-Konzerns zu SmartWire-Modulen weiterverarbeitet.

Die Kapazitäten zum Produktionsstart im ersten Halbjahr 2021 werden bei jährlich 400 Megawatt in der Solarzellen- und 400 Megawatt in der Modulproduktion liegen. Der Verwaltungsrat rechnet damit, dass die neu ausgerichtete Meyer Burger Gruppe bereits mit diesem Produktionsvolumen einen operativen Gewinn erreichen kann. Vorgesehen ist  ein weiterer Ausbau bis zu fünf Gigawatt.

 

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