7C Solarparken steigert Ergebnis 2019 weiter – Rückgang 2020 prognostiziert

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Ende Februar konnte 7C Solarparken die Erhöhung seines IPP-Portfolios auf 201 Megawatt verkünden. Bereits in den Monaten davor hatte das Bayreuther Unternehmen kräftig neue Photovoltaik-Projekte und im Betrieb befindliche Anlagen zugekauft und damit sein Portfolio sukzessive ausgebaut. Daher konnte es am Mittwoch auch verkünden, dass es die eigene Prognose für 2019 erneut übertroffen habe. So sei das EBITDA auf das Rekordergebnis von 38,1 Millionen Euro gesteigert worden – 3 Millionen Euro mehr als 2018. Dies sei zum einen auf die Steigerung des IPP-Portfolios von 154 auf 190 Megawatt zurückzuführen. Zum anderen aber auch auf erneute überdurchschnittliche Wetterbedingungen und eine Reihe von Einmaleffekten, darunter einem Vergleich mit einem Modullieferanten, hieß es weiter. 7C Solarparken habe durch zwei Kapitalerhöhungen zudem die Eigenkapitalquote auf 32,3 Prozent steigern können.

Dies sei gerade in den derzeit unsicheren Zeiten von großer Bedeutung, heißt es vom Unternehmen weiter. 7C Solarparken zeigt auf, welche Risiken es für das laufende Geschäftsjahr sieht. Denn anders als die bisher günstigen Wind- und Sonnenbedingungen vermuten lassen, werden auch Betreiber großer Erneuerbaren-Anlagen die Auswirkungen der Eindämmungsmaßnahmen der Corona-Krise zu spüren bekommen. Basierend auf einem voll funktionsfähigen Bestandsportfolios von 201 Megawatt bis Ende Juni, ohne weitere Zukäufe 2020 und der Rückkehr zu moderaten Bestrahlungsjahr rechnet 7C Solarparken von einem EBITDA von 36 Millionen Euro für das laufende Jahr aus. Grund sei vor allem die steigende Zahl der Stunden mit negativen Strompreisen seit Beginn der Eindämmungsmaßnahmen in Deutschland. Nach dem EEG erhalten Betreiber großer Photovoltaik-Anlagen in der verpflichtenden Direktvermarktung keine Vergütung für den eingespeisten Strom, wenn diese Perioden sechs Stunden oder länger andauern.

7C Solarparken geht aktuell davon aus, dass Lockdown wegen der Corona-Krise bis Ende Juni bestand haben wird. Der Vorstand rechnet nach ersten vorsichtigen Schätzungen wegen der negativen Strompreis-Perioden mit etwa 400.000 Euro weniger Einnahmen. Dies entspricht etwa einem Prozent der Jahreseinnahmen. Zudem erhöhe sich durch die derzeitige Situation auch das Risiko von Anlageausfällen, da einige Aufdachanlagen von Industrie und Einzelhandel nicht mehr zugänglich sind. Die erforderlichen Wartungspläne sind aufgrund von Schwierigkeiten bei der Unterbringung und Logistik des Personals nur schwer mit eigenem Personal zu erfüllen, wie es weiter hieß. 7C Solarparken strebe aus diesem Grund auch eine Partnerschaft mit einer externen Firma an. Neben diesen Folgen seien auch Verzögerungen beim Bau neuer Anlagen zu erwarten und auch der PPA-Markt liege infolge der niedrigen Strompreise derzeit auf Eis. Insgesamt nimmt der Vorstand derzeit einen negativen Effekt von 800.000 Euro auf das EBITDA wegen der Corona-Krise an.

Langfristig sieht 7C Solarparken seine Wachstumsziele jedoch intakt. Auch hält der Vorstand an den Plänen fest, das IPP-Portfolio in diesem Jahr auf 220 Megawatt auszubauen. Vorstandschef Steven De Proost gibt sich auch insgesamt zuversichtlich. „Für 7C Solarparken hat es Priorität, dass alle unsere Photovoltaik-Anlagen mit einem Minimum an Betriebsunterbrechungen weiterhin Strom produzieren“, betonte er. „Wir sind hervorragend aufgestellt, da 84 Prozent unserer Einnahmen aus Photovoltaik-Anlagen stammen, die vor 2016 in Betrieb genommen wurden, so dass selbst negative Preise keinen Einfluss auf deren Produktion haben.“ Die Regelung gilt erst für Photovoltaik-Anlagen in der verpflichtenden Direktvermarktung, die seit 2016 in Betrieb gegangen sind. Auch Enervis hatte dazu unlängst eine Kurzstudie erstellt und auf möglicherweise erhebliche Einnahmeeinbußen für die Betreiber hingewiesen.

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