Extinction Rebellion (XR) will Berlin ab Montag lahmlegen

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„Wir werden friedlich, zivil und ungehorsam sein – Treffpunkt am 07.10. um 12:05 am Potsdamer Platz.“ So steht es auf der Website von Extinction Rebellion (XR) zur Ankündigung seiner Aktionswelle in Berlin. Diese ist Teil einer zweiwöchigen Welle von Aktivitäten der Gruppe in Großstädten rund um die Erde. „Extinction Rebellion wird eine pinke Arche errichten, die ganz im Zeichen unserer ersten Forderung “Sagt die Wahrheit” steht. Die Arche soll wachrütteln und steht sinnbildlich dafür, dass eine globale Katastrophe biblischen Ausmaßes genau jetzt stattfindet“, heißt es mit Blick auf die Kampagne von XR in Berlin, die mindestens eine Woche lang dauern wird.

Die Gruppe will die Bundesregierung zu einem engagierteren Handeln in der Klimapolitik bewegen. Mit den Aktionen will XR auf die Dringlichkeit und Notwendigkeit von Veränderungen aufmerksam machen und eine echte klimapolitische Wende herbeiführen, wie es auf der Website heißt. „Denn alles was bisher geplant wurde, reicht nicht – das Klimapaket ist ein Witz und die Ignoranz der Politik führt uns an das Ende einer lebenswerten Welt“, so die Kritik.

Die Aktivisten planen mehrere größere und kleinere Aktionen, manche davon sollen auch spontan entstehen. „Für diese Rebellion liegt unser Fokus auf der Schließung symbolischen und politischer Orte im Zentrums Berlins, um die Bundesregierung unter Druck zu setzen, unsere drei Forderungen zu erfüllen.“ Diese lauten: „sagt die Wahrheit, handelt jetzt, Politik neu leben“.

Bereits am Samstag (5. Oktober) startet ein Klimacamp am Kanzleramt. Es wird Extinction Rebellion zufolge bis zum 13. Oktober andauern. Ziel sei die Regierung zu bewegen, eine Bürgerversammlung einzuberufen, die die notwendigen Maßnahmen für Klimagerechtigkeit und gegen die ökologische Katastrophe erarbeiten und beschließen soll. Am Sonntagnachmittag ist HTW-Professor Volker Quaschning eingeladen, einen Input aus Expertensicht zu liefern.

Clean Energy Wire zitiert den XR-Aktivisten Lu Yen Roloff auch mit der Forderung, dass die Bundesregierung den Klimanotstand ausrufen solle. Zudem müsse die deutsche Politik Maßnahmen ergreifen, damit bis 2025 die Treibhausgasemissionen auf netto Null sinken. Das Ziel der Bundesregierung ist es dagegen, die Emissionen bis 2050 um 80 bis 95 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren. Nach Roloffs Angaben sollen die Proteste in Berlin mindestens eine Woche andauern. Dazu werden außerdem tausende Aktivisten von mehr als 100 regionalen Gruppen aus ganz Deutschland sowie auch Polen, Schweden und Dänemark erwartet, die sich den Protesten anschließen.

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