Zehn Monate lang haben 26 Experten unter Leitung des Fraunhofer-Instituts für Solar Energiesysteme ISE an der Entwicklung des „Masterplan Solarcity“ für Berlin gearbeitet. In der vergangenen Woche ist er der zuständigen Wirtschafts- und Energiesenatorin Ramona Pop (Grüne) übergeben worden. Er enthält einen Katalog mit 27 Maßnahmen zur Beschleunigung des Photovoltaik-Ausbaus in der Hauptstadt sowie eine begleitende Studie des Fraunhofer ISE.
Die positive Nachricht vorweg: „Die Expertenempfehlung zeigt: Die Solarwende in Berlin ist möglich! Es ist genügend Potenzial vorhanden, um 25 Prozent unseres Strombedarfs aus Sonnenenergie zu produzieren.“ Dies hob Pop nach der Übergabe hervor, betonte jedoch zugleich, dass der regulative Rahmen verbessert werden müsse. Allerdings sei hierfür die Bundesregierung gefragt. „Wir werden nicht müde, sie an ihre Verantwortung zu erinnern. Auf Landesebene werden wir weiterhin alles tun, um vorhandene Spielräume ausnutzen“, so Pop weiter. Sie versprach „viel Elan“ für die Umsetzung.
Die Experten aus der Energie- und Solarwirtschaft, Wohnungswirtschaft, Verbänden und Interessenvertretungen, Landesunternehmen, Wissenschaft und der Verwaltung haben neun Handlungsfelder definiert, auf die sie die 27 Maßnahmen beziehen. Gleichmaßen geht es dabei um die Schaffung von Anreizen und besseren Rahmenbedingungen wie auch um den Abbau von Barrieren und die Notwendigkeit von öffentlichen Informationen. Der Maßnahmenkatalog definiert auch, welche Aspekte bei der Prüfung einer Solarpflicht zu beachten sind, wie es von der Senatsverwaltung heißt.
Ende 2018 waren in Berlin Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 106 Megawatt installiert. Um ein Viertel des Strombedarfs mit Photovoltaik im Jahr 2050 zu decken, muss die installierte Leistung auf 4400 Megawatt steigen. Die Studie zum „Masterplan Solarcity“ zeigt dabei, dass vor allem private Akteure und landeseigene Unternehmen dafür Photovoltaik-Anlagen installieren müssten. Die Experten empfehlen dafür, Partnerschaftsvereinbarungen zwischen den Akteuren und dem Senat zu schließen. Grundsätzlich wird das Photovoltaik-Potenzial auf eine installierte Photovoltaik-Leistung von rund neun Gigawatt geschätzt, die nach der Studie technisch machbar sind. Die Studie gibt zudem Aufschluss über das Photovoltaik-Potenzial aufgeschlüsselt nach eigentümergruppen, Nutzungsarten und Bezirken.
Nach Ansicht der Experten sind die von ihnen vorgeschlagenen Maßnahmen geeignet, um den Photovoltaik-Ausbau in Berlin in den kommenden fünf Jahren deutlich zu intensivieren. Sie sind zudem verschiedenen priorisiert. Die Experten empfehlen, nicht nur einzelne, sondern die Mehrzahl oder alle Maßnahmen parallel umzusetzen, „da erst durch das Zusammenwirkung von Öffentlichkeitsarbeit, Abbau von Barrieren, Stärkung von Initiativen und dem Anreiz der Nachfrage durch Förderprogramme die gewünschte starke Marktdynamik entsteht“.
Als nächster Schritt wird jetzt auf Basis der Expertenempfehlungen ein Konzept für die Umsetzung entwickelt. Dies soll im Herbst vom Senat beschlossen werden.
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.
Ich verstehe den tieferen Sinn des Artikels im Moment nicht.
Versorgungssicherheit kann sich nicht am Tagesgang der Solareinstrahlung orientieren.
Wozu brauchte diese Gremium geschlagene 10 Monate, um zu der Erenntniss zu kommen, dass noch ein paar mehr an PV-Panel in Berlin der alternativen Stromproduktion gut tun würden?
Nein, danke. Solche diffusen Artikel möchte ich eigentlich nicht mehr lesen.
Wir stehen vor den Herrausforderung des Ausstieges des unsäglichen Atomzeitalters und auch des Ausstieges, für die verbrennungsorientierten Energeierzeugung; und jetzt kommt eine Gruppe um die Ecke, die verkündet: es wäre geschickt mehr PV in Berlin zu installieren.
Wurde schon eine Antwort gefunden, wer um 20:00 Uhr die Leuchreklamen co2-neutral betreiben soll, wenn die Sonne bereits untergeganden sein wird.
Wpeak hat absolut Nichts mit konstanter Netzfrequenz und Versorgungsicherheit zu tun.
Wir sollten hier deutlich zwischen Maximalleistung Ppeak und Stromerzeugung, genannt kWh unterscheiden. Die Energieversorger schauen nur nach Ppeak; die Politiker nach denprifitableren Nachrichten.
Wahrscheinlich werden fossile Kraftwerke für den Einsatzfall im Hintergrund für deren Hochlauf im Hintergrung am Laufen gehalten. Danke.
Ich verstehe es nicht; bitte belehere mich Jemand eines Besseren.
Thomas