Lightyear stellt Prototypen seines Langstrecken-Solarautos vor

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Der Autogipfel im Kanzleramt zu Beginn dieser Woche brachte wenig Zählbares. Die Entwicklung von Elektrofahrzeugen schreitet ebenfalls langsam voran. Ein Langstrecken-Solarauto soll in absehbarer Zukunft hinzukommen. Am Dienstag präsentierte Lightyear seinen Prototypen im niederländischen Katwijk einem ausgewählten Publikum aus Investoren, Kunden, Partnern und Medien. „Dieser Tag läutet eine neue Ära des Fahrens ein“, versprach Lex Hoefsloot, CEO und Mitbegründer von Lightyear. „Zwei Jahre Träumen, Entwickeln und harte Arbeit haben zu diesem Meilenstein geführt, der uns unserer Mission einen großen Schritt näherbringt: Wir wollen saubere Mobilität für alle zugänglich zu machen.“

Allerdings wird der „Lightyear one“ für die breite Masse noch zu teuer sein. Ab 2021 soll die Produktion starten und die ersten 500 Fahrzeuge voraussichtlich ausgeliefert werden. Eine Reservierung ist für den Preis von 119.000 Euro über die Website möglich.

Das niederländische Unternehmen ist 2016 von Absolventen des Solar Team Eindhoven gegründeten worden. Sie hatten mit ihrem eigens entwickelten Solarauto, 2013, 2015 und 2017 die Bridgestone World Solar Challenge gewonnen. „Mit dem Lightyear One wollen wir zeigen, dass wir mit unserer Technologie eines der nachhaltigsten Autos des Marktes bauen können, das gleichzeitig hohen Komfort bietet“, so Hoefsloot weiter. Dabei seien Leistung und Performance sehr wichtig, aber die Entwickler arbeiteten zudem an der verbesserten Effizienz und Sicherheit des Fahrzeugs.

„Hauptziel dieses Autos ist es, dort anzusetzen, wo Elektroautos an ihre Grenzen stoßen. Die Forschung hat gezeigt, dass Reichweite und fehlende Lademöglichkeiten immer noch die größten Bedenken sind, die es hinsichtlich der Elektromobilität gibt“, sagte Hoefsloot. Lightyear versuche daher, durch die Photovoltaik-Nutzung die Reichweite der Fahrzeuge ohne Aufladung zu verlängern. Mit einer relativ kleinen Batterie könne der „Lightyear one“ eine Reichweite von bis zu 725 Kilometern erreichen. Der Energieverbrauch des Autos, das aus Hghtech-Materialien mit geringem Gewicht gefertigt werden soll, sei gering. Durch die direkte Aufladung des Fahrzeugs durch die Sonne könnte Energie für bis zu 20.000 Kilometer im Jahr bereitgestellt werden, hieß es weiter. Zudem seien alle Ladeoptionen integriert. Neben normalen Ladestationen sei daher auch ein Aufladen an einer „normalen“ 230-Volt-Steckdose möglich. Über Nacht lasse sich damit eine Aufladung erreichen, die eine Fahrt bis zu 400 Kilometer ermögliche, hieß es weiter.

Lightyear hat den Massenmarkt für sein solarbetriebenes Langstreckenauto im Blick. „Da neue Technologien hohe Stückkosten beinhalten, müssen wir in einem exklusiven Markt starten“, sagte Hoefsloot. „Die nächsten Modelle, die wir entwickeln wollen, werden deutlich weniger kosten.“ Darüber hinaus wolle Lightyear künftige Modelle auch für autonome und gemeinsame Fahrzeugflotten bereitsstellen, die sich den Kaufpreis dann teilen könnten. Ein anderes Plus seien die niedrigen Betriebskosten, die günstige Kilometerpreise während der Nutzung der Fahrzeuge ermöglichten. Ein nahes Ziel von Lightyear sei es jedoch, „wirklich nachhaltige Autos zu bauen, die erschwinglicher in der Nutzung sind als die Kosten für das Benzin, das benötigt wird, um ein Verbrennungsauto zu fahren“.

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