Insgesamt ist laut Trendforce das Problem der Photovoltaik-Überkapazitäten akuter geworden. Wie die Analysten der Trendforce-Abteilung Energytrend in ihrem aktuellen Gold Member Solar Report darlegen, wird die netzgebundene Photovoltaik 2018 um 96 Gigawatt steigen. Die tatsächliche Nachfrage werde jedoch nur bei etwa 86 Gigawatt liegen, da Investoren vor allem in China und den USA einen Teil der für 2018 geplanten Photovoltaik-Käufe bereits 2017 getätigt hätten. Gleichzeitig gehen die Analysten davon aus, dass die globalen Produktionskapazitäten für Photovoltaik-Zellen und -Module jeweils auf fast 150 Gigawatt wachsen werden. Insgesamt sei das Problem der Überversorgung akuter geworden.
Wie Trendforce weiter berichtet, lag von 2013 bis 2017 die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate der gesamten Photovoltaik-Nachfrage über 20 Prozent. Dieses starke Wachstumsszenario werde sich wohl nicht fortsetzen, nicht zuletzt da in einigen Ländern die Photovoltaik-Förderung auslaufe. Der Markt trete jedoch nicht nur in eine Phase der Stagnation ein, sondern verschiebe sich auch regional – beispielsweise wegen neu eingeführter Schutzzölle in Indien sowie der Abschaffung von Mindesteinfuhrpreisen und Ausgleichszöllen in der EU. Vor diesem Hintergrund weist Analyst Lions Shih darauf hin, dass in Zukunft länder- oder regionsspezifische Indikatoren eine größere Rolle spielen werden. Als Beispiele nennt er die Einspeisetarifregelung eines Landes und die Strompreise, die im Rahmen von Ausschreibungen für Photovoltaik-Kraftwerke festgelegt werden, sowie die Ziele für die Netzparität.
Shih geht von einer Konsolidierung unter den Produzenten und Entwicklern von Photovoltaik-Kraftwerken aus. Kleinere Solarunternehmen stünden vor großen Herausforderungen, da sie von größeren und wachsenden Wettbewerbern aus dem Markt gedrängt würden. In Taiwan hätten sich die drei heimischen Solarunternehmen Gintech, Neo Solar Power und Solartech zusammengeschlossen, um sich am Markt zu behaupten; andere taiwanesische Solarfirmen hätten Personal entlassen und die Produktionskapazität reduziert – alles notwendige Schritte angesichts der Marktsituation. Es werde erwartet, dass Photovoltaik-Hersteller in China ähnliche Maßnahmen ergreifen, einschließlich Fusionsabkommen und Kapazitätsabbau bis hin zu Fabrikschließungen.
Wie die Analysten weiter berichten, sind die Modulpreise in China zwischen dem ersten und dem dritten Quartal 2018 für konventionelle monokristalline Produkte um 19,8 Prozent und für multikristalline Produkte um 25,5 Prozent gesunken. Wenn Solarstrom in China bis zum dritten Quartal 2019 der Netzparität nahe kommen solle, müssten die Preise innerhalb der kommenden neun Monate um weitere 2,8 beziehungsweise 9,8 Prozent fallen. Das würde die Hersteller in verschiedenen Bereichen der Lieferkette unter Druck setzen, ihre Kosten weiter zu senken.
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