Meyer Burger senkt nach chinesischem Photovoltaik-Politikwechsel seine Umsatzerwartungen

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Die Meyer Burger Technology AG hat in den ersten sechs Monaten ihr Nettoergebnis wieder in die Gewinnzone gebracht. Dies sei auf die eingeleiteten Kostenoptimierungsmaßnahmen zurückzuführen, darunter die Schließung nicht profitabler Geschäftseinheiten, teilte der Schweizer Technologiekonzern am Donnerstag mit. Demnach verbesserte sich der Umsatz im ersten Halbjahr um neun Prozent auf 232,3 Millionen Schweizer Franken gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Sein EBITDA habe Meyer Burger dabei auf 29,2 Millionen Schweizer Franken mehr als vervierfacht. Unter dem Strich blieb ein EBIT von 14,9 Millionen Schweizer Franken und ein Reingewinn von 8,3 Millionen Schweizer Franken. Im ersten Halbjahr 2017 schrieb Meyer Burger noch klare Verluste.

Allerdings blickt das Unternehmen mit einigen Sorgenfalten in die Zukunft.  So sei das Marktumfeld für Photovoltaik-Zulieferer in den vergangenen Monaten stark von einer sich verschärfenden Handelskrise zwischen den USA und China geprägt gewesen. Hinzu komme die Ankündigung der Regierung in Peking von Ende Mai, den Photovoltaik-Zubau im eigenen Land sowie die Förderung deutlich zu reduzieren. Beides habe dazu geführt, dass sich die Photovoltaik-Hersteller mit neuen Investitionen deutlich zurückhielten, heißt es bei Meyer Burger weiter. Der Auftragseingang habe daher unter den Erwartungen gelegen. Er belief sich nach der Veröffentlichung auf 137,9 Millionen Schweizer Franken – im ersten Halbjahr 2017 waren es noch 308,5 Millionen Schweizer Franken. Der Auftragsbestand lag demnach mit 240,9 Millionen Schweizer Franken ebenfalls deutlich unter Vorjahresniveau.

Aufgrund der schwindenden kurzfristigen Investitionsbereitschaft habe das Unternehmen seine Umsatzprognose für das laufende Jahr gesenkt. Es werde nun von einem Nettoumsatz zwischen 400 und 440 Millionen Schweizer Franken ausgegangen. Die Erwartungen der EBITDA-Marge von rund zehn Prozent blieben jedoch bestehen. Langfristig glaubt der Vorstand von Meyer Burger zudem, dass die Wachstumszenarien für die Photovoltaik-Industrie weiter intakt seien. Zudem sei ein für das Unternehmen positiver Trend zu hocheffizienten Solarzellen und Solarmodulen zu erkennen.

Ende vergangenen Jahres hatte Meyer Burger die Reorganisation seines Schweizer Produktionsstandortes Thun angekündigt. In diesem Zuge werden auch zahlreiche Arbeitsplätze wegfallen. Im April schloss Meyer Burger eine Vereinbarung mit dem spanischen Unternehmen Mondragon Assembly Group für die gemeinsame Entwicklung von Modul-Equipment und Auslagerung der Produktion ihrer SmartWire Connection Technology (SWCT)-Anlagen. Der Produktionsstart des SWCT-Equipments bei Mondragon sei für Januar 2019 geplant, hieß es dazu. Kurz danach verkündete Meyer Burger den Verkauf seiner Geschäftseinheit Solarsysteme an ein Team um Ex-Vorstand Patrick Hofer-Noser. Dieses überführte die „Mega Slate“-Produkte in das eigens gegründete Unternehmen 3S Solar Plus AG. Dieses agiert seit kurzem komplett eigenständig am Markt.

Mit Flex hat Meyer Burger mittlerweile ein Manufacturing Services Agreement für die Produktion von Photovoltaik-Diamantdrahtsägen unterzeichnet. Der Partner werde den Produktionsstandort von Meyer Burger im chinesischen Suzhou im Januar 2019 übernehmen. Die eigenen Herstellungsaktivitäten am Schweizer Standort Thun würden daher bis zum Jahresende eingestellt. Meyer Burger kündigte zugleich weitere strukturelle Maßnahmen an, mit denen die Profitabilität langfristig gesichert werden soll und sich das Unternehmen besser gegen die Volatilität des Marktes absichern will. Das Programm werde in den kommenden Wochen finalisiert. Details werde Meyer Burger am 16. Oktober veröffentlichen. Es sei geplant, die Maßnahmen zeitnah umzusetzen, hieß es.

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