Land Brandenburg fördert Oxford PV mit 3,1 Millionen Euro

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Der brandenburgische SPD-Wirtschaftsminister Albrecht Gerber hat am Donnerstag einen Fördermittelbescheid über 3,1 Millionen Euro an die Oxford Photovoltaics Germany GmbH übergeben. Das Geld für die deutsche Tochter von Oxford PV kommt dabei aus dem Programm „Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ von der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB), wie das Ministerium mitteilte. „Die Förderung der ILB für die Pilotlinie in Brandenburg ermöglicht es uns, die Perowskit-Technologie von der Laborgröße auf die marktübliche Wafergröße aufzuskalieren und schließlich bis zur Produktreife weiterzuentwickeln“, sagt Frank Averdung, CEO von Oxford PV.

15 Millionen Euro will der Photovoltaik-Hersteller in die Produktionsstätte zur Entwicklung, Herstellung und zum Vertrieb von Solarzellen investieren. Bereits im November 2016 übernahm Oxford PV zu diesem Zweck der ehemalige Forschungs- und Entwicklungsstandort von Bosch in Brandenburg/Havel. „Bei der Standortentscheidung konnte sich Brandenburg gegen zahlreiche andere internationale Standorte durchsetzen“, sagte Minister Gerber beim Unternehmensbesuch am Donnerstag. Für den Standort hätten eine gut ausgebaute Verkehrslogistik, hoch qualifizierte Mitarbeiter, insbesondere Entwicklungsingenieure, sowie die große Expertise von Dienstleistern und Lieferanten in der Region im Photovoltaik-Bereich gesprochen. „Ich bin überzeugt, dass sich die Produktionsstätte von Oxford PV zu einem Leuchtturm entwickeln wird, der Maßstäbe setzen und weit über die Region hinausstrahlen wird“, sagt Gerber.

Oxford PV will die Perowskit-Technologie in Form sogenannter Tandem-Solarzellen, die neben Perowskit auch aus Silizium bestehen, auf den Markt zu bringen. So soll künftig der Wirkungsgrad von Siliziumzellen weiter erhöht werden. Seit 2009 hat sich der Wirkungsgrad bei Perowskit-Solarzellen von vier Prozent auf knapp 23 Prozent gesteigert. „Mittelfristig wollen wir durch die Tandem-Bauweise einen Wirkungsgrad von über 30 Prozent erreichen“, sagt Oxford PV-CEO Averdung.

Bereits vor längerem hat das Unternehmen für die Markteinführung der Module eine Kooperation mit „einem führenden Zell- und Modulhersteller“ gemeldet. Um wen es sich dabei genau handelt, gab das Unternehmen auf Nachfrage von pv magazine aus vertraulichen Gründen nicht bekannt. Nächstes Jahr soll die Produktion losgehen. Das Unternehmen hat aber früheren Angaben zufolge am Standort in Brandenburg damit begonnen, den Werkstoff Perowskit im industriellen Maßstab für Solarzellen mit einer Tandemstruktur aus Silizium und Perowskit einzusetzen.

Mit der Investition in die Pilotanlage sind dem brandenburgischen Wirtschaftsministerium zufolge 18 neue Arbeitsplätze verbunden. Bereits vor wenigen Wochen hatte Oxford PV ein Darlehen über 15 Millionen Euro von der Europäischen Investitionsbank bekommen. Seit Anfang des Jahres kooperiert das Unternehmen bei der Entwicklung der Perowskit-Produktion mit dem Helmholtz-Zentrum Berlin.

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