Oxford Photovoltaics bekommt 15 Millionen Euro für Perowskit-Solarzellen-Produktion

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Oxford Photovoltaics Deutschland hat eine Finanzierung von 15 Millionen Euro von der Europäischen Investitionsbank (EIB) erhalten. Wie das Unternehmen mit Sitz in Berlin mitteilte, will es mit dem Geld seine Perowskit-Silizium-Solarzelle aus dem Labor auf den Markt bringen. Oxford Photovoltaics Deutschland ist eine Tochtergesellschaft von Oxford Photovoltaics Ltd., Anbieter von Perowskit-Solarzellen und Spin Off der Universität Oxford.

Die Perowskit-Technologie dürfte die Wirtschaftlichkeit von Solarzellen aus Silizium künftig erheblich verändern, sagt Frank Averdung, CEO der Oxford Photovoltaics. Bereits jetzt habe das Unternehmen in der Entwicklung erhebliche Fortschritte erzielt: „An unserem Standort in Brandenburg haben wir bereits damit begonnen, den Werkstoff Perowskit im industriellen Maßstab für Solarzellen mit einer Tandemstruktur aus Silizium und Perowskit einzusetzen“, sagt Averdung. Gemeinsam mit einem großen Modulhersteller soll jetzt die neue Technologie in die industrielle Produktion überführt werden. 2019 soll die Produktion dann losgehen, wie es auf Nachfrage von pv magazine heißt.

Oxford Photovoltaics ist eine der Firmen, die Perowskite mit ihrer besonderen kristallinen Struktur einsetzen. In den letzten Jahren konnte im Labor der Wirkungsgrad darauf basierender Zellen in rasantem Tempo gesteigert werden. Kombiniert man Perowskite mit kristallinem Silizium, erhält man Tandem-Zellen. Theroretisch können sie höhere Wirkungsgrade als die derzeit gebäuchlichen Siliziumzellen erreichen. Durch die Perowskit-Technologie kombiniert mit herkömmlichen Siliziumzellen in den Tandem-Zellen könnten Silizium-Solarzellenhersteller die Möglichkeit die Effizienz um mindestens 20 Prozent erhöhen, so das Unternehmen.

Das Darlehen soll konkret dabei helfen, die im Labor erprobte Technologie in einer Demonstrationsanlage anzuwenden. Entsprechend angepasst könne diese dann zur industriellen Herstellung von Wafern eingesetzt werden.

Die EIB fördert erstmals in Deutschland ein Vorhaben im Rahmen der Initiative „InnovFin – EU-Mittel für Innovationen“ unter dem Produkt „InnovFin – Demonstrationsprojekte“. „Wir helfen innovativen Firmen damit, konkrete Ergebnisse zu erzielen und den Klimaschutz zu stärken“, sagt der für Finanzierungen in Deutschland zuständige EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle, Mit dem neuen Finanzierungsinstrument der EU-Bank soll die Finanzierungslücke innovativer Technologien überwinden werden, damit diese das Demonstrations- und somit das kommerzielle Stadium erreichen können. Die Initiative wird von der Europäischen Union unter Horizont 2020 finanziell unterstützt.

Oxford Photovoltaik gab Ende 2016 bekannt, in Brandenburg eine ehemalige Dünnschicht-Produktionsanlage von Bosch Solar erworben zu haben, in die sie künftig weiter inmvestieren will.

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