SMA setzt mehr ab und nimmt weniger ein

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In den ersten drei Quartalen des Jahres hat die SMA Solar Technology AG mit 5,9 Gigawatt Wechselrichterleistung etwas mehr verkauft als im Vorjahreszeitraum. Dennoch gingen Umsatz und Ergebnis zurück. Der Umsatz sei von 708,8 auf 592,5 Millionen Euro binnen Jahresfrist gesunken, hieß es von dem deutschen Photovoltaik-Unternehmen am Donnerstag. Das operative Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) habe sich auf 55,3 Millionen Euro nahezu halbiert. SMA gibt als Hauptursache für die rückläufigen Zahlen das schwache Geschäft mit Zentral-Wechselrichtern für Photovoltaik-Kraftwerke in Nordamerika an. Dagegen habe sich der Umsatz in den asiatischen Märkten positiv entwickelt. Hier verzeichne der Photovoltaik-Hersteller ein Plus von 43 Prozent nach den ersten neun Monaten. Wesentliche Wachstumsimpulse seien vom Speicher- und Servicegeschäft ausgegangen, hieß es weiter.

Wenngleich das EBITDA gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen ist, so konnte SMA nach eigenen Angaben die Profitabilität im dritten Quartal 2017 deutlich erhöhen. Es habe sich auf 26 Millionen Euro verdoppelt; alle Segmente hätten ein positives EBITDA in dem Quartal erreicht. Die Bruttomarge sei auf 25 Prozent gestiegen. Für den Zeitraum der ersten drei Quartale betrage diese 9,3 Prozent, hieß es bei SMA weiter. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) belief sich auf 15,6 Millionen Euro. Es blieb damit deutlich hinter dem Ergebnis des Vorjahreszeitraums zurück, als es 59,4 Millionen Euro betrug. Die 15,6 Millionen Euro stellten jedoch bereits das untere Ende der Gesamtjahresprognose dar, hieß es weiter. Da das Geschäftsmodell von SMA nicht kapitalintensiv sei, habe das Unternehmen im Berichtszeitraum einen hohen operativen Cashflow von 78,7 Millionen Euro erwirtschaften können. Auch die Liquiditätsreserve sei weiter ausgebaut worden. Seit Jahresende sei die Nettoliquidität von 362 auf 435,8 Millionen Euro.

Der Vorstand zeigte sich zufrieden mit den Zahlen. „Das Geschäftsjahr ist für SMA bisher besser verlaufen als wir Anfang des Jahres erwartet hatten. Wir haben einmal mehr gezeigt, dass wir uns gut an die sich schnell verändernden Marktbedingungen anpassen können“, erklärte Vorstandssprecher Pierre-Pascal Urbon. Der produktbezogene Auftragsbestand sei im dritten Quartal um 25 Prozent auf 350 Millionen Euro gesteigert werden. „Wir rechnen mit einem starken Jahresendgeschäft und sind zuversichtlich, unser Jahresziel zu erreichen. Aufgrund von Lieferengpässen bei Bauteilen wird der Umsatz dabei voraussichtlich am unteren Ende der Prognose liegen“, erklärte Pierre-Pascal Urbon weiter. SMA werde den Weg zum Energiedienstleister fortsetzen und wolle so von der Digitalisierung der Energiewirtschaft profitieren. Urbon kündigte Investitionen in Plattformen an, um Energieproduzenten mit Energieverbrauchern zu verbinden und Netzwerkeffekte zu schaffen. Die Herstellung von Photovoltaik-Wechselrichtern bleibe aber Kernkompetenz von SMA.

Der Vorstand präzisierte bei der Vorlage der Zahlen die Prognose für das Geschäftsjahr 2017. Es werde ein Umsatz von mehr als 900 Millionen Euro erwartet. Unverändert gehe der SMA-Vorstand von einem EBITDA zwischen 85 und 100 Millionen Euro aus. Die Nettoliquidität werde voraussichtlich auf mehr als 450 Millonen Euro steigen.

Nach der Veröffentlichung der Quartalszahlen brach der Aktienkurs von SMA bis zum Mittag um rund 17 Prozent ein.

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