Singulus: Erreichen der Gewinnschwelle 2017 noch möglich

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Die Singulus Technology AG hat in den ersten neun Monaten 2017 ihren Umsatz deutlich auf 63,6 Millionen Euro steigern können. Das EBIT sei leicht positiv mit 0,4 Millionen Euro, teilte der Photovoltaik-Anlagenbauer am Donnerstag mit. Im Vorjahreszeitraum musste es noch einen Verlust von 14,8 Millionen Euro verbuchen. Den Auftragsbestand nach drei Quartalen bezifferte Singulus mit 53,4 Millionen Euro, den Auftragsbestand mit 99,7 Millionen Euro. Beide Werte liegen teilweise deutlich unter dem Vorjahresniveau, das jedoch durch den Großauftrag von CNBM für zwei CIGS-Fabriken in China für rund 110 Millionen Euro beflügelt war. Die Bruttomarge von Singulus habe sich in diesem Jahr deutlich verbessert, vor allem aufgrund der gestiegenen Auslastung.

Für das laufende Jahr erwartet der Photovoltaik-Zulieferer eine Umsatzsteigerung um mindestens 30 Prozent auf 90 bis 100 Millionen Euro. War Nach einem EBIT-Verlust von 17,7 Millione Euro werde für die neu prognostizierte Umsatzspanne nun ein operatives Ergebnis zwischen +2,0 und -3,0 Millionen Euro erwartet. Der Singulus-Vorstand betonte, das Erreichen der Gewinnschwelle sei damit in diesem Jahr noch möglich. Eine Prognose für das kommende Jahr wolle das Unternehmen erst mit dem Jahresabschluss 2017 bekanntgeben.

Singulus setzt weiter stark auf das Photovoltaik-Geschäft und dabei vor allem auf die Kupfer-Indium-Gallium-Diselenid (CIGS)-Dünnschichttechnologie. Hier werde von einem längeren Investitionszyklus ausgegangen, erklärte der Photovoltaik-Anlagenbauer am Donnerstag bei der Vorlage seiner Quartalszahlen. Im vergangenen Jahr hatte sich Singulus einen Großauftrag aus China gesichert. Der Kunde CNBM habe mittlerweile auch die erste Produktionsanlage zur Herstellung von CIGS-Dünnschichtmodulen in Betrieb genommen. Die zweite beauftragte Fabrik befinde sich noch im Bau. Singulus erwartet dafür die nächste Anzahlung noch bis zum Jahresende. Derzeit befänden sich die Unternehmen in Verhandlungen über die Vergabe von Aufträgen für die beiden nächsten im Bau befindlichen Standorte. Der Zeitpunkt einer möglichen Vergabe hänge von dem Fortschritt der Projekte und einer Einigung über die Rahmenbedingungen ab, hieß es weiter. Singulus setzt jedoch nicht nur auf CNBM. „Wir haben im Berichtszeitraum ebenfalls umfangreiche Aufträge für CIGS-Produktionsanlagen von weiteren Kunden erhalten“, erklärte Stefan Rinck, Vorstandschef von Singulus.

Der Photovoltaik-Hersteller bietet zudem auch Anlagen für die kristalline Zelltechnologie an, vor allem für innovative Heterojunction-Solarzellen (HJT). Nach Meinung von Marktforschern würden diese den nächsten erwarteten Investitionszyklus dominieren. Singulus sei deshalb dabei, neue Anlagenkonzepte in den Markt einzuführen und strebe auch für die Produktion von Heterojunction-Solarzellen eine führende Marktposition für die wesentlichen Fertigungsschritte an. Dabei gelte ein besonderes Augenmerk dem chinesischen Photovoltaik-Markt. Um sich dort zu etablieren, habe Singulus kürzlich die Vereinbarung zur Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens mit den beiden chinesischen Firmen Golden Concord Holdings Limited (GCL) und China Intellectual Electric Power Technology Co., Ltd. (CIE) unterzeichnet. Dabei bringe das Unternehmen aus Kahl am Main seine Kompetenz als Maschinenbauer in das Joint Venture ein. CIE steuere seinen Produktionsprozess für die Hocheffizienzzellen bei und GCL bringe seine Material- und Marketingkompetenz für den Vertrieb der Anlagen ein. Erste Aufträge für die Prozessanlagen zur Herstellung von HJT-Solarzellen habe Singulus bereits aus China und den USA erhalten.

Für die Zukunft will sich Singulus auch breiter aufstellen. Das Unternehmen habe den strategisch wichtigen Eintritt in die Medizintechnik begonnen. Erst kürzlich sei der erste Vertrag mit einem Volumen von mehr als zehn Millionen Euro abgeschlossen worden. Singulus werde Prozessanlagen zur Bearbeitung von Kontaktlinsen an ein international tätiges Medizintechnik-Unternehmen liefern, hieß es dazu. Einen ersten Auftrag für Vakuum-Beschichtungsanlagen habe der Zulieferer zudem aus der Kosmetikindustrie verbucht.

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