Senec will mit neuer Geschäftsführung zusätzliche Potenziale heben

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pv magazine: Sie sind in der Solarbranche kein Unbekannter. Sie waren früher Vorstand bei Aleo Solar.Jetzt steigen Sie in die Geschäftsführung von Senec ein. Wie wird diese Geschäftsführung in Zukunft aufgestellt sein?

Schlesiger (Foto): In Zukunft gibt es zwei Geschäftsführer. Das sind Maximilian von Grundherr und ich. Zusätzlich haben wir einen erweiterten Geschäftsführungskreis. Dazu gehören natürlich nach wie vor Mathias Hammer und Thomas Pilgram. Ich werde mich vorrangig um die Themen Vertrieb, Marketing und Service kümmern.

Was ist der Anlass für die Veränderung?

Hammer (Foto): Ich habe diese Veränderung eingeleitet. Senec ist im letzten Jahr von rund 50 auf über 100 Mitarbeiter gewachsen. Daher müssen wir unsere Strukturen anpassen.

Schlesiger: Das haben wir in der Photovoltaik auch gesehen. Was passiert? Schnelles Wachstum bringt immer auch die Aufgabe mit sich, die Strukturen und Prozesse an dieses Wachstum anzupassen. Darüber hinaus wollen wir ein Fundament schaffen, um weiteres Wachstum in dieser Größenordnung zu ermöglichen. Unsere Ziele sind Internationalisierung, weiterhin starkes Wachstum und Kundenorientierung. Da haben wir sehr viel zu tun.

Hammer: Außerdem will ich mich weniger um Investorengespräche und solche Dinge kümmern, sondern mehr um Produktentwicklung. Das sind meine Stärken.

Schlesiger: Um das weitere Wachstum zu ermöglichen, müssen wir die Aufgaben verteilen. Jeder Mensch hat seine Stärken und Schwächen. Mathias ist der Gründer und Treiber, der immer wieder das Feuer anfacht. Jetzt gilt es, diese Kraft zu lenken. Daher kümmert er sich zukünftig verstärkt um das Business Development, die Weiterentwicklung des Unternehmens und der Produkte. Ich selbst werde mich um die Geschäftsbereiche Marketing, Vertrieb, Service und insbesondere um die Internationalisierung kümmern.

Wie sind die Eigentumsverhältnisse?

Hammer: Etwas über 70 Prozent der Anteile halte ich, unser Investor Grünwald hält 25 Prozent, den Rest halten das Management, eine Sparkasse und weitere, kleinere Investoren.

Benötigen Sie eine weitere Finanzierung?

Schlesiger: Wir sind durchfinanziert und haben die Kraft, das weitere Wachstum organisch zu stemmen. Unsere Eigenkapitalquote ist so stark, dass wir kein weiteres Wachstumskapital benötigen. Im Gegensatz zu unseren Wettbewerbern arbeiten wir bereits heute profitabel. Diese Situation werden wir in Zukunft noch verbessern. Aus vorgenannten Gründen werden wir aktuell verstärkt von Investoren angesprochen, die mit uns gemeinsam das Unternehmen entwickeln wollen. Für uns ist das eine sehr komfortable Situation.

Hammer: Fremdkapital nutzen wir nur im normal üblichen Maßstab. Wir brauchen keine zusätzlichen Mittel.

Maximilian von Grundherr, Investmentmanager beim Investor Grünwald, ist als Co-Geschäftsführer eingestiegen. Was bedeutet das und was sind seine Aufgaben?

Hammer: Maximilian von Grundherr hat bereits für die Grünwald Equity Management GmbH mehrere Beteiligungsunternehmen als kaufmännischer Geschäftsführer erfolgreich betreut und weiterentwickelt. Unter anderem hat er die Geothermische Kraftwerksgesellschaft Traunreut bei der Entwicklung und dem Bau eines geothermischen Kraftwerks. Mit Maximilian werden wir die internen Strukturen auf unser zukünftiges Wachstum ausrichten.

Wird der Kunde eine Veränderung bemerken?

Schlesiger: Ja, das wird er. Unsere Produkte werden noch mehr auf seine Bedürfnisse ausgerichtet. Wir haben eine Produktpipeline mit vielen Innovationen. Im Bereich der zu erwartenden Preisentwicklungen sind wir gut aufgestellt. Wir wollen da ganz vorne am Markt sein, insbesondere in der Verbindung mit unseren Stromprodukten, die wir im Übrigen als Vorreiter entwickelt haben. Mit Thomas Pilgram haben wir eine Kompetenz im Bereich Stromprodukte entwickelt, über die keiner unser Wettbewerber verfügt. Bei den Stromprodukten muss man allerdings genau hinschauen, was überhaupt sinnvoll ist. Bei manchen Entwicklungen am Markt habe ich Bedenken.

Wann wird man zu den neuen Produkten was hören?

Hammer: Das werden wir zeitnah kommunizieren.

Wie schätzen Sie den Speichermarkt ein?

Schlesiger: Erlauben Sie mir eine kurze Rückblende. Ich komme aus der Photovoltaik, und war Vorstand bei Aleo Solar, zur Bosch Gruppe gehörend. Früher waren die Module das Herz der Anlage, dann kam der Wechselrichter und dann die Module. Das hat sich komplett verändert. Jetzt heißt die Reihenfolge Speicher, Wechselrichter und Module. Das ist kennzeichnend. Das Wachstum, das wir letztes Jahr gesehen haben, wird sich in Deutschland fortsetzen. Dabei wird es eine weitere Differenzierung der Geschäftsmodelle geben. Der Wunsch nach Unabhängigkeit und die mögliche Entkopplung der zukünftigen Energiepreise sind die wesentlichen Treiber. Auch international gibt es eine starke Nachfrage nach Batteriespeichersystemen, die weiter zunehmen wird. Unterschiedliche Märkte erfordern unterschiedliche Produkte. Das Potenzial ist insgesamt gewaltig.

Was meinen Sie mit der „Preisbildung in Verbindung mit einem Speicher“?

Schlesiger: Die Strompreise steigen und ich kann mich mit einem Speicher davon unabhängig machen und diesen Pfad der Preisentwicklung verlassen.

Das ist also eng mit der Wirtschaftlichkeit verknüpft?

Schlesiger: Ja, genau.

Wie sind sie zu SENEC gekommen?

Schlesiger: Ich bin seit 2005 in der Photovoltaik tätig, erst als Gesamtvertriebsleiter bei der Conergy AG und dann als Vorstand der Aleo Solar AG. Nach dieser Tätigkeit habe ich ein Unternehmen in den USA gekauft und mich mit dem dortigen Photovoltaik-Markt intensiv auseinandergesetzt. Ich bin seit letztem Jahr aus den USA zurück und habe mir den Markt für Speicheranbieter genau angeschaut. In Deutschland gibt es drei interessante Unternehmen, die sich in ähnlicher Weise ganzheitlich mit dem Thema auseinandersetzen. Ich halte Senec für das Unternehmen, mit dem größten Potenzial.

Warum hat Senec das größte Potenzial?

Schlesiger: Wir haben sehr gute Produkte, wir haben erhebliche Potenziale im Bereich der Markenbildung, und wir haben ganz erhebliche Potenziale im Bereich der Geschäftsmodelle, die wir schon entwickelt haben. Das sind Kernelemente für die potenzielle Wertsteigerung unseres Unternehmens. Für die Geschäftsmodelle ist es wichtig, dass man auf einer soliden Grundlage Zukunftschancen entwickelt. Bei Senec sehe ich viele Faktoren, die noch nicht als Potenziale entwickelt sind. Senec hat gute Produkte und extrem gute Geschäftsmodelle, die man skalieren kann, aber noch nicht genutzt hat. Darüber hinaus verfügen wir über ein hochmotiviertes Mitarbeiterteam, dass sehr erfolgreich arbeitet. Das sind nur einige der Gründe, warum ich hier sehr viel Potenzial sehe.

Hammer: Wir haben auch eine deutlich tiefere Wertschöpfung als die meisten Wettbewerber. So haben wir beispielsweise unsere eigenen Wechselrichter entwickelt. Im Bereich der Hard- und Softwareentwicklung macht uns keiner etwas vor. So sind wir im Vergleich besser in der Lage, Kostenpotenziale zu heben. Dadurch ist die Kostenstruktur besser.

Das Interview führte Michael Fuhs.

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