Tesla bei Kaufprämie für Elektroautos außen vor – 2500 Powerwalls im 1. Quartal abgesetzt

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Die Aufmerksamkeit bei seinen Ankündigungen ist Tesla-Chef Elon Musk sicher. Am Mittwoch legte der US-Hersteller von Elektroautos und Batterien seine Zahlen für das erste Quartal 2016 vor. Dabei kündigte Musk an, er habe den Plan, statt 2020 bereits 2018 jährlich 500.000 Elektroautos produzieren zu wollen. Damit reagierte er auf die Vielzahl an Vorbestellungen für den jüngst vorgestellten Mittelklassewagen „Model 3“. 325.000 Vorbestellungen habe es in der ersten Woche nach der Präsentation gegeben.

Dabei wird es noch bis mindestens Ende kommenden Jahres dauern, bevor das für den Massenmarkt gedachte Elektroauto zunächst in den USA erhältlich sein wird. Mittlerweile hat Tesla aber auch auf die Ankündigung der Bundesregierung reagiert, die die Elektromobilität unter anderem ab Mai mit einer Kaufprämie von bis zu 4000 Euro voranbringen will. Dies war Ende April auf einem kleinen Autogipfel zwischen Regierungsvertretern und den deutschen Autobauern Daimler, BMW und Volkswagen ausgehandelt worden.

Tesla wird davon nicht profitieren. „Leider wurde dabei beschlossen, den Model S- und Model X-Kunden die Vorteile dieser Verkaufsförderung vorzuenthalten, da die Kaufprämie an ein willkürliches Preislimit gekoppelt ist. Dieser Teil des Programms ist offensichtlich gegen Tesla gerichtet“, heißt es nun in einer Stellungnahme des US-Autoherstellers. Tesla sei enttäuscht und kritisiert weiter, dass die Förderung auf ausgewählte Unternehmen begrenzt sei. „Grundsätzlich sollten die Kunden aller Hersteller gefördert werden, die dazu beitragen CO2 Emission zu reduzieren und die Umwelt zu schützen.“ Nun will der US-Hersteller seinen Kunden eigene Vorteile anbieten. „Wir haben daher beschlossen, unseren Kunden ab sofort Anreize anzubieten, die mit denen, die den anderen Herstellern zugutekommen, vergleichbar sind“, kündigte Tesla am Dienstag an. Das Model S70 mit einer Reichweite von 455 Kilometern werde zu einer monatlichen Leasingrate von 494 Euro inklusive Mehrwertsteuer angeboten. Der Vertrag habe eine Laufzeit von 60 Monaten und beinhalte eine Laufleistung von 10.000 Kilometern jährlich sowie eine Mietsonderzahlung von 30 Prozent zuzüglich der Zulassungs- und Überführungskosten von 440 Euro.

Das Vorhaben der Bundesregierung, Elektromobilität zu fördern, unterstütze Tesla ausdrücklich, heißt es weiter. Der Hersteller freue sich darauf, mit den zuständigen Ministerien eine neutrale und faire Regelung zu erarbeiten. „Eine Regelung, die einen positiven Beitrag für die Umwelt erwirkt, anstatt eine Besserstellung einiger Hersteller gegenüber anderen“, hieß es bei Tesla weiter.

Tesla widmet sich seit seiner Gründung 2003 vor allem der Elektromobilität. Im vergangenen Jahr kündigte Musk dann den Einstieg ins Photovoltaik-Speichergeschäft an. Seit kurzem ist nun auch die Tesla Powerwall – ein Photovoltaik-Heimspeicher – in Deutschland verfügbar. Im ersten Quartal habe die Batteriesparte Tesla Energy ein „starkes Wachstum“ verzeichnen können. Es seien Energiespeicher mit 25 Megawattstunden an Kunden in Nordamerika, Asien, Europa und Afrika ausgeliefert worden. Konkret habe Tesla weltweit mehr als 2500 Powerwalls und knapp 100 Powerpacks absetzen können.

Gewinne konnte Musk mit seiner Firma bislang noch nie verbuchen. Dies setzte sich auch im ersten Quartal 2016 fort. Der operative Verlust habe bei 248 Millionen US-Dollar gelegen; der Nettoverlust bei 282 Millionen US-Dollar. Damit konnte Tesla gegenüber dem Vorquartal die Verluste leicht reduzieren. Zugleich verringte sich Tesla zufolge aber auch der Umsatz und lag bei 1,15 Milliarden US-Dollar. Im ersten Quartal habe der Hersteller insgesamt 15.510 Fahrzeuge absetzen können. Im zweiten Quartal sollen es nun rund 20.000 Elektroautos werden, die Tesla verkaufen will. Für das Gesamtjahr hält das US-Unternehmen an seinem Absatzziel von 80.000 bis 90.000 Elektroautos fest. Zur Gigawattfabrik für Batterien teilte Tesla mit, dass Konstruktion und Implementation im Zeitplan lägen. Die Produktionspläne für die Batteriezellen würden dabei auch an die neuen Ziele angepasst, 500.000 Elektroautos jährlich ab 2018 produzieren zu wollen. (Sandra Enkhardt)

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