BEE und BWE warnen vor Scheitern der Ausbauziele bei Erneuerbaren bis 2020

Teilen

Die Bundesregierung könnte ihr von der EU verpflichtend festgelegtes Ziel beim Ausbau der erneuerbaren Energien bis 2020 verfehlen. „Der Anteil von 18 Prozent erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch wird unter den aktuellen Bedingungen nicht erreicht werden – weder innerhalb der mit dem EEG 2014 festgelegten Korridore noch bei einem fortgesetzten dynamischen Neubau in der Windenergiebranche wie im vergangenen Jahr“, so das Ergebnis einer Kurzexpertise, die der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) und der Bundesverband Windenergie in Auftrag gegeben hat.

Es sei zu befürchten, dass der Ausbau von Photovoltaik, Windkraft und Co. „sogar deutlich“ hinter den Zielen der Bundesregierung zurückbleiben werde. So war im nationalen Aktionsplan von 2010 nach Brüssel gemeldet worden, dass Deutschland seinen Anteil auf 19,6 Prozent steigern werde. „Ohne deutliche Verbesserungen schaffen wir lediglich etwa 17 Prozent. Dabei hat die Bundesregierung selbst nach Fukushima die Energiewende mit einem starken Ausbau der erneuerbaren Energien gewollt. Nun sind es die politisch restriktiven Ausbaupfade, die die Energiewende-Dynamik kappen“, kritisiert BEE-Geschäftsführer Hermann Falk.

Neben dem drohenden Verfehlen des Ausbauziels zeigten die Berechnungen auch, dass Deutschland bis 2020 eine Klimaschutzlücke von 50 Millionen Tonnen CO2 bleiben werde. Selbst dann, wenn die im Dezember beschlossenen Effizienzziele umgesetzt würden. „Die mit dem EEG 2014 eingezogenen Ausbaukorridore drohen in Zusammenhang mit dem Systemwechsel hin zu Ausschreibungen den Ausbau der preiswerten Erneuerbaren Energien deutlich abzubremsen. Die Korridore sind nicht geeignet, um in Deutschland die 2020-Ziele zu erreichen. Nach dem erfolgreichen Zubau insbesondere bei der Windenergie in 2014 und 2015 droht ein deutlicher Einbruch, der sich nicht nur im Strommarkt sondern auch bei Wärme und Mobilität negativ auswirken wird“, ergänzte Hermann Albers, Präsident des BWE.

Die Verbände forderten die Bundesregierung auf, die Energiewende in Deutschland konsequent weiter zu führen. Zudem müssten endlich auch der Wärme- und Verkehrssektor stärker einbezogen werden. „Selbst hohe Anteile von Ökostrom reichen nicht aus, um die Versäumnisse bei Wärme und Mobilität zu kompensieren“, sagte Falk. Nach Angaben des BEE liegt der Anteil der erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch derzeit bei knapp 13 Prozent. Der Anteil beim Stromverbrauch betrug Ende vergangenen Jahres etwa 28 Prozent. (Sandra Enkhardt)

Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.

Teilen

Ähnlicher Inhalt

An anderer Stelle auf pv magazine...

Schreibe einen Kommentar

Bitte beachten Sie unsere Kommentarrichtlinien.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Mit dem Absenden dieses Formulars stimmen Sie zu, dass das pv magazine Ihre Daten für die Veröffentlichung Ihres Kommentars verwendet.

Ihre persönlichen Daten werden nur zum Zwecke der Spam-Filterung an Dritte weitergegeben oder wenn dies für die technische Wartung der Website notwendig ist. Eine darüber hinausgehende Weitergabe an Dritte findet nicht statt, es sei denn, dies ist aufgrund anwendbarer Datenschutzbestimmungen gerechtfertigt oder ist die pv magazine gesetzlich dazu verpflichtet.

Sie können diese Einwilligung jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. In diesem Fall werden Ihre personenbezogenen Daten unverzüglich gelöscht. Andernfalls werden Ihre Daten gelöscht, wenn das pv magazine Ihre Anfrage bearbeitet oder der Zweck der Datenspeicherung erfüllt ist.

Weitere Informationen zum Datenschutz finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.