TÜV Rheinland: Neues Forschungsprojekt zu Sicherheit stationärer Photovoltaik-Speicher

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Ein neues Forschungsprojekt ist nun unter Federführung von TÜV Rheinland gestartet. Das Projekt „Sicherheit und Zuverlässigkeit von Photovoltaik-Anlagen mit Speichersystemen unter besonderer Berücksichtigung von Brandrisiken und Löschstrategien“ habe das Ziel, die Sicherheit der Systeme für zahlreiche verschiedene Einsatzzwecke zu untersuchen, teilte der TÜV Rheinland nun mit. Dabei sollen mögliche Schwachstellen beispielsweise bei Anwendungsregeln, dem Handling, Installation und Betrieb analysiert werden. Die Laufzeit des Projekts sei bis Dezember 2018. Neben dem TÜV Rheinland seien auch das Fraunhofer ISE, die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) und das Zentrum für Sonnenenergie und Wasserstoff-Forschung (ZSW) an der Forschung beteiligt, die durch das Bundeswirtschaftsministerium gefördert werde.

Ein weiterer Schwerpunkt sei, für Einsatz- und Rettungskräfte den Umgang mit den Speichersystemen im Notfall zu erforschen, mit dem Ziel, das eigene Risiko nicht zu erhöhen. Zu diesem Thema hat der Bundesverband Solarwirtschaft am Donnerstag auch einMerkblatt für Einsatzkräfte herausgegeben. Darüber hinaus wollen die Forscher Kriterien zur Bestimmung der Leistung von Photovoltaik-Speichersystemen entwickeln, wie es weiter hieß.

Experten gehen davon aus, dass die Zahl von Batteriespeichern im Zusammenhang mit Photovoltaik-Anlagen in Deutschland in den kommenden Jahren weiter erheblich steigen werde. „Diese absehbare Entwicklung führt auch dazu, dass Sicherheitsfragen im Zusammenhang mit Batterien in einem neuen Kontext beleuchtet werden müssen. Denn bisherige Regeln für stationäre Batterieanlagen betrafen separate Batterieräume in technischen Anlagen mit einer Not- oder Ersatzstromversorgung oder Anlagen für unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV). Diese Regeln müssen für den breiteren Einsatz stationärer Energiespeicher mit hohem Energiegehalt in Privathäusern angepasst werden, der künftig zu erwarten ist“, heißt es dazu beim TÜV. Grund sei auch, dass künftig immer mehr Speichertypen, die auf Lithium-Ionen-Technologien beruhten, zum Einsatz kämen. Während bislang hauptsächlich Blei Akkus verbaut worden seien. Die Vorteile der neuen Speichertechnologien lägen in der wesentlich höheren Lebensdauer, der verbesserten Effizienz, der größeren Leistungsbereitstellung und in einem geringeren Platzbedarf. Momentan seien dies aber auch noch mit höheren Anschaffungskosten verbunden.

Mit dem vermehrten Einsatz von Lithium-Ionen-Speichern änderten sich gleichzeitig aber auch die Anforderungen. Diese Technologie habe eine deutlich höhere Speicherdichte und damit auch ein erhöhtes Gefährdungspotential bei Betriebsstörungen und Beschädigungen. Dies bringt dem TÜV Rheinland zufolge unter anderem ein erhöhtes Brand- und Explosionsrisiko mit sich. Erste Einsatzerfahrungen der Feuerwehren sowie einige spektakuläre Brände von Lithium-Ionen-Akkus beispielsweise in Flugzeugen hätten dies bereits bestätigt.

Die verschiedenen Schritte seines Forschungsvorhabens beschreibt der TÜV Rheinland wie folgt: „Das Forschungsvorhaben geht vom Status quo und von einer Risikoanalyse über alle Lebensphasen der Systeme einschließlich der Verwertung aus. Betrachtet wird eingehend die Betriebssicherheit der Systeme, insbesondere Risiken für Photovoltaik-Speichersysteme, die sich aus externen Gefährdungen sowie Betriebs- und Systemfehlern ergeben können. Im weiteren Schritt werden Leistungsvermögen und Zuverlässigkeit der Systeme bewertet.“ Ein vierter Projektschritt betreffe die Möglichkeiten zur gezielten Minimierung von Gefahren, aus denen schließlich die Erstellung eines Anforderungskatalogs an Sicherheit, Leistungsvermögen und Zuverlässigkeit der Speichersysteme erfolgen solle. Ein wichtiger Aspekt sei auch die Mitwirkung an der Erstellung von Regeln und Normen. (Sandra Enkhardt)

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