Manz stärkt Batteriesparte durch Kemet-Übernahme

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Die Manz AG hat angekündigt, die Maschinenbausparte im Bereich Batterien des italienischen Technologieunternehmens Kemet Electronics Italy, einem Tochterunternehmen des US-Konzerns Kemet Corporation, zu übernehmen. Die italienische Gewerkschaft sowie die Aufsichtsorgane beider Unternehmen hätten dem Asset Deal bereits zugestimmt, teilte der Reutlinger Maschinenbauer mit. Der Vertrag eröffne Manz den Zugang zu Patenten und Schutzrechten sowie der Technologie von Arcotronics. Diesen Pionier bei der Batterieherstellung habe Kemet im Jahr 2007 übernommen. Bestandteil des Vertrags sei es, die 83 Mitarbeiter zu übernehmen, teilte Manz mit. Gleichzeitig stelle dies eine Erweiterung des eigenen Technologieportfolios zur Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien um den Bereich Wickeltechnologie dar. Sie ergänze die bei Manz bereits etablierte Technologie zum Stapeln der Elektroden bei der Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien. Auch die Laminier-Technologie von Kemet biete Synergien bei bestehenden Geschäftsbereichen. Die Produktion solle in Italien verbleiben. Das dortige Gebäude bleibe Eigentum von Kemet, heißt es weiter.

Es werde davon ausgegangen, dass die Tochtergesellschaft bereits im laufenden Jahr einen Umsatz von rund 15 Millionen Euro sowie ein positives Ergebnis zu den Manz-Geschäftszahlen beitrage. Dies komme fast einer Verdoppelung des Umsatzes der Batteriesparte von Manz gleich. Zur Höhe der Kaufsumme sei Stillschweigen vereinbart worden. Die Mittel für die Übernahme stammten aus der im November 2013 erfolgten Kapitalerhöhung, teilte Manz aber mit.
„Mit der Übernahme intensivieren wir unser Engagement auf den Zukunftsmärkten E-Mobility, stationäre Energiespeicherung und Consumer Electronics weiter“, sagte Dieter Manz, Vorstandsvorsitzender und Gründer der Manz AG. In diesen Bereichen sei derzeit eine große Marktdynamik zu beobachten. „Im Geschäftsbereich Battery sehen wir entsprechend hohes Umsatz- und Ertragspotenzial mit der Chance, mittelfristig ein vergleichbares Niveau wie im derzeit boomenden Geschäftsbereich Display erreichen zu können“, sagte Dieter Manz weiter.

Manz hatte in der vergangenen Woche Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr vorgelegt. Nach Geschäftsbereichen entfiel demnach der größte Umsatzanteil 2013 mit 172,5 Millionen Euro auf den Bereich Display. Dies entspricht einem Wachstum von 55,1 Prozent zum Vorjahr. Mit dem Verkauf von Produktionsanlagen für die Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien erzielte Manz einen Umsatz von 9,1 Millionen Euro, nach 14,5 Millionen Euro im Jahr davor. Auf den Bereich Solar entfielen noch 10,4 Millionen Euro (Vorjahr: 16,4 Millionen Euro). Dies entspreche einem Umsatzanteil von nur noch 3,9 Prozent. Im Geschäftsjahr 2008 betrug der Umsatzanteil der Photovoltaik-Sparte des Anlagenbauers noch rund 60 Prozent. Für relevante Umsatzbeiträge in Höhe von 56,4 Millionen Euro zeichnete sich nach Unternehmensangaben das Berichtssegment Leiterplatten/OEM verantwortlich. (Sandra Enkhardt)

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