Die Solarwatt GmbH sieht sich im Zuge ihrer strategischen Neuausrichtung gezwungen, ihre Strukturen anzupassen. Teil des Maßnahmenpakets ist auch die Reduzierung der Mitarbeiterzahl. „Die Verhandlungen mit dem Betriebsrat haben nun begonnen“, sagte Solarwatt-Sprecherin Grit Heine auf Anfrage von pv magazine. Wie viele der derzeit 324 Mitarbeiter des Photovoltaik-Unternehmens von Entlassungen betroffen sein werden, konnte sie allerdings noch nicht sagen. Es sei davon auszugehen, dass die Verhandlungen mit dem Betriebsrat frühstens Mitte Oktober abgeschlossen seien, sagte die Solarwatt-Sprecherin weiter. Die Anpassung der Personalstrukturen sei aber nur ein Teil der strategischen Neuausrichtung. Es sei auch geplant, Solarwatt in voraussichtlich vier Geschäftsbereiche aufzuteilen, die dann gezielter den Markt bearbeiten könnten, so Heine weiter. Auch die Flexibilisierung der Produktion sei eine weitere Maßnahme.
Solarwatt durchlief im vergangenen Jahr ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Am Ende des sogenannten Schutzschirmverfahrens erhöhte der BMW-Erbe Stefan Quandt seinen Anteil an dem Photovoltaik-Hersteller auf 90 Prozent. Zugleich wurde die strategische Neuausrichtung beschlossen, die Solarwatt weg von der Massenproduktion hin zu einem Anbieter intelligenter Systemlösungen für Eigenverbrauch machen soll. Dieser Plan erweise sich immer noch als richtig, sagte Solarwatt-Vorstandschef Detlef Neuhaus. Allerdings gebe es angesichts der wiederholten politischen Infragestellung der Energiewende in Deutschland auch eine große Verunsicherung auf dem Photovoltaik-Markt. Der gesamte Markt leide derzeit darunter, dass es keine klaren Rahmenbedingungen gebe und dies führe zu einem Investitionsstau, von dem auch Solarwatt nicht verschont geblieben sei, sagte Neuhaus weiter. Daher sei es nun notwendig geworden, die Neuausrichtung des Photovoltaik-Unternehmens stark zu beschleunigen und die Strukturen rascher als geplant anzupassen.
Neuhaus gab zugleich einen positiven Ausblick. Mit der Neuausrichtung, die möglichst bis zum Jahresende vollzogen sein soll, gebe es eine „eindeutig positive Perspektive“. Die Marke Solarwatt habe einen exzellenten Ruf im Markt und beste Chancen schon 2014 den Turnaround zu schaffen, erklärte der Vorstandschef. Die Strategie sehe eine stärke vertriebsorientierte Ausrichtung, die Flexibilisierung der hochautomatisierten Fertigung sowie den Ausbau von Kooperationen wie mit BMW für Solar-Carports oder dem Karlsruher Forschungsinstitut KIT zur Speicherforschung vor. (Sandra Enkhardt)
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