Das Bundeskabinett will 8000 neue Schnellladepunkte für Elektroautos an Tankstellen und eine entsprechende Verpflichtung. Der Dachverband der Energiewirtschaft nennt dies „weder zielführend noch bedarfsgerecht“.
Die Pflicht soll für die Betreiber „fast aller Tankstellen“ gelten, erklärte Bundeskanzler Scholz auf der Automesse IAA. Ende des Jahrzehnts sollen insgesamt eine Million öffentliche Ladepunkte installiert sein.
Der Bundesverkehrsminister hat die Ausschreibung für das sogenannte Deutschlandnetz freigegeben und dabei auch die Idee einer atmenden Preisobergrenze von aktuell 44 Cent pro Kilowattstunde vorgestellt. Rund zwei Milliarden Euro werden in den Aufbau der 1000 Schnellladestandorte durch den Bund investiert.
In den vergangenen Monaten sind bereits 40 DC-Schnellladesäulen mit je 175 Kilowatt am deutschen Tankstellennetz des Ölkonzerns installiert worden. Nun werden geeignete Standorte im Zuge einer Machbarkeitsstudie für den Folgeauftrag von Adler Smart Solutions ausgesucht.
Und dennoch könnte dies milliardenschwere Investitionen in die Netzinfrastruktur nach sich ziehen. Muss es aber nicht, sagt die Beraterfirma McKinsey in einer neuen Studie zum Thema Laden von Elektroautos in Deutschland.
Daneben fordern Agora Energiewende, Agora Verkehrswende und Regulatory Assistance Projekt kurzfristige Ausgleichsregelungen bei den geplanten Ausschreibungen für Schnellladesäulen. Andersfalls drohen Regionen mit hohen Netzentgelten abgehängt zu werden.
Bis Ende kommenden Jahres sollen rund 100 Tankstellen in Süddeutschland mit Hochgeschwindigkeitsladesäulen ausgestattet werden. Der Energieversorger hat dafür eine strategische Partnerschaft mit dem integrierten Öl- und Gaskonzern aus Wien geschlossen.